Millet Mountain Group ist der Name eines französischen Herstellers von Outdoor-Bekleidung, Outdoor-Ausrüstung (Rucksäcke) und Schuhen mit Sitz in Annecy-le-Vieux. Das Unternehmen ist eine vereinfachte Aktiengesellschaft nach französischem Recht.

Millet Mountain Group
Rechtsform SAS
Gründung 1921
Sitz Annecy-le-Vieux (Frankreich Frankreich)
Leitung Romain Millet, CEO[1]
Mitarbeiterzahl 750[1]
Umsatz 78 Mio. Euro[2]
Branche Textilindustrie
Website www.millet-mountain.de
Stand: 31. Dezember 2020

Geschichte Bearbeiten

Auf seiner Website führt das Unternehmen die Firmengeschichte bis in das Jahr 1921 zurück, in dem das namensgebende Ehepaar Marc und Hermance Millet in seinem Lebensmittelgeschäft bei Lyon nebenbei Proviant- und Einkaufsbeutel für die Kunden fertigte. Die „schwache Gesundheit“ des Mannes soll der Grund gewesen sein, weshalb zwischenzeitlich ein Umzug nach Annecy, dem heutigen Hauptsitz der Gruppe, erfolgte.[3] Im Jahr 1950 wurde der erste Rucksack für Touren im Hochgebirge entwickelt, in den 1970er Jahren nutzte Reinhold Messner bei zwei Besteigungen von Achttausendern Ausrüstung des Unternehmens.[4]

Anfang der 1960er Jahre trennte sich die Gründerfamilie von ihren Anteilen.[1] Die Gründung als Millet Mountain Group erfolgte 1962, im Jahr 2008 wurde Lafuma Eigentümer des Unternehmens.[5] Sechs Jahre später übernahm schließlich die Schweizer Gesellschaft Calida Lafuma und damit auch Millet.[6]

In einem Interview im Frühjahr 2019 erklärte ein Manager des Unternehmens, dass 2018 ein Umsatz von 100 Mio. Euro erwirtschaft wurde, der sich geografisch zu 49 Prozent auf Frankreich, zu 32 Prozent auf Europa und zu 19 Prozent auf die restliche Welt aufteile. Jahrszeitlich gesehen dominiere der Winter mit 60 Prozent der Umsätze, während auf den Sommer 40 Prozent entfielen.[7] Im Geschäftsbericht 2019 der Calida Group sind für die Millet Mountain Group Nettoverkaufserlöse in Höhe von gut 113,9 Mio. CHF im Berichtsjahr und von 117,1 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum gelistet.[8] Vor allem aufgrund der COVID-19-Pandemie soll der Umsatz 2020 um nicht ganz ein Viertel auf 78 Mio. Euro gesunken sein.[2] Erwirtschaftet wurde dieser Umsatz von 750 Mitarbeitern.[1]

Ende 2021 teilte die Eigentümerin Calida Group mit, dass sie die Millet Mountain Group für einen ungenannten Betrag an Jean-Pierre Millet, einen Enkel des Gründers, sowie eine Private-Equity-Gesellschaft verkaufe.[9]

Marken Bearbeiten

Im Frühjahr 2019 befanden sich drei Marken im Portfolio der Millet Mountain Group: Millet (eher alpin ausgerichtet), Lafuma (eher urban ausgerichtet) und Eider (eher auf Skisport ausgerichtet).[7] Im Rahmen der Veräußerung des Unternehmens durch die Calida Group Ende 2021 wurden nur die Marken Millet und Lafuma genannt.[1]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Charlotte Schnitzspahn: Konzentration auf das Segment Bodywear schreitet voran: Calida Group findet Käufer für die Millet Mountain Group. In: textilwirtschaft.de. 27. Dezember 2021, abgerufen am 1. Juni 2022.
  2. a b Calida will auch Millet Mountain Group abstossen. In: moneycab.com. 29. Juni 2021, abgerufen am 1. Juni 2022.
  3. Millet 100 Jaehriges – Ein Jahrhundert Bergsteigergeschichte. In: millet-mountain.de. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  4. Manuela Hainz: Die besten Outdoor-Marken: The North Face, Patagonia, Arc'teryx und Co. In: gq-magazin.de. 15. März 2022, abgerufen am 1. Juni 2022.
  5. Calida Group: Kaufangebot für Eider. In: fashiontoday.de. 24. Oktober 2019, abgerufen am 1. Juni 2022.
  6. The Calida Group has agreed to sell Millet Mountain Group to Inspiring Sport Capital and a private investor. In: lincolninternational.com. 17. Februar 2022, abgerufen am 1. Juni 2022 (englisch).
  7. a b Maria Cristina Pavarini: Outdoor: Why Millet Mountain Group is stepping into urban outer apparel. In: the-spin-off.com. 25. April 2019, abgerufen am 1. Juni 2022 (englisch).
  8. Geschäftsbericht 2019. (PDF; 10,5 MB) Calida Group, S. 55, abgerufen am 1. Juni 2022.
  9. AWP: Calida verkauft Millet Mountain Group an Gründerfamilie. In: fuw.ch. 24. Dezember 2021, abgerufen am 1. Juni 2022.