Der Meru South District war ein Bezirk in der Provinz Eastern in Kenia. Die Hauptstadt war Chuka. Im Distrikt lebten 1999 205.451 Menschen auf 1093 km².[1] Meru South District war in die fünf Divisionen Mwimbi, Muthambi, Chuka, Magumoni und Igamba Ng’ombe aufgeteilt. Bis 1997 gehörte das Gebiet zum damaligen Tharaka Nithi District.[2] Im Jahr 2000 lebten 72 % der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze.[3]

Meru South District

Einwohner
• Bevölkerungsdichte
205.451 Einw.
188 Einw./km²
Fläche 1093 km²
Koordinaten 0° 19′ S, 37° 38′ OKoordinaten: 0° 19′ S, 37° 38′ O
Ehemalige Provinz Eastern
Meru South District (Kenia)
Meru South District (Kenia)
Meru South District

Im Rahmen der Verfassung von 2010 wurden die kenianischen Distrikte aufgelöst. Das Gebiet wurde zum Tharaka-Nithi County umgewandelt.

Topografie und Geologie

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Der Meru South District erstreckte sich über vom Mount-Kenya-Massiv mit 5200 m über dem Meeresspiegel bis ins Flachland, das noch 600 m über dem Meeresspiegel lag.[4] Durch den Bezirk flossen die Flüsse Thuchi, Ruguti, Tungu, Nithi, South Mara, North Mara und Mutonga, die alle in den Tana münden.[4][5] Die Böden im Hochland waren größtenteils vulkanischen Ursprungs. Die Hügelketten boten vor allem Nitisol und Andosol, im Flachland fand man hauptsächlich Cambisol und Regosol.[6]

Wirtschaft

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Auf dem roten Lehmboden[4] im District wurden vor allem Kaffeebohnen und Tee angebaut. Die Viehzucht konzentrierte sich auf Milchvieh.[3] Für den Eigenbedarf wurden hauptsächlich Mais, Bohnen, Hirse, Sorghum und Saubohnen angepflanzt.[7]

An den permanent wasserführenden Flüssen hatte sich eine kleine Fischfangindustrie etabliert. Diese konzentrierte sich auf den Fang von Afrikanischen Raubwelsen, Forellen, Karpfen und Tilapia.[8]

Gesundheitswesen

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Den Einwohnern standen im Jahr 2007 insgesamt 54 Einrichtungen des Gesundheitswesens zur Verfügung, davon fünf Krankenhäuser. Auf einen Arzt kamen im Jahr 2004 1300 Patienten.[9] Die häufigsten Erkrankungen im Meru South District waren Atemwegsinfektionen, Wurmerkrankungen und Malaria.[10] Die HIV-Prävalenz lag im Jahr 2007 bei 30 %.[11] Statistische Erhebungen im Jahr 2004 ergaben eine Kindersterblichkeit im Meru South District von 7,64 %, die Neugeborenensterblichkeit lag bei 14,3 %, während 8,7 % der Kinder noch vor ihrem 5. Geburtstag verstarben. Die Müttersterblichkeit wurde mit 12,4 % beziffert.[9]

Infrastruktur

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Im Meru South District gab es im Jahr 2007 nur eine asphaltierte Straße, die knapp 35 km lange B6 von Thuci nach Nkubu.[12] Fünf Postämter und 86 Telefonzellen waren über den Bezirk verteilt. 2007 verfügten 764 private Haushalte über einen Telefonanschluss.[5] Mit jeweils einer Zweigstelle der Co-operative Bank of Kenya, der Equity Bank und der Kenya Commercial Bank standen den Einwohnern im Jahr 2007 drei Bankfilialen zur Verfügung.[13] Im Jahr 1999 waren 900 Haushalte an die Stromversorgung angeschlossen, 94 % der Einwohner gewannen die benötigte Energie aus Holz und Kohle. 2007 verfügte der Distrikt über zwei kleine Wasserkraftwerke zur Stromerzeugung.[14]

Im Jahr 2007 verfügte der Distrikt über 272 Vorschuleinrichtungen, 230 Primary Schools, 70 Secondary Schools und fünf Einrichtungen der Höheren Bildung. Die Einschulungsrate lag bei 83 %.[9]

Tourismus

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Die Tourismusindustrie war auf Bergsteiger und Ökotouristen am Mount-Kenya-Massiv konzentriert. 2005 gab es drei Touristenhotels im Distrikt.[15]

Neben Elefanten, Leoparden, Riesenwaldschweinen und Zebras leben vor allem im Mount Kenya Forest Steinböckchen, Buschböcke, Bergriedböcke, Pinselohrschweine, Elenantilopen, Weißkehlmeerkatzen, Schwarz-weiße Stummelaffen und Anubispaviane.[16] Selten gewordene Tiere im Meru South District waren Bongos und Spitzmaulnashörner. Als gefährdet galt die Elefantenpopulation.[17]

Einzelnachweise

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  1. statoids.com, abgerufen am 1. Juli 2011.
  2. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 10; abgerufen am 1. Juli 2011.
  3. a b District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 14; abgerufen am 1. Juli 2011.
  4. a b c District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 12; abgerufen am 1. Juli 2011.
  5. a b District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 25; abgerufen am 1. Juli 2011.
  6. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 31; abgerufen am 1. Juli 2011.
  7. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 37; abgerufen am 1. Juli 2011.
  8. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 42; abgerufen am 1. Juli 2011.
  9. a b c District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 27; abgerufen am 1. Juli 2011.
  10. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 20/21; abgerufen am 1. Juli 2011.
  11. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 8; abgerufen am 1. Juli 2011.
  12. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 24; abgerufen am 1. Juli 2011.
  13. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 7; abgerufen am 1. Juli 2011.
  14. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 26; abgerufen am 1. Juli 2011.
  15. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 66; abgerufen am 1. Juli 2011.
  16. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 56; abgerufen am 1. Juli 2011.
  17. District Environment Action Plan 2006-2011 (Memento vom 3. November 2011 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB), unpei.org, S. 59; abgerufen am 1. Juli 2011.