Membrangleichung (Statik)

mathematische Beschreibung einer Membran

Die Membrangleichung beschreibt statisch eine Membran durch eine partielle Differentialgleichung.

Herleitung Bearbeiten

Eine Last   wirkt auf eine Membran, die vollständig biegsam ist. Die dadurch entstandene Krümmung wird von einer Membranzugkraft   aufgenommen. Teilt man diese Membran in zwei senkrechte Streifen in  -Richtung und in  -Richtung, so lassen sich unter der Annahme, dass die Durchbiegung   klein ist, folgende Beziehungen aufstellen:[1]

 

und

 .

Dabei sind   und   die zweiten Ableitungen in  - und  -Richtung.   und   sind die Anteile der Last   in  - und  -Richtung.

Mit der Gleichgewichtsbedingung   erhält man nun die Membrangleichung:

 ,

wobei   der Laplaceoperator ist.

Als Randbedingung nimmt man   an. Das heißt, der Rand ist gestützt und erfährt keine Durchbiegung.

Das Problem stellt damit eine Poissongleichung dar.

Anwendung Bearbeiten

Eine Anwendung mit der Membrananalogie der Torsion hat Ludwig Prandtl 1903 veröffentlicht und sie mit der Saint-Venantsche Torsion verknüpft.[1][2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Fritz Stüssi: Entwurf und Berechnung von Stahlbauten. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 1958, ISBN 978-3-662-11682-1, S. 206, doi:10.1007/978-3-662-11682-1.
  2. Ludwig Prandtl Gesammelte Abhandlungen. Springer Verlag, Heidelberg, Berlin 1961, ISBN 978-3-662-11836-8, Zur Torsion von prismatischen Stäben, S. 79–80, doi:10.1007/978-3-662-11836-8_4.