Meister von Sankt Severin

deutscher Maler

Der Meister von Sankt Severin war ein im Köln des Mittelalters bis um 1520 tätiger Maler der Spätgotik.

Meister von St. Severin: Passionsfolge, Szene: Christus am Ölberg, um 1500. München, Alte Pinakothek
Die Kreuzigung
Meister von St. Severin: Kreuzigung Christi, um 1490. Boston, Museum of Fine Arts
Meister von St. Severin: Altartafel der Rosenkranzbruderschaft, um 1500/10. Köln, St. Andreas

Da sein wahrer Name unbekannt ist, wird er nach dem von ihm stammenden Zyklus von 20 Bildern mit Darstellungen aus der Severinslegende benannt, der sich noch heute in der Kölner Severinskirche befindet.

Stil Bearbeiten

Mit dem Meister des Aachener Altars und dem Meister der (Kölner) Ursula-Legende ist er ein Vertreter der niederländisch beeinflussten Spätzeit der Kölner Gotik und steht an der Schwelle zur Neuzeit der Malerei. Er war einer der letzten bedeutenden Vertreter der spätmittelalterlichen Maler, die in der Region bis ins zweite Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts an den spätgotischen Traditionen der sogenannten Kölner Malerschule festhielten.

Werke Bearbeiten

  • Zyklus vom 20 Bildern mit Darstellungen aus der Severinslegende. Köln, St. Severin
  • Weltgericht, um 1488. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 183, 145,7 × 166,5 cm[1]
  • Die Kreuzigung Christi mit Szenen aus dem Leben Johannes' des Täufers, um 1490. Boston, Museum of Fine Arts Inv. Nr. 12.169a–e, 128 × 216 cm (Mitteltafel)[2][3]
  • Christus am Ölberg, Beweinung Christi, Himmelfahrt Mariens, um 1500. München, Alte Pinakothek Inv. Nr. WAF 649–651, 126,3 × 104,8 cm; 126,9 × 86,7 cm; 125 × 75 cm[4][5][6]
  • Christus vor Pilatus, um 1500/05. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 185, 124,7–124,5 × 104,7 cm[7]
  • Gregorsmesse, um 1500/05. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 868, Seidenmalerei, 19,5 × 19,4 cm[8]
  • Anbetung der Könige, um 1505/10. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 3258, 57,2 × 50,7 cm[9][10]
  • Altartafel der Rosenkranzbruderschaft (Schutzmantelmadonna mit Heiligen), um 1500/10. Köln, St. Andreas. 220 × 155 cm[11][12]
  • Anbetung der Könige, um 1512–15. Köln, Wallraf-Richartz-Museum WRM 184, 120,2 × 205 cm[13]
  • Die Heiligen Agatha und Cyprian und Die Heiligen Stephanus und Helena, Altarflügel eines ehemaligen Triptychon, um 1520. Köln, St. Severin, 126 × 70 cm[14][15]

Literatur (chronologisch) Bearbeiten

  • Eduard Firmenich-Richartz: Der Meister von St. Severin. In: Zeitschrift für christliche Kunst 5 (1892), S. 297–308.
  • Harald Brockmann: Die Spätzeit der Kölner Malschule. Der Meister von St. Severin und der Meister der Ursulalegende (= Forschungen zur Kunstgeschichte Westeuropas, Bd. 6). Kurt Schroeder, Bonn 1924.
  • Alfred Stange: Köln, Niederrhein, Westfalen, Hamburg, Lübeck und Niedersachsen (= Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer, Bd. 1). München 1967.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meister von St. Severin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vgl. Zehnder 1990, S. 537–540.
  2. Vgl. Stange 1967, S. 102, Nr. 308.
  3. The Crucifixion and Scenes from the Life of Saint John the Baptist. In: Online Collection. Museum of Fine Arts Boston, abgerufen am 4. März 2024 (englisch).
  4. Christus am Ölberg. In: Sammlung. Bayerische Staatsgemäldesammlung, abgerufen am 4. März 2024.
  5. Beweinung Christi. In: Sammlung. Bayerische Staatsgemäldesammlung, abgerufen am 4. März 2024.
  6. Himmelfahrt Mariens. In: Sammlung. Bayerische Staatsgemäldesammlung, abgerufen am 4. März 2024.
  7. Vgl. Zehnder 1990, S. 512–516.
  8. Vgl. Zehnder 1990, S. 517–519.
  9. Vgl. von der Osten 1970, S. 46f., Kat. Nr. 30 mit Taf. 5 (Rolf Wallrath).
  10. Vgl. Zehnder 1990, S. 509–512.
  11. Heribert Reiners: Die Kölner Malerschule. In: Monographien zur Geschichte der christlichen Kunst. 1. Auflage. Band V. B. Kühlen Kunst- und Verlagsanstalt, Mönchengladbach 1925, S. 200 ff.
  12. Triptychon der Rosenkranzmadonna. Förderverein Romanische Kirchen Köln, abgerufen am 4. März 2024.
  13. Vgl. Zehnder 1990. S. 532–537 mit einer Zuschreibung an den Severinsmeister und den Meister der Kölner Ursula-Legende.
  14. Vgl. von der Osten 1970, S. 46, Kat. Nr. 29 (Rolf Wallrath).
  15. Zwei Flügel eines ehemaligen Triptychon. Förderverein Romanische Kirchen Köln, abgerufen am 4. März 2024.