Meister des Tennenbacher Altars

gotischer Maler des Spätmittelalters

Als Meister des Tennenbacher Altars wird ein namentlich nicht bekannter gotischer Maler des Spätmittelalters bezeichnet. Der oberrheinische Meister erhält seinen Notnamen nach dem von ihm für das Zisterzienserkloster Tennenbach im Schwarzwald gegen Ende des 15. Jahrhunderts geschaffenen Altar.

Schule und Stil Bearbeiten

Der Meister des Tennenbacher Altars wird als Schüler der Werkstatt oder zumindest dem Umkreis von Jost Haller zugerechnet, einem Maler, der bis um 1485 in Strassburg und Saarbrücken tätig war.[1] Wie dieser ist er noch dem Weichen Stil verpflichtet, zeigt aber auch den Einfluss der zeitgenössischen niederländischen Malerei der Gotik, als z. B. in den Bildern von Robert Campin und dessen Schüler Rogier van der Weyden die realistische Darstellung von Details begonnen hatte. Typisch für die Figuren in den Bildern des Meisters des Tennenbacher Altars sind ihre „fast kindlich weichen Züge“.[2]

Tennenbacher Altar Bearbeiten

Die heute noch erhaltenen 15 Tafeln des Tennenbacher Altars sind auf die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe und das Augustinermuseum in Freiburg verteilt. Dargestellt sind Szenen aus der Passion Christi und ein Marienzyklus. Nach seinem späteren Aufbewahrungsort wird das Werk auch „Staufener Altar“ genannt.

Weblinks zu Bildern aus dem Tennenbacher Altar Bearbeiten

  • Sieben Bilder mit Szenen des Marienlebens und der Passion in der Onlinesammlung des Augustinermuseums Freiburg online
  • Die drei Bilder mit Szenen der Passion in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe online (Suche: Staufener Altar, abgerufen am 7. Januar 2022)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. vgl. dazu C. Sterling: Jost Haller - Maler zu Straßburg und zu Saarbrücken in der Mitte des 15. Jahrhunderts. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte Bd. 33 (1980) S. 99–126
  2. ’’Meister des Tennenbacher Altars: Kreuzigung’’ bei Landeskunde Oberrhein, Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. www.zum.de aufgerufen Dezember 2009

Literatur Bearbeiten

  • Daniel Hess: Der sogenannte Staufener Altar und seine Nachfolge. Zur oberrheinischen Malerei um 1450. In: Frank Matthias Kammel und Carola Bettina Gries (Hrsg.): Begegnungen mit Alten Meistern – Altdeutsche Tafelmalerei auf dem Prüfstand (Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Band 17), Nürnberg 2000, ISBN 978-3926982674, S. 77–87 PDF online
  • A. Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Band OV. Südwestdeutschland in der Zeit von 1400 bis 1450. München/Berlin, Deutscher Kunstverlag 1951
  • Spätmittelalter am Oberrhein. Maler und Werkstätten 1450 – 1525. Band 1: Katalogband. (zur Großen Landesausstellung Baden-Württemberg, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, September 2001 – Februar 2002). Stuttgart, Jan Thorbecke Verlag 2001