Meister A. A.

Maler der Spätgotik

Meister A. A. ist der Notname für einen nicht exakt bestimmbaren Meister der Spätgotik, der auf seiner Arbeit lediglich sein Monogramm hinterließ und dem verschiedene Werke zugeschrieben werden.

Leben Bearbeiten

Hans Ankwicz-Kleehoven und Karl Garzarolli-Thurnlackh bringen das Monogramm mit Andre Astl in Verbindung, dem Mitglied einer Welser Künstlerfamilie oder Werkstatt, zu der auch der Bildhauer Lienhart Astl gehörte.[1] Die Malerei ist der Donauschule zuzurechnen.[2]

Zugeschriebene Werke Bearbeiten

 
Totenbild von Kaiser Maximilian I, Tempera auf Pergament 1519

Der Großreiflinger Altar Bearbeiten

Der Altar wurde 1518 für die Filialkirche Großreifling angefertigt und befindet sich heute im Universalmuseum Joanneum in Graz. In ihm hat sich der Maler mit den Initialen A. A. verewigt. Die Predella und die Flügel zeigen Szenen aus der Passion Christi, die sich eng an Dürers kleine Holzschnitt- und Kupferstichpassion und das Marienleben anlehnen. Die farbliche Gestaltung ist typisch für die Donauschule.[3] Die Kreuzigungsgruppe in der Mitte stammt von einem anderen Künstler.

Totenbild Kaiser Maximilians I. Bearbeiten

Dem Meister A. A. wird von Kurt Holter und Hans Ankwitz-Kleehoven auch ein Totenbild des Kaisers Maximilian I. von 1519 zugeschrieben. Es ist in mehreren Wiederholungen erhalten, eine Version befindet sich ebenfalls im Joanneum.[2]

Werke in Kremsmünster Bearbeiten

Zwei weitere Werke aus dem Stift Kremsmünster gelten als zusammengehörig, die Zuschreibung zum Meister A. A. wird von Kurt Holter vermutet.[3] Ein Epitaph für den Welser Bürger Pankraz Scheibel entstand um 1520 und ist nicht signiert. Zwei Tafeln aus einem Marienleben, die Darstellung im Tempel und Mariä Tod, sind auf das Jahr 1522 datiert. Für die Tafel Mariä Tod diente wiederum Dürers Marienleben als Vorlage. Die Behandlung der Vorlage ist der des Altars ähnlich.[3] Auch dieses Werk ist nicht signiert.

Literatur Bearbeiten

  • Eduard Manhart: Zur Problematik des Monogrammisten A. A. Unter besonderer Berücksichtigung des Großreiflinger Altares. Diplomarbeit, Graz 1990.
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: A. A. bis Dressler, Nachtrag. Tusch, Wien 1980, ISBN 3-85063-007-2.
  • Josef Wastler: Steirisches Künstler-Lexicon. Leykam, Graz 1883.
  • Otto Wutzel (Hrsg.): Die Kunst der Donauschule. 1490–1540. Ausstellung des Landes Oberösterreich, Stift St. Florian und Schloßmuseum Linz, 14. Mai bis 17. Oktober 1965. 3. verbesserte Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1965.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meister A. A. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archiv für österreichische Geschichte, Band 122, Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1959, S. 308. Auch: Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bd. 1: A-Dressler. Tusch, Wien 1980. Hans Holter dagegen vermutet in dem Meister einen 1485 urkundlich in Wels erwähnten Andreas Astl: Kurt Holter, Gilbert Trathnigg: Wels von der Urzeit bis zur Gegenwart. In: Jahrbuch des Musealvereines Wels. Band 10, Wels 1964, S. 86, ooegeschichte.at [PDF].
  2. a b Erich Egg: Totenbildnis Kaiser Maximilians I. In: Ausstellung Maximilian I. Innsbruck. Katalog der Ausstellung vom 1. Juni bis 15. Oktober 1969. Herausgegeben vom Kulturreferat des Landes Tirol. Für den Inhalt verantwortlich Erich Egg. Tyrolia, Innsbruck 1969. Objekt-Nr.: 259, S. 66. (Totenbildnis Kaiser Maximilians I. online).
  3. a b c Holter: Oberösterreich. In: Die Kunst der Donauschule. S. 152–164, hier S. 157–159.