Mauve [mov] (französisch ‚Malve‘) ist die Farbe der Wilden Malve, nach dem französischen Namen der Pflanze, die als rötliches Violett, oder als ein rosiges Flieder eingeordnet werden kann.

Mauve[1]
Wilde Malve
 
Bestandteile
RGB (r, g, b) (224, 176, 255)
Hexadezimal-Triplet e0b0ff
CMYK (c, m, y, k) (12%, 31%, 0%, 0%)
HSL (h, s, l) (276°, 31%, %)

Der erste künstliche Anilinfarbstoff, das Mauvein, ist nach dieser Farbe benannt. Dieser wurde im Jahre 1856 durch Zufall von dem britischen Chemiker William Henry Perkin entdeckt. Kurz darauf wurde eine Vielzahl künstlicher Farbstoffe entwickelt, dies revolutionierte die Färbeindustrie. 1858 wurden die ersten Stoffe in Mauve hergestellt.

Kaiserin Eugénie

„Mauve, or violet colored silk“ wurde von Godey’s Lady’s Book and Magazine von 1858 bis 1869 als angesagte Modefarbe der besseren Leute namentlich erwähnt.[2] Als Königin Victoria 1858 zur Hochzeit ihrer Tochter Victoria ein seidenes, mit Mauvein gefärbtes Kleid trug, wurde groß darüber berichtet und die Farbe beschrieben. Ebenso begeisterte Eugénie, die Ehefrau Napoléons III., den Hof.[3]

Wortverwendung Bearbeiten

Im Jahre 1926 beschrieb Thomas Beer die 1890er unter dem Titel The mauve decade – American life at the end of the nineteenth century, ohne eigens darauf einzugehen, warum er diese Zeit mauve decade nennt. Es dürfte also für den Leser bekannt gewesen sein.[4] Diese Bezeichnung für das Jahrzehnt ist vor allem in den Vereinigten Staaten gebräuchlich, seltener in Großbritannien.

In den Vereinigten Staaten war Mauve auch als Symbolfarbe für Schwule und Lesben bekannt. In dem Reiseführer How to Sin in Hollywood von 1940 wurde ein Lokal wie folgt beschrieben: “When Your Urge's Mauve, [go to] the Café International on Sunset Boulevard. The location offered supper, drinks, and the ability to watch boy-girls who necked and sulked and little girl customers who … look like boys.” (deutsch: „Wenn es dich zu „Mauve“ drängt, [geh zum] Café International am Sunset Boulevard. Das Lokal bietet Abendessen, Drinks und die Möglichkeit knutschende und schmollende Boy-Girls [heute als Drag-Queens bezeichnet, Anm.] anzusehen und kleine Kundinnen, welche … wie Burschen ausschauen.“) Auf der gegenüberliegenden Seite zeigt ein Cartoon zwei der „kleinen Kundinnen“: Sie tragen Smoking und erkennbaren Lippenstift, und eine raucht eine Zigarre.[5][6] Auch in der vor allem in London beheimateten Kunstsprache Polari wurde es für Homosexuelle verwendet: “[S]he is mauve.” (deutsch: „Sie/Er ist homosexuell.“)[7]

In dem Sketch Der K 2000 von Loriot wurden die Farbvarianten für den titelgebenden Kompaktschutzraum („gegen Aufpreis lieferbar in Russisch-Grün, Schilf, Eierschal und Mauve“) aufgezählt, was die prompte Nachfrage „Mauve?“ nach sich zog.[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. web.forret.com Color Conversion Tool set to hex code of color #32CD32 (Mauve):
  2. Ann Buermann Wass: Rivalling nature in the beauty and brilliancy of their coloring: Synthetic dyes and fashionable colors in Godey’s Lady’s Book and Magazine 1856-1891, The Chronicle of the Early American Industries Association, Dezember 2000
  3. Jonathan Brown: The Colour Purple, The Independent, 17. April 2006
  4. Thomas Beer: The mauve decade – American life at the end of the nineteenth century (Memento des Originals vom 13. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gaslight.mtroyal.ab.ca beim Gaslight-Projekt des kanadischen Mount Royal College, Armed Services Editions, Council on Books in Wartime, New York 1945. Wiederauflage: Carroll & Graf Publishing, 1997, ISBN 0-7867-0501-9
  5. Jack Lord und Lloyd Hoff: How to Sin In Hollywood, Hollywood, CA, 1940
  6. Brett L. Abrams: Latitude in Mass-Produced Culture’s Capital: New Women and Other Players in Hollywood, 1920-1941, Frontiers, 2004
  7. Tom Dalzell, Terry Victor: The New Partridge Dictionary of Slang and Unconventional English. Band 2: J-Z. 2. Auflage. Routledge, London 2006, ISBN 0-415-25938-X.
  8. Loriot: Loriots dramatische Werke, Diogenes, Zürich 1983, ISBN 3-257-01004-4.