Mausnasenbeutler

Gattung der Familie Eigentliche Nasenbeutler (Peramelidae)

Die Mausnasenbeutler (Microperoryctes) bilden eine Gattung der Gruppe der Neuguinea-Nasenbeutler (Peroryctinae). Es handelt sich um Regenwaldbewohner aus Neuguinea, über die sehr wenig bekannt ist.

Mausnasenbeutler

Langschwanz-Mausnasenbeutler (Microperoryctes longicauda)

Systematik
Unterklasse: Beuteltiere (Marsupialia)
Überordnung: Australidelphia
Ordnung: Nasenbeutler (Peramelemorphia)
Familie: Eigentliche Nasenbeutler (Peramelidae)
Unterfamilie: Neuguinea-Nasenbeutler (Echymiperinae)
Gattung: Mausnasenbeutler
Wissenschaftlicher Name
Microperoryctes
Stein, 1932

Zu den gemeinsamen Merkmalen der Mausnasenbeutler zählen die relativ geringe Größe, die spitze Schnauze, die kleinen Ohren und ein langes, weiches Fell. Diese Tiere bewohnen den Boden der Regenwälder Neuguineas in Höhen von bis zu 4500 Meter. Über ihre Lebensweise ist kaum etwas bekannt: sie dürften Allesfresser sein, die sich von Früchten und Kleintieren ernähren, sie dürften einzelgängerisch leben und als Ruheplätze Nester im Wurzelbereich der Bäume anlegen. Weibchen mit einem bis drei Jungtieren wurden nahezu das ganze Jahr über gefunden, was die einzigen Hinweise auf die Fortpflanzung sind.

Auch über die Populationsgröße oder den Gefährdungsgrad liegen zu den meisten Arten keine Angaben vor.

Der wissenschaftliche Gattungsname ist aus dem altgriechischen Wort mikros (winzig) und dem Gattungsnamen der Großen Neuguinea-Nasenbeutler (Peroryctes) zusammengesetzt.[1]

Die Arten Bearbeiten

  • Der Arfak-Mausnasenbeutler (Microperoryctes aplini) wurde erst 2004 als eigene Art beschrieben. Mit 14 bis 16 Zentimetern ist er noch etwas kleiner als der Weyland-Mausnasenbeutler, von dem er sich durch einen schwarzen Rückenstreifen und eine weiße Schwanzspitze unterscheidet. Tiere dieser Art wurden auf der Vogelkop-Halbinsel im äußersten Westen Neuguineas gefunden.
  • Der Langschwanz-Mausnasenbeutler (Microperoryctes longicauda) ist mit einer Kopfrumpflänge von 25 bis 29 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 670 Gramm der größte Vertreter seiner Gattung. Sein Fell ist rötlichbraun oder hellbraun gefärbt, manche Tiere haben entlang des Rückens, an den Flanken oder über den Augen schwarze Streifen. Er kommt in Höhen von bis zu 4000 Metern im Zentralgebirge Neuguineas vor.
  • Der Weyland-Mausnasenbeutler (Microperoryctes murina) erreicht eine Kopfrumpflänge von 15 bis 17 Zentimetern und eine Schwanzlänge von rund 11 Zentimetern. Bislang wurden nur drei Exemplare im Weyland-Gebirge im westlichen Neuguinea gefunden. Ihr Fell ist meist einheitlich grau gefärbt, möglicherweise lebt die Art teilweise grabend unter der Erde.
  • Microperoryctes ornata gilt nach Auffassung einiger Autoren als Unterart des Langschwanz-Mausnasenbeutlers,[2] während andere Autoren sie als eigenständige Art betrachten,[3][4] die Unterschiede liegen vor allem in den ausgeprägten Streifen auf den Körperseiten.
  • Der Mura-Mausnasenbeutler (Microperoryctes papuensis) ist mit 18 bis 20 Zentimetern Kopfrumpflänge und bis zu 180 Gramm Gewicht etwas größer. Das Fell dieser Art ist dunkelgrau gefärbt, am Rücken und im Gesicht haben sie auffällige schwarze Streifen. Tiere dieser Art wurden in Höhen von 1200 bis 2600 Metern im südöstlichen Neuguinea gefunden.

Literatur Bearbeiten

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mausnasenbeutler (Microperoryctes) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Conder & Strahan (Hrsg.): Dictionary of Australian and New Guinean Mammals. CSIRO PUBLISHING, 2007, ISBN 978-0-643-10006-0, S. 81 (Microperoryctes).
  2. Christopher Dickman: Family Peramelidae (Bandicoots and Echymiperas). in Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier: Handbook of the Mammals of the World – Volume 5. Monotremes and Marsupials. Lynx Editions, 2015, ISBN 978-84-96553-99-6, Seite 397.
  3. Ceballos G, Ehrlich PR (2009) Discoveries of new mammal species and their implications for conservation and ecosystem services. PNAS 106:3841–3846. doi:10.1073/pnas.0812419106, [1]
  4. Helgen KM, Flannery TF (2004) A new species of bandicoot, Microperoryctes aplini, from western New Guinea. J. Zool. 264:117–124. doi:10.1017/S0952836904005667, [2]