Matthäuskirche (Bockwa)

Kirchengebäude in Zwickau, Sachsen

Die Matthäuskirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche im Zwickauer Stadtteil Bockwa.

Matthäuskirche (2008)

Geschichte und Ausstattung Bearbeiten

Die Kirche entstand an der Stelle eines aus dem Jahr 1511 stammenden Vorgängerbaus.[1] Sie wurde von 1853 bis 1856 im neugotischen Stil erbaut und im November 1856 eingeweiht.

Es handelt sich um eine Hallenkirche mit Westturm, deren Entwurf von Ratsbaumeister Carl August Schramm aus Zittau stammte.[2] Die Kanzel und die Holzschnitzarbeiten wurden von den Gebrüdern Junghänel aus Schneeberg gefertigt. Das Altargemälde fertigte der Zwickauer Maler Mittenzwei. Der Taufstein von 1836 wurde aus der Vorgängerkirche übernommen.[3] Im Jahr 1916 musste unter dem Netzgewölbe eine Holzzwischendecke eingebaut werden und das Gewölbe wurde durch Holzverbau gesichert.[4]

Infolge des Steinkohlenbergbaus ist die Kirche um 9,80 m abgesunken.[5] Sie musste infolgedessen mehrfach jahrelang gesperrt werden.[6] Hochwässer im 19. und 20. Jahrhundert haben ebenfalls ihre Spuren hinterlassen. Insbesondere seit 1990 ist in die Sanierung der Kirche investiert worden.[7][8] Sie erhielt 2002 die größte Photovoltaikanlage, die sich in Deutschland auf einem Kirchendach befindet.[9][10]

Die Matthäuskirche ist heute eine von vier Gemeindekirchen der Stadtkirchgemeinde Zwickau im Kirchenbezirk Zwickau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen.[11]

Orgel Bearbeiten

Bei ihrer Fertigstellung 1857 erhielt der Kirchenbau eine Orgel mit 29 Registern auf zwei Manualen und Pedal von Carl Gottlieb Jehmlich und Sohn in Zwickau. 1885 erfolgte eine Umdisponierung durch Richard Kreutzbach, 2008 eine weitere Restaurierung und Erweiterung um zwei Register durch Christian Reinhold aus Bernsdorf. Das Werk besitzt seither die folgende Disposition:[12]

 
Orgel
I. Hauptwerk C–f3
01. Principal 16′
02. Großoctave 08′
03. Rohrflöte 08′
04. Gemshorn 08′
05. Gamba 08′
06. Dolce 08′
07. Flöte 08′
08. Octave 04’
09. Spitzflöte 04’
10. Salicet 04’
11. Quinte 0223
12. Octave 02’
13. Cornett III–IV
14. Mixtur IV
15. Trompete 08’
II. Oberwerk C–f3
16. Principal 8′
17. Gedackt 8′
18. Quintatön 8′
19. Salicional 8′
20. Octave 4′
21. Rohrflöte 4′
22. Nasat 223
23. Octave 2′
24. Mixtur III
25. Terz 135
Pedal C–d1
26. Principalbass 16′
27. Subbass 16′
28. Violonbass 08’
29. Choralbaß 04’

Weblinks Bearbeiten

Commons: Matthäuskirche (Bockwa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Norbert Peschke: Zwickau im Wandel der Zeiten, Erfurt 1997, ISBN 978-3-89702-012-2, S. 59
  2. Heiko Richter: Entdecken, was uns verbindet – Tag des offenen Denkmals am 9. September vom 31. August 2018, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  3. Kirchenbauten - Ausdruck des Glaubens ihrer Zeit, abgerufen am 20. Oktober 2020
  4. Heiko Richter: Entdecken, was uns verbindet – Tag des offenen Denkmals am 9. September vom 31. August 2018, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  5. Matthäuskirche in Bockwa, auf: NABU Sachsen, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  6. Kirchenbauten - Ausdruck des Glaubens ihrer Zeit, abgerufen am 20. Oktober 2020
  7. Matthäuskirche Zwickau. Abgerufen am 19. Oktober 2020.
  8. Matthäuskirche Zwickau-Bockwa. In: Evangelisch-Lutherische Nicolai-Kirchgemeinde Zwickau. Abgerufen am 19. Oktober 2020 (deutsch).
  9. Matthäuskirche in Bockwa, auf: NABU Sachsen, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  10. Ralf-Peter Pinkwart: Denkmalpflegerische Entscheidungen über Solaranlagen in Sachsen - ein Rückblick. In: Bernhard Weller, Leonie Scheuring (Hg.): Denkmal und Energie 2020. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Nutzerkomfort. Wiesbaden 2020, ISBN 978-3-658-28752-8, S. 204f.
  11. Stadtkirchgemeinde Zwickau, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  12. Angaben zur Orgel auf der Website organindex

Koordinaten: 50° 41′ 48″ N, 12° 29′ 52″ O