Massenabstürze der Iljuschin Il-10 bei Kemlitz 1951

Flugunfälle am 14. April 1951

Die Massenabstürze von Iljuschin Il-10 bei Kemlitz 1951 ereigneten sich am 14. April 1951. An diesem Tag stürzte eine Vielzahl von Militärmaschinen des Typs Iljuschin Il-10M der Luftstreitkräfte der Sowjetunion unter widrigen Wetterbedingungen bei Kemlitz ab. Während den Besatzungen einiger Maschinen Bruchlandungen gelangen, forderten die Abstürze von 13 Maschinen insgesamt 26 Todesopfer.

Massenabstürze der Iljuschin Il-10 bei Kemlitz 1951

Eine Iljuschin Il-10M der Luftstreitkräfte der Sowjetunion

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Abstürze aus jeweils ungeklärter Ursache
Ort verschiedene Orte bei Kemlitz (Langengrassau, Sieb, Rosenthal, Wildau-Wentdorf, Rochauer Heide), Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Datum 14. April 1951
Todesopfer 26
Überlebende mehrere
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Sowjetunion Iljuschin Il-10M
(mehr als 13 baugleiche Maschinen)
Betreiber Luftstreitkräfte der Sowjetunion
Kennzeichen unbekannt
Abflughafen Deutschland Demokratische Republik 1949 Militärflugplatz Reinsdorf
Zielflughafen Deutschland Demokratische Republik 1949 Militärflugplatz Reinsdorf
Passagiere 0
Besatzung mehr als 26
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Maschinen und Insassen Bearbeiten

Beteiligt waren mehr als 13 Propeller-Erdkampfflugzeuge des Typs Iljuschin Il-10M, die jeweils mit einem V12-Ottomotor Mikulin AM-42 mit 2.000 PS (1.471 kW) Leistung ausgestattet waren. Die Maschinen gehörten zur 114. Garde-Schlachtfliegerdivision (114. GwSchAD), die in Jüterbog stationiert war. Die genaue Anzahl der gestarteten Iljuschin und der insgesamt verunfallten Maschinen (inklusive jener mit nicht tödlichem Ausgang) ist ebenso wenig überliefert wie die Modellseriennummern und Luftfahrzeugkennzeichen der betroffenen Flugzeuge.

An Bord jeder Maschine befand sich jeweils eine zweiköpfige Besatzung.

Unfallhergang Bearbeiten

Die Maschinen, die zur 16. Luftarmee der Luftstreitkräfte der Sowjetunion gehörten, befanden sich auf dem Flug zu einer Verbandsübung, die an einem als Luft-Boden- sowie Raktenschießplatz genutzten Übungsgelände in der Lieberoser Heide stattfinden sollte.

Nach den Abstürzen Bearbeiten

Die sowjetischen Militärbehörden koordinierten nach den Abstürzen vorrangig die Bergung der menschlichen Überreste, während Trümmerteile und Munition liegen gelassen wurden und noch Jahre nach den Abstürzen in der Region zu finden waren. Die Absturzstellen wurden sehr schnell von den sowjetischen Militärs abgesperrt. Deutsche Volkspolizei, die noch schneller vor Ort gewesen war, wurde wieder weggeschickt. Die 26 Opfer wurden auf einem Potsdamer Friedhof beigesetzt.[1]

Mögliche Ursachen Bearbeiten

Die Ursachen für die Abstürze konnten nie geklärt werden. Es wurde eine Reihe von Hypothesen aufgestellt, etwa der Einsatz von sehr unerfahrenen Besatzungen, eine Betankung der Flugzeuge mit einem fehlerhaften oder verunreinigten Kraftstoff, eine gezielte Manipulation der Maschinen oder eine gescheiterte Massenflucht in den Westen, von denen jedoch keine nachgewiesen werden konnte.

Den verantwortlichen Offizieren sei bekannt gewesen, dass sich über der Gegend, in der ihre Flieger üben sollten, eine gefährliche Wetterlage zusammenzog. Marschall Werschinin, Leiter des Dienstbereichs Schulung und Training der Luftwaffe, habe schließlich mit der Begründung, er sei schließlich auch im Krieg und bei noch schlechterem Wetter geflogen, den Start befohlen.

Literatur Bearbeiten

  • Fred Tzschoppe, Reinhard Wildau: Massenabsturz in der sowjetischen Militärluftfahrt im Jahre 1951. März, Dahme/Mark 2015.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lutz Freundt (Hrsg.): Himmelsstürmer. Flugunfälle und Fliegergräber der Sowjetarmee in Deutschland. AeroLit, Berlin 2008, ISBN 978-3-935525-13-8, S. 44/45.