Marzano (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Die Familie Marzano war eine italienische Adelsfamilie, eine der sieben großen Familien des Königreichs Neapel.

Wappen der Familie Marzano

Geschichte

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Die Familie geht auf den Ritter Guglielmo Marzano zurück, der zur Zeit der Normannen lebte und eine Reihe von Lehen erhielt, darunter Marzano Appio, von dem sich der Familienname ableitet.[1]

Die Mitglieder der Familie besaßen zunächst Lehen in der Terra di Lavoro, darunter Alife, Baia, Carinola, Mondragone, Roccamonfina, Sessa Aurunca und Tufara.[2]

Mit der Herrschaft des Hauses Anjou im Königreich Neapel nahm die Bedeutung dieser Familie erheblich zu, insbesondere durch Goffredo und Marino Marzano.[3][4]

Die Familie erlangte große Berühmtheit, nicht zuletzt durch ihre Politik der Verwandtschaft mit den sogenannten „Sette grandi casate del Regno di Napoli“ (Sieben große Häuser des Königreichs Neapel), zu denen die Familien Acquaviva, Celano, del Balzo, Molise, Ruffo und Sanseverino gehörten. Auf diese Weise dehnten die Marzano ihren Herrschaftsbereich auch auf andere Regionen aus, vor allem auf Kalabrien, insbesondere auf die Städte Briatico, Monteleone (früherer Name von Vibo Valentia), Rossano und Squillace.[2]

 
Wappen von Baia e Latina

Unter aragonischer Herrschaft verlor die Familie ihre Lehen und ihre Vormachtstellung. Marino Marzano war an der Verschwörung der Barone gegen König Ferdinand I. von Aragon beteiligt und starb in Gefangenschaft im Castel Nuovo in Neapel. Alle Ländereien des Hauses wurden konfisziert und Teil der königlichen Domäne. Marinos Sohn Giovanni Battista wurde ebenfalls inhaftiert, kam aber nach dem Tod seines Vaters frei und heiratete später eine Dame aus dem Hause Sanseverino. Als Giovanni Battista 1508 starb, vermachte er seinen Besitz einem seiner Neffen, Sigismondo Marzano, doch dieses Testament blieb ohne Wirkung, da es nicht die Zustimmung des Herrschers hatte.[5][6]

In einigen Gemeinden der Provinz Caserta, wie Baia e Latina und Marzano Appio, ist das Kruckenkreuz, das alte Wappen der Familie Marzano, noch im Gemeindewappen erhalten.

Literatur

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  • Filiberto Campanile: Dell’armi, overo insegne dei nobili. Antonio Gramignano, Neapel 1680, Della Famiglia Marzana, S. 263–268 (archive.org).
  • Giovan Battista di Crollalanza: Memorie Storiche intorno alla Famiglia Marzano. In: Giornale araldico-genealogico-diplomatico. Band 2. Pisa 1875, S. 105–136 (google.de).
  • Ferrante della Marra: Discorsi delle famiglie estinte, forastiere, o non comprese ne’ Seggi di Napoli, imparentate colla Casa della Marra. Ottavio Beltrano, Neapel 1641, Della Famiglia Marzana, S. 246–255 (google.de).
  • Ammirato Scipione: Delle famiglie nobili napoletane. Band 1. Giorgio Marescotti, Florenz 1580, Della Famiglia Marzana, S. 187–192 (archive.org).
  • Camillo Tutini: Della varietà della fortvna. Camillo Tutini, Neapel 1643.
  • Alessandro Cutolo: Marzano. In: Enciclopedia Italiana. Band 22: Malc–Messic. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1934.

Einzelnachweise

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  1. Ferrante della Marra: Discorsi delle famiglie estinte, forastiere, o non comprese ne’ Seggi di Napoli, 1641, S. 246.
  2. a b Famiglia Marzano. In: nobili-napoletani.it.
  3. Giovan Battista di Crollalanza: Memorie Storiche intorno alla Famiglia Marzano, 1875, S. 108 f.
  4. Ammirato Scipione: Delle famiglie nobili napoletane, 1580, S. 190 f.
  5. Giovan Battista di Crollalanza: Memorie Storiche intorno alla Famiglia Marzano, 1875, S. 116 f.
  6. Filiberto Campanile: Dell’armi, overo insegne dei nobili, 1680, S. 267
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  • Marzano. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom.
  • Famiglia Marzano. In: nobili-napoletani.it. Abgerufen am 7. Oktober 2023.