Marineärztliche Akademie

bestand von 1940 bis 1945 und diente der Ausbildung von deutschen Marinesanitätsoffizieren

Die Marineärztliche Akademie bestand von 1940 bis 1945 und diente der Ausbildung von deutschen Marinesanitätsoffizieren.

Geschichte Bearbeiten

Die Marineärztliche Akademie wurde am 6. Januar 1940 in Kiel eröffnet. Sie stellte eine Ausgliederung aus der Militärärztlichen Akademie in Berlin dar und sollte den deutlich angestiegenen Ausbildungsbedarf von Sanitätsoffizieren der Kriegsmarine decken. Angesichts der Gefährdung der Stadt Kiel durch alliierte Luftangriffe wurde bald die Verlegung der Akademie erwogen und nach einem sicheren Standort gesucht. Ende April 1941 erfolgte der Umzug nach Tübingen. Die Marinesanitätsoffiziersanwärter wurden dort in den Räumen des Evangelischen Stifts untergebracht, außerdem belegte man Räume im katholischen Wilhelmsstift und der Thiepval-Kaserne. Im Frühjahr 1943 wurde außerdem ein Ableger der Marineärztlichen Akademie in Straßburg eingerichtet. Personal und Studierende der Akademie umfassten 1941 etwa 400 Personen; die Marinesoldaten stellten im Stadtbild Tübingens eine auffällige Besonderheit dar. Sie besuchten die Lehrveranstaltungen der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, doch wurde es notwendig, dass das Lehrpersonal durch abkommandierte Reservisten der Marine aufgestockt werden musste.

Kommandeure Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Stephan Apel: Die Marineärztliche Akademie 1940 bis 1945. Dissertation Universität Düsseldorf 1991.
  • Hans-Joachim Maurer: Die Marineärztliche Akademie 1940–1945. Kurzer Abriß ihrer Geschichte. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv, Bd. 26 (2003), S. 111–124 (online).
  • Werner Bauer: Marine am Neckar. In: Tübinger Blätter, Jg. 32 (1941), S. 42–44.
  • Werner Bauer: Die Marineärztliche Akademie im Evangelischen Stift. In: Siegfried Hermle (Hrsg.): Im Dienst an Volk und Kirche. Theologiestudium im Nationalsozialismus; Erinnerungen, Darstellungen, Dokumente und Reflexionen zum Tübinger Stift 1930 bis 1950. Quell-Verlag, Stuttgart 1988, S. 102–108, ISBN 3-7918-1407-9.