Mariä Himmelfahrt (Freyung)

einschiffiger Wandpfeilerbau mit Hausteingliederung, Ostturm, neugotisch nach Plänen von Architekt Tanera, 1874/77; mit Kirchenausstattung; Marienbrunnen, gleichzeitig

Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt steht am Stadtplatz 12 der Kreisstadt Freyung und gehört zum Pfarrverband Freyung.

Mariä Himmelfahrt

Geschichte

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Die Vorgängerkirche wurde im Jahr 1872 durch einen Brand zerstört. Das heutige Bauwerk wurde zwischen 1875 und 1877 nach Plänen des Landshuter Architekten Tanera errichtet und am 24. Oktober 1877 von dem damaligen Passauer Bischof Josef Franz von Weckert eingeweiht. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre wurden in den Jahren 1876/1877 aus Eichenholz von der Werkstätte Michael Mayer in Landshut geschnitzt. Die Statuen fertigte der Landshuter Martin Ziegler. Die Kirchenfenster von 1877 stammen von der Firma Schneider aus Regensburg. In den Fenstern des Kirchenschiffes ist der Kreuzweg dargestellt.[1]

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde der Innenraum umgestaltet. 1971 wurden die beiden Seitenaltäre entfernt, 1974 bei der Innenrenovierung auch die neugotische Kanzel Ein neuer Volksaltar und der Ambo wurde von Wolf Hirtreiter aus Granit geschaffen.[1]

Eine umfassende Außenrenovierung der Kirche erfolgte im Jahr 2000. Das Kirchendach wurde mit Kupfer vollständig neu gedeckt. Die Farbgebung der Außenfassade orientiert sich nach Untersuchungen durch das Landesamt für Denkmalpflege und dem Diözesanbauamt Passau an den Originalzustand von 1877. Der Zugang der Kirche wurde behindertengerecht umgestaltet.[1]

Der Neubau wurde architektonisch an die spätgotische Architektur Ostbayerns angelehnt. Die Fassadengestaltung ist schlicht gehalten. Prägnant ist im einschiffigen Langhaus der neugotische Flügelaltar. Das Gebäude ist 47 m lang und 16 m breit, der Innenraum ist 14 m hoch, der Kirchturm misst 56 m.[1]

 
Innenraum, Blick zur Orgel (2017)

Die Orgel wurde 1975 von der Firma Eisenbarth erbaut. Sie umfasst 37 Register auf drei Manualen und Pedal. Sie löste die Hiendl-Orgel von 1947 ab. Das neue Instrument verfügt über Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrische Registertraktur. Sie hat folgende Disposition:[2]

I Hauptwerk C–g3
Quintadena 16′
Prinzipal 08′
Spitzflöte 08′
Oktave 04′
Rohrflöte 04′
Cornettino 0223
Schwegel 02′
Mixtur V 0113
Trompete 08′
Positiv C–g3
Holzgedackt 8′
Gemshorn 4′
Prinzipal 2′
Quinte 113
Terz 45
Cimbel III 14
Holzkrummhorn 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Kupfergedackt 08′
Salicional 08′
Prinzipal 04′
Koppelflöte 04′
Nasat 0223
Flachflöte 02′
Terz-None II 0135
Oktave 01′
Plein jeu VII 02′
Musette 16′
Hautbois 08′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
Praestant 16′
Subbaß 16′
Oktavbaß 08′
Baßflöte 08′
Choralbass 04′
Nachthorn 02′
Baßzink III 0513
Rauschpfeife IV 0223
Bombarde 16′
Trompetenbaß 08′

1949 wurden von der Firma Perner neue Bronze-Glocken gegossen. Sie hängen in einem Glockenstuhl aus Stahl.[3]


 
Name
 
Masse
(kg)
Schlagton
 
1 Christkönig 1600 des1
2 Mutter Gottes 749 f1
3 Joseph 459 as1
3 Michael 339 b1

Umgebung

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An der Kirche befindet sich das Gefallenendenkmal, im weiteren Umfeld der Marienbrunnen von Karl Reidel und ein Waldschmidtdenkmal.

Literatur

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  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler - Bayern II: Niederbayern. Deutscher Kunstverlag, München 1988, ISBN 3-422-03007-7.
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Commons: Mariä Himmelfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Die Kirche auf der Website des Bistums Passau, abgerufen am 6. Mai 2022.
  2. Michael Bernhard: Orgeldatenbank Bayern. Version 5, 2009.
  3. Die Glocken auf der Website des Bistums Passau, abgerufen am 6. Mai 2022.
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Commons: Mariä Himmelfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 48′ 29,1″ N, 13° 32′ 49″ O