Die Manhattan-Erklärung: Ein Aufruf des christlichen Gewissens ist ein Manifest von evangelischen, römisch-katholischen und orthodoxen christlichen Leitern zur Unterstützung der Lebensrechtsbewegung, für das Recht auf Religionsfreiheit (insbesondere der Duldung des zivilen Ungehorsams gegen Gesetze im Widerspruch zu ihrem Grundverständnis des Lebens und der Ehe) sowie ihre Gegnerschaft zu anderen Verständnissen der Ehe außer rein heterosexuelle Paarbeziehungen (zurzeit äußert sich dies stärker im Gegensatz zur gleichgeschlechtlichen Ehe, da hier eine schnellere rechtliche Entwicklung zu verzeichnen ist als bei der Vielehe, die sich derzeit kaum politischer Unterstützung erfreut). Sie wurde am 20. Oktober 2009 verfasst und am 20. November 2009 veröffentlicht, nachdem sie von mehr als 150 amerikanischen religiösen Führern unterzeichnet worden war.[1]

Dem Redaktionsausschuss gehörten evangelische Leiter wie Charles Colson und Professor Robert P. George,[2] beide von der Princeton University, sowie Dekan Timothy George von der Beeson Divinity School an. Erwähnenswert als Unterzeichner sind weiter der römisch-katholische Erzbischof von New York Timothy Dolan, der römisch-katholische Erzbischof von Philadelphia Justin Francis Rigali, John J. Myers, römisch-katholischer Erzbischof von Newark und römisch-katholischer Erzbischof von Washington Donald Wuerl. Weiter unterzeichnete Tony Perkins vom Family Research Council, Focus on the Family Gründer James Dobson, R. Albert Mohler, Jr., Präsident des Southern Seminary, Präsident Ligon Duncan der Alliance of Confessing Evangelicals, Präsident Leith Anderson der National Association of Evangelicals sowie der Primat der Orthodoxen Kirche in Amerika Jonah (James Paffhausen).[3][4] Zur Liste der Unterzeichnenden gehören ferner Peter Akinola, damaliger Erzbischof der Church of Nigeria und Thomas C. Oden vom Institute on Religion and Democracy.

„Der prominente republikanische Politiker Mike Huckabee verglich die Deklaration gar mit den 95 Thesen Luthers“.[5] Radio Vatikan meint, mit dem Schlusssatz der Erklärung: „Wir lassen uns von keiner irdischen Macht einschüchtern oder zum Schweigen bringen, wenn es um unser Gewissen geht. Wir werden Cäsar geben, was Cäsar gehört, aber wir werden keinesfalls Cäsar geben, was Gott gehört!“ könnte „die Experten für Wählerbewegungen in Obamas Team dazu bringen, nochmal die Taschenrechner anzumachen“ und bei der Debatte um die Gesundheitsreform bei US-Präsident Barack Obama Gehör verschaffen.[6]

Einige Evangelikale, wie etwa John F. MacArthur,[7] Alistair Begg,[8] und James R. White[9] haben wegen des ökumenischen Hintergrundes der Erklärung von einer Unterzeichnung Abstand genommen.

Beim Netzauftritt der Erklärung besteht für Besucher die Möglichkeit, ebenfalls zu unterzeichnen. In der ersten Woche unterschrieben 160.000 Menschen[10] und im Dezember 2009 wurden mehr als eine Viertelmillion Unterzeichner gezählt.[11] Auch die Anwender einer speziellen Apple iPhone-App wurden zur Unterzeichnung der Erklärung aufgefordert;[12] später wurde diese App wieder aus dem App-Store entfernt.[13]

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Einzelnachweise

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  1. Christian leaders issue 'call of conscience' (Memento des Originals vom 24. November 2009 im Internet Archive), Associated Press, 20. November 2009. Abgerufen am 24. November 2009 
  2. New York Times:The Conservative-Christian Big Thinker
  3. Laurie Goodstein: Christian Leaders Unite on Political Issues In: The New York Times, 20. November 2009. Abgerufen am 24. November 2009 
  4. Michelle Boorstein, Hamil R. Harris: Christian leaders take issue with laws In: The Washington Post, 21. November 2009. Abgerufen im 24. November 2009 
  5. PRO Medienmagazin: Weckruf an die Christen: "Manhattan-Erklärung" vom 25. November 2009, gesehen am 9. Dezember 2009.
  6. Radia Vatikan: USA: Ökumenisches Manifest für das Leben vom 29. November 2009, gesehen am 9. Dezember 2009.
  7. John MacArthur: The Manhattan Declaration. In: Pulpit Magazine. Shepherds' Fellowship, 24. November 2009 (shepherdsfellowship.org (Memento des Originals vom 16. Juni 2010 im Internet Archive)).
  8. Alistair Begg: The Manhattan Declaration. Truth For Life, 23. November 2009, abgerufen am 11. Januar 2011.
  9. James R. White: The Troubling Aspects of the Manhattan Declaration. Alpha & Omega Ministries, 23. November 2009, abgerufen am 11. Januar 2011.
  10. Peter Schmid: USA: 160‘000 unterzeichnen «Manhattan Declaration» in einer Woche vom 28. November 2009, gesehen am 9. Dezember 2009.
  11. The Manhattan Declaration. Abgerufen am 9. Dezember 2009.
  12. US-Aktivisten kritisieren homophobe iPhone-App. In: queer.de. 24. November 2010, abgerufen am 16. März 2024.
  13. Jessica Geen: Apple removes ‘anti-gay’ iPhone app. Pink News, 26. November 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. November 2010 (englisch): „Apple gave it a 4+ rating, meaning that it contains “no objectionable content” but gay rights website Change.org called on supporters to “send a strong message to Apple that supporting homophobia and efforts to restrict choice is bad business”.“