Maiorianus (Heermeister)

römischer Heermeister

Maiorianus war ein spätantiker römischer Heermeister (magister militum).

Maiorianus ist 379 als magister militum für Illyrien belegt.[1] Er war bei der Krönung von Theodosius I. in Sirmium anwesend und offenbar dessen unmittelbarer Nachfolger als Heermeister Illyriens. Er diente unter diesem in den Kriegen gegen die gotischen Verbände jenseits der Donau. Als Feldherr soll er sich dabei großen Ruhm erworben haben.[2] Vermutlich hat er bereits 380 sein Amt aus ungeklärten Gründen niedergelegt und wurde durch Vitalianus ersetzt.[3] Der Nachwelt blieb er primär als Großvater des gleichnamigen weströmischen Kaisers in Erinnerung, der aus einer Verbindung zwischen seiner ansonsten unbekannten Tochter und dem ägyptischen Offizier Domninus entstammte.[4]

Literatur

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Anmerkungen

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  1. So mit Argumenten Alexander Demandt: Magister militum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband XII, Stuttgart 1970, Sp. 553–790, hier Sp. 716. Wilhelm Enßlin identifizierte ihn noch gemeinsam mit Modares als magister militum praesentalis, also Heermeister am Hof des Kaisers (Wilhelm Enßlin: Zum Heermeisteramt des spätrömischen Reiches. Teil II: Die magistri militum des 4. Jahrhunderts. In: Klio. Band 24, 1931, S. 102–147, hier S. 137.)
  2. Vgl. Sidonius Apollinaris, Carmina 5, 107–115 (Digitalisat). Sidonius ist der einzige antike Autor, der Maiorianus nennt.
  3. Vgl. Alexander Demandt: Magister militum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband XII, Stuttgart 1970, Sp. 553–790, hier Sp. 716.
  4. Die Vaterschaft des Domninus ist in der Forschung umstritten. Dafür spricht sich Penny MacGeorge: Late Roman Warlords. Oxford University Press, Oxford 2002, S. 188. Für die Argumente dagegen siehe Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Domninus 3. In: The Prosopography of the Later Roman Empire. Band 2. Cambridge University Press, Cambridge 1992, S. 373. Maiorianus als namensgebender Großvater wird jedoch nicht angezweifelt.