Lucius Aelius Stilo Praeconinus

römischer Philologe

Lucius Aelius Stilo Praeconinus (* um 154 v. Chr.; † um 74 v. Chr.) aus Lanuvium war der erste Philologe der Römischen Republik. Er kam aus einer angesehenen Familie und gehörte zum Ritterstand.

Den Beinamen Stilo (von lateinisch stilus „Stift“) erhielt er, da er Reden für andere schrieb. Der Beiname Praeconinus rührte vom Beruf deines Vaters her (praeco, „Ausrufer, öffentlicher Herold“).

Seine Zeit teilte er zwischen Lehre (wenn auch nicht als professioneller Schulmeister) und literarische Arbeit auf. Seine berühmtesten Schüler waren Marcus Terentius Varro und Marcus Tullius Cicero, zu seinen Freunden zählte er den Geschichtsschreiber Coelius Antipater, und den Satiriker Gaius Lucilius, die ihm ihre Werke widmeten.

Laut Cicero, der wenig von Stilos Fähigkeiten als Redner hielt, war Stilo ein Anhänger der stoizistischen Schule. Nur wenige Bruchstücke von Stilos Arbeiten sind erhalten geblieben. Er schrieb Kommentare zu den Hymnen der Salii (Carmen Saliare), und wahrscheinlich auch zum Zwölftafelgesetz.

Quellen zu Stilo sind Cicero, Brutus 205-207 und De legibus 2,23,59; Sueton, De grammaticis 2; Aulus Gellius 3,3,I.12 und Quintilian, Institutio oratoria 10,1,99.

Literatur

Bearbeiten
  • Richard Goulet: Stilo Praeconinus (L. Aelius). In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 6, CNRS Éditions, Paris 2016, ISBN 978-2-271-08989-2, S. 597–599
  • Robert A. Kaster: Stilo Praeconinus, L. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 1, Metzler, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-01471-1, Sp. 174.
  • Werner Suerbaum: L. Aelius Stilo Praeconinus. In: Werner Suerbaum (Hrsg.): Die archaische Literatur. Von den Anfängen bis Sullas Tod (= Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 1). C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-48134-5, S. 552–557