Als Iwan Lokomofeilow (auch Iwan Feilowitsch) wurde in Witzen in der DDR ein fiktiver sowjetischer Arbeiter oder Neuerer bezeichnet, der angeblich eine Lokomotive aus einem Block Stahl gefeilt hatte.[1][2]

Die dahinterstehende Aussage ist die, dass mit unsinnig großem Material-Einsatz (ein Block Stahl) und unsinnig großem personellen Einsatz (ein Mann feilt) eine Aufgabe bewältigt wird, die unter Verwendung von gegenwärtiger Technologie mit wesentlich weniger Personal- und Material-Einsatz erledigt werden kann.

In einem Witz wird erzählt, dass der Saporoshez von Iwan Feilowitsch handgefertigt wird.[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jochen Schmidt: Schneckenmühle: Langsame Runde. C. H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64699-7, S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „Wer war der erste Held der Sowjetunion? Iwan Lokomofeilow, der hat eine Lok aus einem Stück gefeilt.“
  2. Dirk Suckow: Das Flugwesen entwickelt sich. Ein Zeugnis sowjetischen Luftfahrtkultes in Vilnius stellt Dirk Suckow vor. In: Mitropa (= Christian Lübke / Stefan Troebst / Christine Gölz [Hrsg.]: Jahresheft des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)). 2017, ISSN 2191-1401, S. 43 (leibniz-gwzo.de [PDF; 6,4 MB]): „Fiktive sowjetische Genossen und deren Tun waren in der DDR nicht selten Gegenstand augenzwinkernder Kommentare auf die behauptete Vorbildfunktion der UdSSR. […] So etwa im Fall des vermeintlichen Neuerers Iwan Lokomofeilow, von dem es hieß, er habe als Erster eine voll funktionsfähige Lokomotive aus einem einzigen Stück gearbeitet.“
  3. Corina Bomann: Und morgen am Meer. Ueberreuter, Berlin 2013, ISBN 978-3-7641-9004-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – [Saporoschez-Witz], „Warum dauert es dreißig Jahre, bis man einen bekommt?“ „Weil Iwan Feilowitsch ihn mit einer Handfeile aus einem Stahlblock raspelt.“).