Liste von Warägern in Gardarike

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Die Liste von Warägern in Gardarike führt Skandinavier auf, die vom 6. bis 13. Jahrhundert in Gardarike erwähnt wurden. Gardarike war die altnordische Bezeichnung für ein Gebiet um die Burgen Kiew, Nowgorod, Ladoga und Polozk.

Aufgeführt werden Personen, die dauerhaft in Gardarike lebten und welche, die sich als Kaufleute, Krieger oder Gäste zeitweise dort aufhielten. Berücksichtigt werden auch Personen, die als Kinder von Warägern in Gardarike geboren wurden.

Nicht berücksichtigt sind Waräger im Ostseeraum[1], in Hellespont[2], im Byzantinischen Reich und in Serkland (Sassaniden-Reich).

Historischer Hintergrund Bearbeiten

Spätestens seit dem 8. Jahrhundert fuhren Waräger aus Skandinavien entlang der Flüsse Düna, Dnjepr und Wolga nach Süden und Osten. Um 750 gründeten sie eine Siedlung am Ladogasee als zentralen Aufenthaltsort und Ausgangspunkt für weitere Fahrten.

Um 860 kamen Rurik und seine Brüder nach Gardarike (Nowgorod und andere Burgen). Sie herrschten als Fürsten in der Rus. Alle Nachfolger bis ins 11. Jahrhundert hatten Waräger als Soldaten an ihrem Hof. Wladimir kam 978 mit 6.000 Warägern aus Skandinavien, um die Fürstentümer in Nowgorod und Kiew zu erobern. Jaroslaw holte 1018 600 Krieger zum gleichen Zweck.

Fürsten Bearbeiten

Statthalter Bearbeiten

Zeitweise Aufenthalte Bearbeiten

  • Hvitserk (9. Jhd.), Sohn von Ragnar Lodbrok, getötet in Hunnaland (Kiew?)

Kaufleute Bearbeiten

Söhne und Töchter von Warägern Bearbeiten

2. Generation

  • Askold und Dir, Fürsten von Kiew (um 880)
  • Olga von Kiew (um 890–940), bei Pskow, Ehefrau von Igor, Fürst von Kiew
  • Igor (um 905–945), Sohn von Rurik, Fürst von Kiew (912–945)
  • Rogneda (um 962–um 1002), Polozk, Tochter von Rogwolod, Fürst von Polozk, Ehefrau von Wladimir dem Großen, Großfürst von Kiew

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Arnulf Krause: Garðariki. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 10, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1998, ISBN 3-11-015102-2, S. 435–440.
  • Friedrich Braun: Das historische Russland im nordischen Schrifttum des X. — XIV. Jahrhunderts. In: Festschrift Eugen Mogk. Max Niemeyer, Halle a. S. 1924, S. 157ff.
  • Omeljan Pritsak: The Origins of Rus, Cambridge, Mass. 1981
  • Откуда есть пошла Русская земля, Bd. 1 (Века VI—X), Moskau 1986, S. 632f.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Baltikum und Finnland, vgl. Ostsee-Runensteine
  2. Fürstentum, wahrscheinlich an der Rigaer Bucht