Liste von Bergwerken im Eichsfeld

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Die Liste von Bergwerken im Eichsfeld führt Bergwerke und Gruben zur Förderung und Verarbeitung von Rohstoffen im Eichsfeld auf.

Geschichte

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Ehemaliger Steinbruch im Ohmgebirge
 
Kalksteinbruch bei Rengelrode

Erste Bemühungen zur Gewinnung von Rohstoffen zur Münzherstellungen erfolgen im 14./15. Jahrhundert im Gebiet des Ohmgebirges, die aber auf Grund der geologischen Situation negativ verliefen.[1] Lediglich die oberflächliche Erschließung von Naturwerksteinen für die Bauwirtschaft hat seit Jahrhunderten weite Verbreitung im Eichsfeld gefunden, Kalksteine wurden im Obereichsfeld und Sandsteine im mittleren und unteren Eichsfeld gewonnen. Bedeutende Bauwerke, aber auch die Sockel der alten Wohnhäuser zeugen von der regionalen Verwendung der Werksteine. In geringeren Mengen wurden noch Kalktuffsteine und Mergel abgebaut. Ab dem 19. Jahrhundert wurden vermehrt Tone abgebaut und in den neu entstandenen Ziegeleien verarbeitet.

Anfang des 20. Jahrhunderts begann mit dem Kalibergbau eine neue Bergbau-Ära im Eichsfeld, nachdem in Nordthüringen mit dem Südharzer Kalirevier bereits mehrere Abbaugebiete erschlossen waren. Das erste Kaliwerk wurde 1905 in Bernterode errichtet, weitere folgten innerhalb der nächsten Jahre. Aber bereits Mitte der 1920er Jahre schlossen die meisten Kaliabbaustätten wegen wirtschaftlicher Probleme. Weitere Kaliwerke im benachbarten Kreis Nordhausen (Sollstedt, Bleicherode, Neusollstedt) besaßen Abbaugebiete bis ins Eichsfeld hinein. Als letzter Betrieb wurde 1993 das Kaliwerk Bischofferode nach langen Protesten stillgelegt. Ein Bergbaumuseum bietet hier einen Überblick zur Geschichte des Salzbergbaus im Eichsfeld.

Heute werden noch mineralische Rohstoffe für die Bauwirtschaft gewonnen, wie Sandstein (Neuendorf, Heiligenstadt, Uder), Kalkstein (Geisleden, Kallmerode, Misserode, Struth/Eigenrieden, Rengelrode) und Tone (Teistungen, Duderstadt, Bilshausen). Nach 2010 hat ein australisches Unternehmen einen Antrag auf die Erteilung einer Erlaubnis zur Aufsuchung von bergfreien Bodenschätzen zu gewerblichen Zwecken im Gebiet der Gemeinde Küllstedt im Eichsfeld beim Thüringer Landesbergamt gestellt.

Name Ortsteil Beginn Ende Teufe Anmerkungen Lage Bild
Schacht Preußen Bernterode 1906 1926/31 572 m ab 1936 Heeresmunitionsanstalt
Einlagerung von Kulturgütern 1945
ab 1953 als Wetterschacht für das Kaliwerk Sollstedt
 
Schacht Sachsen Bernterode 1912 587 m 1951 abgedeckelt
Schacht Neubleicherode Neustadt 1908 1932 später Wetterschacht für Kaliwerk Bischofferode
2015 endgültig verfüllt und abgeschlossen
 
Schacht Neubleicherode II Neustadt nur begonnene Verteufung?
nicht mehr genau lokalisierbar
Schacht Weidtmannshall Bischofferode 1911 600 m
Schacht Holungen
Kaliwerk Bischofferode
Bischofferode 1914 1993 1927 Wintershall AG Werk Bismarckshall
1953 VEB Kaliwerk „Thomas Müntzer“
 
Schacht Felsenfest Hüpstedt 1912 1924 868,5 m 2000 verfüllt und verschlossen  
Schacht Hüpstedt Hüpstedt 1913 1924 880 m gemeinsame Kalifabrik für alle drei Schächte,
2009 verfüllt und verschlossen
 
Schacht Beberstedt Hüpstedt 1913 1924 880 m 2009 verfüllt und verschlossen  
Schacht Westohm Wintzingerode 384 m Baubeginn 19 , abgebrochen 1915  
Schacht Ferna Wintzingerode, Ferna 84 m Baubeginn 1911, abgebrochen 1914  
Schacht Wintzingerode Wintzingerode begonnene Verteufung?
nicht mehr genau lokalisierbar
Tagebau Deuna Deuna 1975 heute Kalksteinabbau zur Zementherstellung  

Literatur

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  • Hrsg. Ulrich Harteisen, Ansgar Hoppe et al.: Kalibergbau im Eichsfeld. In: Das Eichsfeld. Band 79 der Reihe Landschaften in Deutschland. Verlag Böhlau, Wien/ Köln/ Weimar 2018, S. 256–257
  • Otto VÖLKER: Die Kaliindustrie auf dem Eichsfelde. Eine Untersuchung ihrer Entwicklung und Bedeutung für das Wirtschaftsleben des Eichsfeldes. Diss. 1929, Universität Leipzig, Philosophische Fakultät. – Weida i. Thür.
  • Gerhard Bader: Das Kaliwerk Bernterode im Spiegel der Geschichte. In: Eichsfeld (Monatszeitschrift) Heft 2 (1995)
  • Edgar Rademacher: Zur Geschichte der ehemaligen Kaliwerke in Hüpstedt. In: Eichsfelder Heimathefte. Bd. 22, Nr. 2, 1982, ISSN 0232-8518, S. 107–119
  • Josef Kistner: DDR-Umweltdrama gestoppt. Kampf um ein Eichsfelddorf. Borsdorf 2014
  • J. Martin, H. Rauche, T. Teichert, H. Weirauch, V. Herzog: Planung der Verwahrung der Altkalischächte Hüpstedt und Beberstedt, Südharz-Kalirevier, Thüringen. TU Clausthal-Zellerfeld
  • Franz Weidling: Die Kaliindustrie im Kreis Worbis. In: Eichsfelder Heimatstimmen. 28. Jg. 1984, verschiedene Hefte
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Commons: Salt mines in Landkreis Eichsfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Paul Lauerwald: Zur Geschichte des Münzwesens auf dem Eichsfeld. In: Eichsfelder Heimathefte 4/1985 Heiligenstadt, S. 352