Ligamentum deltoideum

Stabilisierungsband des Sprunggelenkes

Das Ligamentum deltoideum, auch Ligamentum collaterale mediale oder Deltaband genannt, ist ein starkes dreieckförmiges Band an der Innenseite des menschlichen Sprunggelenks, das vom Innenknöchel (Malleolus medialis) des Schienbeinknochens (Tibia) fächerförmig zu den Fußwurzelknochen Fersenbein (Calcaneus), Kahnbein (Os naviculare) und Sprungbein (Talus) zieht. Es ist das wichtigste Stabilisierungsband des Sprunggelenkes und verhindert eine Valgusstellung und die Auswärtsdrehung des Sprungbeins.[1]

Das Ligamentum deltoideum
(Bildmitte, als Deltoid ligament bezeichnet)

Anatomie und Funktion

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Das Ligamentum deltoideum besteht aus vier Teilen:[2]

  • Pars tibionavicularis: Am weitesten vorn (anterior) gelegener Teil des Bandes, zieht zur oberen und medialen Fläche des Os naviculare.
  • Pars tibiocalcanea: In der Mitte gelegener Teil, der fast senkrecht zum Sustentaculum tali des Calcaneus zieht und somit das untere und obere Sprunggelenk überbrückt.
  • Pars tibiotalaris posterior: Am weitesten hinten (posterior) gelegener Teil, setzt am Hals des Sprungbeins an.
  • Pars tibiotalaris anterior: Der tief gelegene Anteil des Ligamentum deltoideum zieht zum Processus posterior des Sprungbeins.

Das Ligamentum deltoideum wird von den Sehnen des Musculus tibialis posterior und des Musculus flexor digitorum longus überkreuzt. Durch das Band wird ein Abknicken (Abduktion) des Fußes nach außen (lateral) verhindert.

Klinische Bedeutung

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Das Ligamentum deltoideum wird typischerweise bei übertriebenen Pronationsbewegungen (Einwärtsdrehung) geschädigt. Durch die Dehnung des Bandes kommt es zu einem verminderten Halt im Sprunggelenk. Das Deltaband hat von den Bändern des Sprunggelenkes die höchste Reißfestigkeit.[3] Rupturen (Risse) dieses Bandes sind äußerst selten.[4][5][6] Ein gerissenes Deltaband erfordert in der Regel einen operativen Eingriff mit Naht des Bandes.[7]

Einzelnachweise

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  1. Beat Hintermann: Endoprothetik des Sprunggelenks: Historischer Überblick, aktuelle Therapiekonzepte und Entwicklungen. Springer-Verlag, 2006, ISBN 978-3-21-130885-1, S. 31.
  2. Walther Graumann: CompactLehrbuch Anatomie. Band 2. Schattauer Verlag, 2004, ISBN 978-3-79-452062-6, S. 193.
  3. D. E. Attarian u. a.: Biomechanical characteristics of human ankle ligaments. In: Foot Ankle. 6, 1985, S. 54–58. PMID 4065775
  4. L. S. Dias: The lateral ankle sprain: an experimental study. In: The Journal of Trauma. 19, 1979, S. 266–269. PMID 108406
  5. O. Rasmussen: Stability of the ankle joint: analysis of the function and traumatology of the ankle ligaments. In: Acta Orthop Scand 56, 1985, S. 1–75. PMID 3856377
  6. A. B. Imhoff: Fuß. Verlag Birkhäuser, 2000, ISBN 3-7985-1182-9, S.  eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  7. Jürgen Krämer, Joachim Grifka: Orthopädie, Unfallchirurgie. Verlag Springer, Berlin, 2007, ISBN 3-540-48498-1, S. 303. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Literatur

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