Lektionar 6

liturgische Handschrift

Lektionar 6 (nach der Nummerierung von Gregory-Aland als sigla 6 bezeichnet) ist ein griechisch-arabisches Diglot-Manuskript des Neuen Testaments auf Papier. Es ist durch sein Kolophon auf das Jahr 1265 datiert[1] und repräsentiert die gottesdienstliche Ordnung der Heiligen Woche der koptischen Kirche in und um Alexandrien.

Manuskripte des Neuen Testaments
PapyriUnzialeMinuskelnLektionare
Lektionar 6
Text Evangelistarion †, Apostolos
Sprache griechisch-arabisch
Datum 1265
Lagerort Universitätsbibliothek Leiden
Größe 19 × 13,5 cm

Beschreibung Bearbeiten

Der Kodex enthält Abschnitte aus der Apostelgeschichte, den Apostelbriefen (Epistel, Apostolos), den Psalmen und einigen Perikopen aus den Evangelien (Evangelistarium).[2], näherhin liturgische Lesestücke von Palmsonntag bis zum Sonnabend nach der Auferstehung.[3] Es wurde in griechischen Kleinbuchstaben (Minuskel) auf 275 Papierblättern (19 cm × 13,5 cm) beschrieben. Jede Seite enthält 2 Spalten mit je 18 Zeilen.[1]

Das Manuskript wurde von Wettstein und Dermount untersucht.[3] Die zutreffende liturgiegeschichtliche Einordnung gelang Anton Baumstark 1913.

Der Kodex befindet sich jetzt in der Universitätsbibliothek Leiden (Or 243) in Leiden.[1]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c K. Aland, M. Welte, B. Köster, K. Junack: Kurzgefasste Liste der griechischen Handschriften des Neues Testaments, (Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1994), S. 219.
  2. F. H. A. Scrivener: A Plain Introduction to the Criticism of the New Testament. London, 1861, S. 212.
  3. a b C. R. Gregory: Textkritik des Neuen Testaments. Leipzig 1900, Band 1, S. 387.

Literatur Bearbeiten

  • W. J. de Jonge: Joseph Scaliger’s Greek - Arabic Lectionary. In: Quaerendo 5, Amsterdam, 1975, S. 143–172. Nachdruck: Quaestiones Leidenses. Twelve studies on Leiden University Library and Its Holdings .... Leiden: University Library 1975, S. 179–208.
  • Anton Baumstark: Ein griechisch-arabisches Perikopenbuch des koptischen Ritus. In: Oriens Christianus 11 (1913), S. 142–144.
  • ders., Das Leydener griechisch-arabische Perikopenbuch für die Kar- und Osterwoche. In: Oriens Christianus 2. Ser. 4 (1915), S. 38–58.
  • Heinzgerd Brakmann: Zur Stellung des Parisinus graecus 325 in der Geschichte der alexandrinisch-ägyptischen Liturgie. In: Studi sull’Oriente Cristiano 3, 1 (Roma 1999) 97–110.