Leitz (Büroartikel)
Koordinaten: 48° 48′ 41,8″ N, 9° 10′ 25,4″ O
LEITZ ACCO Brands GmbH & Co. KG
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1871 |
Sitz | Stuttgart, Deutschland |
Leitung | Ard Jen Spijkervet, Katrin Schuh, Walter Thomas[1] |
Mitarbeiterzahl | 411[2] |
Umsatz | 248,24 Mio. EUR[2] |
Branche | Büromaterial |
Website | www.leitz.com |
Stand: 31. Dezember 2018 |

Das Unternehmen LEITZ ACCO Brands GmbH & Co. KG mit Sitz in Stuttgart gehört seit 2016 zum ACCO-Konzern. Der vom Unternehmen entwickelte Leitz-Ordner wurde allgemein bekannt als Gattungsname für Aktenordner.
Geschichte
BearbeitenDer Betrieb wurde 1871 vom Mechaniker und Fakturabücher-Fabrikanten Louis Leitz als Werkstätte zur Herstellung von Metallteilen für Ordnungsmittel gegründet. Industrialisierung und wachsende Bürokratisierung führten zu immer mehr Schriftverkehr, der eine moderne und flexible Lösung erforderte, Schriftstücke in einer bestimmten Ordnung bzw. Reihenfolge aufzubewahren.[3] Der Leitz-Ordner war zunächst eine noch relativ primitive Vorrichtung zum Aufspießen von Papier zwischen Aktendeckeln. 1893 kam aber die Mechanik mit Umlegehebel und Bügel auf den Markt, ähnlich der heute verwendeten. 1911 wurde das Griffloch im Ordnerrücken eingeführt.
1897 bis 1898 wurde der erste eigene Fabrikbau des Unternehmens in Feuerbach (seit 1933 Teil von Stuttgart) errichtet. Der heute unter Denkmalschutz stehende Fabrikkomplex wurde in mehreren Bauabschnitten zwischen 1898 und 1936[4] sowie in den 1960er und 1990er Jahren erweitert.
Auch nach dem Tod des Gründers im Jahr 1918 firmierte das Unternehmen weiter als Louis Leitz in der Form einer offenen Handelsgesellschaft. Seine Söhne Ludwig und Eberhard übernahmen das Unternehmen im Erbgang[5] als kaufmännischer und technischer Geschäftsfürer.[6] Anfang 1941 erwarb Leitz das Unternehmen Luzien Rossmann – Briefordnerfabrik und Registraturwaren bzw. Manusey in Straßburg.[7]
Im Jahr 1998 wurde das Unternehmen von der Esselte-Gruppe erworben, zu diesem Zeitpunkt zählte es 2.500 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 280 Millionen DM. Ein großer Teil der Mitarbeiter wurde damals entlassen.[8]
Im Jahr 2017 erwarb der ACCO-Konzern von der Private-Equity-Gesellschaft J. W. Childs die Esselte-Gruppe einschließlich Leitz. Im Rahmen dessen wurde die Firma des Unternehmens von Esselte Leitz GmbH & Co. KG in LEITZ ACCO Brands GmbH & Co. KG geändert. Zum Zeitpunkt des Verkaufs hatte Leitz 455 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 205,8 Millionen Euro.[9]
- Produkte
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Leitz-Aktenordner – links mit klassischem Logo (bis Mitte der 1990er Jahre), rechts nach der Übernahme durch Esselte angelehnt an deren Logo, Mitte dazwischen
Literatur
Bearbeiten- Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger: Louis Leitz. Ullstein, München 2000, ISBN 3-548-35944-2.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Impressum der Homepage www.leitz.com
- ↑ a b Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ Torsten Ströbele: Bauprojekte in Stuttgart-Feuerbach. Das Leitz-Areal soll mit Leben gefüllt werden. In: Stuttgarter Zeitung vom 12. Dezember 2019 (Abruf am 17. Dezember 2019)
- ↑ Stuttgarter Neue Zeitung vom 5. September 1936, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de am 1. Mai 2025, Direktlink.
- ↑ Deutcher Reichsanzeiger un Preußischer Staatsenzeiger vom 17. September 1918, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de am 1. Mai 2025, Direktlink.
- ↑ Stuttgarter Neues Tagblatt vom 7. Januar 1941, Seite 3, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de am 1. Mai 2025, Direktlink.
- ↑ Straßburger Neueste Nachrichten vom 13. Januar 1941, abgerufen über deutsche-digitale-bibliothek.de am 1. Mai 2025, Direktlink.
- ↑ Sendung „Stichtag“ des WDR vom 2. Mai 2011, abgerufen am 2. Mai 2011.
- ↑ Großübernahme: Acco kauft Esselte Group, abgerufen am 30. März 2018.