Der Laubacher Orgelwettbewerb ist der offizielle Orgelwettbewerb für nebenamtliche Organisten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Er findet in einem dreijährigen Turnus in der Evangelischen Stadtkirche in Laubach an der dortigen Barockorgel statt. Erstmalig wurde der Wettbewerb 2012 ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind alle Organisten der EKHN, welche maximal die C-Prüfung absolviert haben und kein Studium der Kirchenmusik oder einen Studiengang mit dem Hauptfach Orgel begonnen oder abgeschlossen haben.[1]

Orgel der Laubacher Stadtkirche

Wettbewerbsbestandteile Bearbeiten

Der Wettbewerb beinhaltet Literaturspiel und liturgisches Orgelspiel. Er wird in zwei Runden ausgetragen. In beiden Runden scheiden Teilnehmer aus.[1]

Jurymitglieder Bearbeiten

Jurymitglieder sind verschiedene Professoren und Dozenten von Hochschulen, Vertreter der Stadt Laubach und Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum.[2][3] Dazu gehörten bereits Hans-Jürgen Kaiser, Carsten Klomp, Carsten Wiebusch,[2] Maria Mokhova, Graf Friedrich zu Solms-Laubach[4] u. a.

Preisträger Bearbeiten

  • 2012: 1. Platz: Laura Andersohn, 2. Platz: Tim Oliver Reinschmidt, 3. Platz: Lukas Nagel
  • 2014: 1. Platz: Hermann Wilhelmi, 2. Platz: Miriam Schulze, 3. Platz: Walter Hilbrands
  • 2016: 1. Platz: Ulrike Viel, 2. Platz: Manuel Pschorn, 3. Platz: Uwe Rauschelbach
  • 2019: 1. Platz: Jens Braun, 2. Platz: Josua Velten, 3. Platz: Ferdinand Fahn
  • 2022: 1. Platz: Leonard Gürtel, 2. Platz: Anna Pauline Dückert, Jonathan Beyer, Laurin Zeissler (punktgleich)[1]

Orgel Bearbeiten

Die Orgel der Laubacher Stadtkirche geht auf ein Werk zurück, das zwischen 1747 und 1750 von den thüringischen Orgelbauern Johann Casper Beck und Johann Michael Wagner gebaut wurde. Mitarbeiter war der junge Johann Andreas Heinemann.[5] 1965 wurde ein drittes Manual ergänzt. 2010 restaurierte die Orgelbaufirma Förster & Nicolaus das Instrument. Mit dem Einbau einer Doppelregistertraktur wurde eine Setzeranlage verwirklicht. Die Disposition mit 31 Registern lautet wie folgt:[6]

I Hauptwerk C–f3
1. Quintathoena 16′ H
2. Principal 8′ H
3. Viola di Gamba 8′
4. Fleut Travers 8′
5. Gedackt 8′ H
6. Octave 4′ H
7. Rohrfleuto 4′
8. Superoctave 2′ H
9. Sesquialter II 223 H
10. Mixtur V 2′
11. Trompeta 8′
II Oberwerk C–f3

12. Musikalisch Gedackt 8′
13. Quintathoena 8′
14. Salicional 8′
15. Principal 4′ H
16. Fleute douce 4′
17. Flachinet 2′ H
18. Cymbal III 1′
Tremulant
III Echowerk C–f3
19. Echo Gedackt 8′
20. Harmonica 8′
21. Flauto amabile 8′
22. Traversflöte 4′
23. Nasard 223
24. Octavin 2′
25. Terz 135
26. Oboe 8′
Tremulant
Pedal C–f1
27. Principalbass 16′ H
28. Violonbass 16′ v
29. Subbass 16′
30. Octavbass 8′
31. Gedacktbass 8′
32. Posaunenbass 16′
33. Trompetenbass 8′ v
H = ganz oder weitgehend original erhalten
v = vakant, zum Ausbau vorbereitet

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Laubacher Orgelwettbewerb. Abgerufen am 26. Dezember 2022.
  2. a b Leonard Gürtel mit zwölf Jahren Sieger beim Orgelwettbewerb: EKHN ǀ Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Abgerufen am 26. Dezember 2022.
  3. Angela Stender: Pressemitteilung Musikalischer Wettstreit an der Königin der Instrumente 4. Orgelwettbewerb für nebenberufliche Organistinnen und Organisten in der EKHN vom 20. bis 22. September 2019 in Laubach/Oberhessen. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  4. 4.Laubacher Orgelwettbewerb der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für nebenberufliche Organistinnen der EKHN. Abgerufen am 28. Dezember 2022.
  5. Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 29,1). Band 3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 1: A–L. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1330-7, S. 15.
  6. Disposition der Orgel – Evangelische Kirchengemeinde Laubach. Abgerufen am 27. Dezember 2022.