Die Landmann La 16 ist der erste und einzige in der DDR gebaute eigenstartfähige Motorsegler. Er wurde am Institut für Flugzeugkonstruktion der Technischen Hochschule Dresden von einer Studienprojektgruppe unter der Leitung von Hermann Landmann entwickelt. Es existierten zwei Prototypen mit den Bezeichnungen Lerche und Heidelerche.

Landmann La 16
Typ Motorsegler
Entwurfsland

Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik

Hersteller TH Dresden
Erstflug Dezember 1955
Produktionszeit

1954–1959

Stückzahl 2

Entwicklung Bearbeiten

Die Konstruktionsarbeiten der V1 Lerche begannen 1954, der Bau erfolgte in der institutseigenen Werkstatt. Das Flugzeug bestand vollständig aus Holz und besaß einen Rumpf, der sich hinter der Kabine zum verstrebten V-Leitwerk hin stark verjüngte. Die Tragflügel waren trapezförmig. Als Motor diente ein aus den 1930er-Jahren stammender Zweizylindermotor Kroeber M4 mit 18 PS (13 kW) der dem Segler Eigenstarts ermöglichte. Der Erstflug fand im Dezember 1955 statt. Während der Erprobung ging er im Juli des folgenden Jahres wegen Leitwerksbruch verloren, Testpilot Karl Treuter konnte mit dem Fallschirm abspringen.

Es folgte 1958/59 der zweite Prototyp V2 Heidelerche, mit etwas vergrößertem hinteren Rumpfquerschnitt und unverstrebten, am Boden um 8° in drei Stufen verstellbaren V-Leitwerk. Der Motor konnte in 20 Minuten demontiert und die V2 somit zum Segelflugzeug umgerüstet werden. Der Flügel erhielt ein Profil 535, das Leitwerk ein NACA 0012.[1] Nach einigen Flügen im Flugzeugschlepp mit aus- und zugeschaltetem Antrieb erfolgte der erste eigenständige Start mit Motor am 13. Oktober 1961.[2] Die Erprobung konnte erfolgreich abgeschlossen werden und die Heidelerche flog noch eine Zeitlang an der TH Dresden, bis sie an die Fliegerschule Schönhagen abgegeben wurde. Dort fand der letzte Flug am 28. Juni 1973[3] (nach anderen Quellen 1975/1976) statt, danach wurde sie aus dem Register gelöscht.

Technische Daten Bearbeiten

Kenngröße V2 Heidelerche
Spannweite 12,50 m
Länge 6,50 m
Flügelfläche 12,50 m²
Flügelstreckung 12,5
Leermasse 197 kg
Startmasse 294 kg
Beste Gleitzahl 19 bei 63 km/h
Antrieb ein 2-Zylinder-Zweitakt-Boxermotor Kroeber M4 mit 18 PS (13 kW)[4]
Höchstgeschwindigkeit 140 km/h mit Motorkraft
Reisegeschwindigkeit 80 km/h
Maximal zulässige
Geschwindigkeit
150 km/h
Steiggeschwindigkeit 1,4 m/s
Sinkgeschwindigkeit 1,05 m/s (als Segler 0,86 m/s)
Besatzung 1

Literatur Bearbeiten

  • Die Segelflugzeuge der GST. In: Fliegerrevue. Nr. 5/1989.
  • Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR. TOM Modellbau, Friedland 2002, ISBN 3-613-02197-8.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Flieger-Jahrbuch 1961, Günter Weber: Arbeitsgemeinschaften bauen Leichtflugzeuge, S. 91, transpress, 1960
  2. Deutsche Flugtechnik. Zeitschrift für Luft- und Raumfahrt Nr. 12/1961, S. 469
  3. Fliegerrevue Nr. 1/1991, S. 41
  4. Köller Kroeber M4. In: muzeumlotnictwa.pl. Abgerufen am 16. Oktober 2018 (englisch).