Die normalspurigen Tenderlokomotiven der Bauserie LHW Dt 600 PS waren Dampflokomotiven für den Rangier- und Werkbahnbetrieb und wurden von den Linke-Hofmann-Werken 1924 für die Zeche Westfalen, die Werkbahn der August Thyssen-Hütte und die Braunschweigische Landes-Eisenbahn gebaut.

LHW Dt 600 PS
Nummerierung: Zeche Westfalen 3
BLE 30
DR 92 1081
u. a.
Anzahl: 3
Hersteller: LHW
Fabriknummer 2938, 2939
Baujahr(e): 1924
Ausmusterung: bis 1959
Bauart: D n2t
Gattung: Gt 44.16
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10.500 mm
Fester Radstand: 2.800 mm
Gesamtradstand: 4.200 mm
Leermasse: 48,3 t
Dienstmasse: 63,4 t / 60 t*
Reibungsmasse: 63,4 t / 60 t*
Radsatzfahrmasse: 15,85 t / 15 t*
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 500 mm
Kolbenhub: 600 mm
Kesselüberdruck: 13 bar
Rostfläche: 2,17 m²
Verdampfungsheizfläche: 143 m²
Wasservorrat: 8,5 m³/ 5,5 m³*
Brennstoffvorrat: 1,8 t
Bremse: Indirekte Bremse von Knorr
* Zeche Westfalen 3

Bis 1959 wurden alle drei Lokomotiven ausgemustert.

Geschichte der bekannten Lokomotiven

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Braunschweigische Landes-Eisenbahn

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1924 beschaffte die Braunschweigische Landes–Eisenbahn (BLE) zwei moderne Vierkuppler unterschiedlicher Bauart. Eine davon war die von den Linke-Hoffmann-Werken hergestellte Lokomotive für Nassdampf, die für eine Leistung von 600 PS ausgelegt war. In der Lieferliste war die Lokomotive als Typ Niet angegeben, auf einer Werbepostkarte war sie als Codewort: Stabfalle bezeichnet.[1]

Mit dieser Lokomotive wurde der schwere Güterzugdienst abgewickelt. Mit der Verstaatlichung der BLE erhielt die Lokomotive von der DR die Betriebsnummer 92 1081. Sie blieb bis 1947 auf ihrer Strecke und wurde 1948 ausgemustert. Danach wurde sie als Werklok im Ausbesserungswerk Paderborn-Nord verwendet und trug hier die Bezeichnung 805.80/1. Hier wurde sie bis 1959 eingesetzt und wurde dann erneut ausgemustert.

Zeche Westfalen

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1924 beschaffte die Zeche Westfalen die Lokomotive mit der Fabriknummer 2938, die die Nummer 3 erhielt. Sie war drei Jahrzehnte lang eingesetzt und wurde 1956 ausgemustert sowie verschrottet.[2]

Konstruktion

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Die Lokomotive besaß einen Blechrahmen, der gleichzeitig als Wasserkastenrahmen diente. Zusätzlich besaß die Lok noch einen t-förmig eingehangenen Wasserbehälter und einen weiteren seitlichen Wassertank. Damit hatte sie einen Wasservorrat von 8,5 m³.

Die Lokomotive der Zeche Westfalen hatte keinen seitlichen Wasserbehälter, der Wasservorrat betrug lediglich 5,5 m³.[3] Der Kohlenvorrat war hinter dem Führerhaus. Die erste Achse der Lok war seitenverschiebbar gestaltet, die drei anderen fest im Rahmen gelagert.

Die Lokomotiven arbeiteten nach dem Nassdampfverfahren und besaßen einen Speisewasservorwärmer. Die Dampfverteilung wurde über eine Heusinger-Steuerung und Flachschieber vorgenommen.

Literatur

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  • Christopher Wulfgramm: Die Braunschweigische Landes-Eisenbahn. EK-Verlag, Freiburg 2017, ISBN 978-3-8446-6409-6, S. 136–143.
  • Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein-Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e.V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2.
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Einzelnachweise

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  1. Christopher Wulfgramm: Die Braunschweigische Landes-Eisenbahn. EK-Verlag, Freiburg 2017, ISBN 978-3-8446-6409-6, S. 142.
  2. Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein-Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 228.
  3. Joachim Leitsch, Harald Sydow: Bergbaudampflokomotiven in Nordrhein-Westfalen. Arbeitsgemeinschaft Drehscheibe e. V., Köln 2011, ISBN 978-3-929082-30-2, S. 314.