Kochenbach

Ortsteil der Stadt Königswinter

Kochenbach ist ein Ortsteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er gehört zum Stadtteil Eudenbach und zur Gemarkung des Oberhaus, am 30. September 2022 zählte er 44 Einwohner.[1]

Geographie Bearbeiten

Der Weiler Kochenbach liegt am Rande des Niederwesterwalds im Nordwesten der Asbacher Hochfläche auf einem nach Nordwesten zum gleichnamigen Kochenbach, einem Zufluss des Quirrenbachs, abfallenden Gelände. Die Ortschaft zieht sich entlang der Kreisstraße 26 (Brüngsberg–Eudenbach) und umfasst Höhenlagen zwischen 190 m ü. NHN und 210 m ü. NHN. Zu den nächstgelegenen Ortschaften gehören Quirrenbach im Norden, Rostingen und Faulenbitze im Nordosten, Wülscheid im Südosten und Brüngsberg im Westen (Stadt Bad Honnef).

Geschichte Bearbeiten

Kochenbach geht auf einen Hof zurück, der urkundlich 1398 als Kocherbach in Erscheinung trat. Er war mindestens bis zum 15. Jahrhundert eine Besitzung der Burggrafen von Drachenfels.[2][3]

Kochenbach gehörte zur Honschaft Oberhau, einer von zuletzt fünf Honschaften, aus denen sich das Kirchspiel Oberpleis im Amt Blankenberg bis zur Auflösung des Herzogtums Berg im Jahre 1806 zusammensetzte.[4] Anschließend war Kochenbach Teil der Kataster- bzw. Steuergemeinde Oberhau im Verwaltungsbezirk der Bürgermeisterei Oberpleis und wurde 1845/46 mit dem Oberhau in die neu gebildete Gemeinde Oberpleis eingegliedert. Bei Volkszählungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Kochenbach noch als Hof verzeichnet, 1843 umfasste es zwei und 1885 bereits drei Wohngebäude.

Die einzige Hofanlage des Ortes wird heute als Reitsportschule (Pensions- und Ausbildungsstall) mit Schwerpunkt Vielseitigkeitsreiten genutzt.[5]

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner
1816[6] 13
1828[7] 15
1843[8] 11
1885[9] 20
1905[10] 16
1950[11] 24
1981[11] 52

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einwohnerstatistik. (PDF) Stadt Königswinter, 30. September 2022, abgerufen am 28. November 2022 (Angabe hier ohne Nebenwohnsitze).
  2. Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die alte Erzdiöcese Köln. Vierundfünzigstes Heft. J. & W. Boisserées Buchhandlung, Köln 1892, S. 67/68
  3. Franz Irsigler: Die Wirtschaftsführung der Burggrafen von Drachenfels im Spätmittelalter. In: Königswinter in Geschichte und Gegenwart, Heft 5, 1994, S. 76
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 309 ff.
  5. Haus am Kochenbach, Siegfried Blum
  6. A. A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des Preußischen Staats, Verlag K. A. Kümmel, Halle 1821, Zweiter Band, S. 362
  7. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1830, S. 303
  8. Königliche Regierung zu Cöln: Uebersicht der Bestandtheile u. Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften des Regierungs-Bezirks Cöln. Cöln 1845, S. 104. (Online ub.uni-duesseldorf.de)
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 118 (Digitalisat).
  10. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII Rheinprovinz. Berlin 1909, S. 151.
  11. a b Karl-Hermann Uhlenbroch: Oberhau. Vergangenes und Erlebtes am Rande des Siebengebirges. Eudenbach 1981, S. 17.

Koordinaten: 50° 40′ 36″ N, 7° 19′ 17″ O