Klosterkirche Maria Stern (Augsburg)

Kloster, syn. Klosteranlage, Klostergebäude, syn. Konventsgebäude, syn. Konvenstrakt, syn. Konventsbau

Die Franziskanerinnenklosterkirche Maria Stern (auch Sternkirche) in Augsburg ist ein geschütztes Baudenkmal. Das von 1567 bis 1576 errichtete dreischiffige Gotteshaus mit spezieller Zwiebelturmformkonstruktion besitzt den ersten derartigen Zwiebelturm im süddeutschen Raum.[1][2]

Kirche und Kloster Maria Stern

Geschichte Bearbeiten

 
Chor

1567 beauftragte die Äbtissin Anna Krölin den Baumeister Johannes Holl, den Vater von Elias Holl, mit dem Bau der heutigen dreischiffigen Klosterkirche. Bis 1574 war der Sohn von Johannes Holl, Jonas, am Dachreiter beschäftigt. Dabei fand erstmals in Augsburg eine Zwiebelkuppel Anwendung.[3] Der Turmentwurf stammte möglicherweise ebenfalls von Elias Holl. Die Weihe unter dem Patrozinium der Hl. Anna und der Hl. Elisabeth erfolgte 1576 durch den Augsburger Weihbischof Michael Dornvogel. 1649 stifteten die Mönche das Barfüßerklosters einen Altar. 1685 wurde die Kirche um eine Kapelle und einen Nonnenchor erweitert.

1730 erfuhr der Innenraum eine Neugestaltung im Barockstil. Die Fresken schuf Johann Georg Bergmüller. Der Maria-Hilf-Altar wurde durch einen neuen Altar ersetzt. 1757 kam eine Vorhalle hinzu. Das Kloster wurde 1802 im Zuge der Säkularisation in Bayern aufgelöst und das Gotteshaus darauf für den Schlachtbetrieb zweckentfremdet. 1828 erfolgte die Neuweihe. In der Augsburger Bombennacht vom 25. auf den 26. Februar 1944 brannten die Kirche und das Kloster nahezu vollständig aus. In der Nachkriegszeit entschloss man sich zu einer weitgehenden Rekonstruktion. Der Stuck konnte originalgetreu wiederhergestellt werden.[4]

Ausstattung Bearbeiten

 
Langhausfresken
 
Empore

Bis 1948 besaß die Kirche zwei Seitenaltäre. Der Hochaltar im Stil der Neorenaissance von 1886 befindet sich seit 1960 in der Kirche St. Michael in Thalhofen. Die teilweise neu interpretierten Deckenfresken führte bis 1960 Karl Manninger aus.[5] Zur Ausstattung zählen ferner:

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kloster der Franziskanerinnen von Maria Stern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Klosterkirche der Franziskanerinnen von Maria Stern Augsburg, 1976
  • Bernt von Hangen, Angelika Wegener-Hüssen: Denkmäler in Bayern. Band VII. 83. Stadt Augsburg, Karl M. Lipp Verlag, 1994, S. 432–434

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Holger Hühn, Martin Holland, Isabella Fetzer: contentplus city guide Augsburg. epubli, 2012, ISBN 978-3-8442-3414-5 (google.com [abgerufen am 8. Mai 2022]).
  2. Stefan Vogel, Johannes Hampel: Augsburg: Bild einer 2000-jährigen Stadt. Brigg/Hall, 1985, ISBN 978-3-87101-215-0 (google.com [abgerufen am 8. Mai 2022]).
  3. Bernd Roeck: Elias Holl: ein Architekt der Renaissance. Pustet, 2004, ISBN 978-3-7917-1869-9 (google.com [abgerufen am 8. Mai 2022]).
  4. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: pt.1-5. Bayern: Franken. Niederbayern. Schwaben. München und Oberbayern. Regensberg und die Oberpfalz. Deutscher Kunstverlag, 1989 (google.com [abgerufen am 8. Mai 2022]).
  5. Haus der Bayerischen Geschichte - Klöster in Bayern. Abgerufen am 8. Mai 2022.

Koordinaten: 48° 22′ 8″ N, 10° 53′ 59,4″ O