Klebestift

ein mit Klebstoff in halbfester Form gefüllter Zylinder

Der Klebestift ist ein mit Klebstoff in halbfester Form gefüllter Zylinder. Das zylindrische Klebstoffstück kann durch Drehen einer darin befindlichen Schraube an der Rückseite heraus- und wieder hineinbewegt werden. Ein Deckel schützt die freie Klebstoffoberfläche vor Austrocknung. Der Klebstoff bleibt beim Reiben als Schicht typischerweise auf Pappe und Papier haften und härtet unter dem dann aufgedrückten Klebepartner durch Verdunstung innerhalb mehrerer Minuten aus.

Klebestift, geöffnet, 20 g Klebstoffinhalt

Der Kleber der Klebestifte enthält Wasser als Lösungsmittel, ist also frei von schädlichen Lösungsmitteln oder flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Als Inhaltsstoffe werden Kunstharze wie zum Beispiel Polyvinylpyrrolidon und Polyglycosidether,[1] Polyole[2] oder Polysaccharide[3] sowie Wasser und Seifen[4] angegeben. Der im Stift enthaltene Klebstoff kann auch auf Basis von Kartoffelstärke und Seife hergestellt werden.[5]

Der Klebestift wurde 1969 von der Firma Henkel erfunden und erhielt den Markennamen Pritt-Stift.[6] Die Bezeichnung hat sich zum Gattungsnamen auch für ähnliche Erzeugnisse anderer Hersteller entwickelt.

Die im Klebestift enthaltenen Inhaltsstoffe sind weitgehend ungiftig, die Aufnahme kleiner Mengen erfordert keine weiteren Maßnahmen.[7][4][8] Außerdem ist die Handhabbarkeit so einfach, dass auch Kinder bei Bastelarbeiten schon gut damit umgehen können. Etwaige Klebstoffreste lassen sich bei niedrigen Temperaturen wieder aus der Bekleidung auswaschen.[9] Manche Klebestifte sind mit beim Aushärten verblassender Farbe versetzt. Dadurch werden benetzte Bereiche deutlich sichtbar, was den gleichmäßigen Auftrag erleichtert.[10] Eingetrocknete Klebestifte können durch ein mehrstündiges Wasserbad meistens wieder funktionsfähig gemacht werden.[11]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Klebestifte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Klebestift – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pritt Stift. (PDF; 74 kB) Technisches Merkblatt. Henkel KGaA, November 1999, abgerufen am 15. September 2022.
  2. UHU stic MAGIC. (PDF; 109 kB) Sicherheitsdatenblatt. UHU; Bolton Adhesives, 19. März 2019, abgerufen am 16. September 2022.
  3. Pritt Klebestift: Lösemittelfreier Kleber in Stiftform. (PDF; 157 kB) Technisches Merkblatt. Henkel AG, 29. Juli 2021, abgerufen am 5. September 2022.
  4. a b UHU stic 3x8,2g BL. (PDF; 32 kB) Sicherheitsdatenblatt. UHU; Bolton Adhesives, 18. Januar 2016, abgerufen am 16. September 2022.
  5. Unsere Vision: Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung. In: prittworld.de. Henkel AG, 2015, abgerufen am 5. September 2022 (Eigendarstellung des Herstellers).
  6. Original Pritt Klebestift. In: prittworld.de. Henkel AG, abgerufen am 15. September 2022.
  7. https://www.bfr.bund.de/cm/350/risiko-vergiftungsunfaelle-bei-kindern.pdf
  8. Pritt Stick. (PDF; 200 kB) Sicherheitsdatenblatt Nr. 695498. Henkel AG, 15. August 2022, abgerufen am 15. September 2022.
  9. ⁣Der Alleskönner? Klebestifte-Ratgeber. BBV-Domke, abgerufen am 6. September 2022.
  10. Stic Magic Blue. Produktseite. UHU; Bolton Adhesives, abgerufen am 5. September 2022 (Hersteller-Informationen).
  11. Julia Schmidt: Bastel-Hack: Eingetrockneten Klebstift retten. In: funkelfaden.de. 4. Januar 2017, abgerufen am 9. Oktober 2019.