Klötzelleinen ist ein grobes, leinwandbindiges Gewebe aus Leinenwerggarn. Es wird wesentlich als Einlagenstoff in textiler Kleidung genutzt.[1] Dort wird es vor allem für Sakkos, Kostüme, Kleinteile, Mäntel und Bundversteifungen eingesetzt.[2]

Bügelkissen, bezogen mit Klötzelleinen

Klötzelleinen dient außerdem als Malerleinwand.[3] Eine weitere typische Verwendung ist als Überzug von Schneider-Bügelkissen, die zum Beispiel zum Ausbügeln von Ärmelkugeln gebraucht werden. Auch für die Unterfütterung von Fellvorlegern wurde in der Vergangenheit hauptsächlich reinleinenes Klötzelleinen verwendet, meist umrandet von einem gezackten, überstehenden Filzrand.[4]

Früher war Klötzelleinen ein klassisches Gewebe für Anstaltskleidung (englisch: unbleached and unfinished calendered linen - ungebleichtes und nicht ausgerüstetes kalandertes Leinen) mit genormter Einstellung der Kett- und Schussfäden (zum Beispiel 16 × 16 Fäden pro Zentimeter, Nm 12 × 12 in Kette und Schuss). Daneben wurde es aus grobem Leinen als Futter- und Einlagestoff gewebt (12 × 12 Fd/cm, Nm 14 × 14, je nach Dichte bis Nm 23). Üblicherweise wird es natur-bastfarbig gehandelt.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Alois Kiessling, Max Matthes: Textil-Fachwörterbuch. Verlag Schiele & Schoen, 1993, S. 210. Zuletzt abgerufen 3. Juni 2018.
  2. Eberhard Wadischat: Expert-Praxislexikon Textilkunde. Expert Verlag, 2008, S. 80. Zuletzt abgerufen 3. Juni 2018.
  3. kunstuniversitätlinz: Maltechnische Grundlagen. S. 38. Zuletzt abgerufen 3. Juni 2018.
  4. Friedrich Lorenz: Rauchwarenkunde. 4. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1958, S. 208.
  5. Thomas Meyer Zur Capellen: Lexikon der Gewebe Zuletzt abgerufen 3. Juni 2018.