Kathrin Pechlof

deutsche Harfenistin und Komponistin

Kathrin Pechlof (* 1978 in München) ist eine deutsche Harfenistin und Komponistin, die in den letzten Jahren zunehmend auch im Bereich des Jazz und der Improvisierten Musik aufgetreten ist.

Kathrin Pechlof mit Nils Wogram Muse in der Stadtkirche Darmstadt am 11. November 2023

Leben und Wirken Bearbeiten

Pechlof studierte bis zum Abschluss 2004 Harfe am Richard-Strauss-Konservatorium bei Gudrun Haag; sie besuchte Meisterkurse bei Therese Reichling, Monika Wischnowski und Godelieve Schrama. Dann begann sie eine Konzerttätigkeit als Solistin, mit Kammermusikensembles wie der Taschenphilharmonie München, spielte aber auch bei den Stuttgarter Philharmonikern oder im Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele. Als Interpretin der zeitgenössischen Musik war sie an zahlreichen Uraufführungen beteiligt; zum Teil wurden die Werke eigens für sie komponiert. Mit der Sängerin Josette Micheler widmet sie sich einem Liedrepertoire vorwiegend aus der französischen Romantik und deutschen Klassik. Daneben entwickelte sie ihr Interesse für die Improvisation und arbeitete mit dem ersten Sextett von Wanja Slavin, dem Djaosch Macholi Orchester und dem Cosmic Groove Orchestra, dessen Album Time Has Come für den Preis der deutschen Schallplattenkritik 2010 nominiert wurde. Sie studierte Jazz-Komposition an der Hochschule für Musik Köln bei Joachim Ullrich und Frank Gratkowski.[1] „Ihre Kompositionen bringen Anmutungen aus der klassischen und Neuen Musik mit der Spontanität des Jazz zusammen.“[2]

Pechlof leitet ein Trio mit Christian Weidner und Robert Landfermann,[3] mit dem sie 2018 ihr zweites Album unter eigenem Namen vorlegte, und ein Sextett (mit Matthias Schriefl, Philipp Gropper, Gerhard Gschlößl, Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel); Rundfunkaufnahmen mit dem Sextett wurden für ein Videoporträt von ihr verwendet.[4] Sie ist an Pablo Helds Album Glow, an Benjamin Schaefers Quiet Fire, Meinrad Kneers Phosporous Ensemble, an Jerker Kluges Album The Meeting mit Deep Jazz, an Peter Ehwalds Album Septuor de grand matin und an Nils Wograms Album Muse beteiligt. Weiter konzertiert sie regelmäßig mit der Unterbiberger Hofmusik und war auch an Auftritten des Andromeda Mega Express Orchestra und des Brandt Brauer Frick Ensemble beteiligt. Außerdem spielte sie in Niels Kleins Formation Loom (gleichnamiger Tonträger 2016) und im Multiple Joy(ce) Orchestra.[5] Konzertreisen führten sie in zahlreiche Länder Europas. 2023 erhielt sie den SWR-Jazzpreis.[6]

Diskographische Hinweise Bearbeiten

  • Imaginarium (Pirouet, 2013)[1]
  • Toward the Unknown (Pirouet, 2018)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Eine Outsiderin im Jazz-Instrumentarium die tageszeitung 27. November 2013
  2. Imaginarium des zarten Klangs (Deutschlandfunk, 24. Oktober 2013)
  3. Jazz: Superleise und sparsam musiziert Kölner Stadtanzeiger, 18. September 2013
  4. Porträt mit dem Sextett (Bayerischer Rundfunk) auf YouTube
  5. the multiple joy(ce) orchestra - musicians (Memento vom 14. August 2014 im Internet Archive)
  6. SWR Jazzpreis 2023 an Kathrin Pechlof. SWR, 21. September 2023, abgerufen am 26. September 2023.