Karl Dirnagl

deutscher Balneologe, Physiker und Bioklimatologe

Karl Dirnagl (* 31. Oktober 1917 in München; † 16. April 2004 in Riederau (Dießen am Ammersee)) war ein deutscher Physiker, Balneologe und Bioklimatologe.

Karl Dirnagl (1990)

Karl Dirnagl studierte Physik in München. Er forschte in Riederau im American Bioclimatic Research Institute von Manfred Curry[1] an Wirkungen des Wetters auf den Menschen, insbesondere von Ozon[2]. Im Jahre 1950 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das neu gegründete Institut für Balneologie bei der Universität München[3], das er mit begründete. Karl Dirnagl war einer der wissenschaftlichen Pioniere der Balneologie und Bioklimatologie[4]. Dirnagl forschte mehr als 60 Jahre zu Wirkmechanismen, welche dem Einfluss von Bädern und dem Wetter auf das Befinden und die Gesundheit des Menschen zugrunde liegen. Er forschte zu einer Vielzahl von biophysikalischen Themen.[5] und entwickelte eine Reihe von Messinstrumenten und Verfahren[6] Zuletzt war er Leitender Akademischer Direktor am Institut für medizinische Balneologie und Klimatologie[7]. Kurz vor seinem Tod im Jahre 2004 veröffentlichte er seine Autobiographie, welche auch Einblicke in die Geschichte der Bäderheilkunde gibt[8].

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

  • Meßmethoden zum Studium biologischer Wirkungen des bodennahen Ozons. In: Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten, 1948. doi:10.1007/BF02284891
  • Mit Hans-Rudolf Presch: Untersuchungen über die Jodresorption im Bade mit Hilfe von Radiojod. In: Klinische Wochenschrift, Juni 1953, Band 31, Nr. 21–22, S. 525–527. doi:10.1007/BF01477589
  • Die Föhnkrankheit: Massensuggestion oder biometeorologisches Problem? Abbottempo, Deutsche Abbott GmbH. Buch 2 (1967), S. 28–33.
  • Mit A. Schuh und H. Römmelt: Zur Beurteilung der Luftreinheit in Kurorten. In: Heilbad & Kurort, 1985

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kai Krüger: Manfred Curry (3): Sein Traumschiff ein Hausboot. In: Die Yacht Nr. 21, 1990, S. 32–34.
  2. Karl Dirnagl: An Instrument That Records the Oxidizing Effect of the Air. In: Bulletin of the American Meteorological Society. Band 30, Nr. 6, 1949, S. 214-17.
  3. Daten zur Institutsgeschichte. Website des Verein der Freunde des Instituts für Medizinische Balneologie und Klimatologie Ludwig-Maximilians-Universität München. Abgerufen am 4. August 2018.
  4. Wettereinfluss: Des Menschen Wohlbefinden. In: Der Spiegel Nr. 29, 1951, S. 28–31.
  5. Karl Dirnagl, Stefan Kamm: Experimental investigation of the effects of mud baths. In: Munch Med Wochenschr. Band 94, Nr. 41, 1949, S. 2077-82.
  6. Karl Dirnagl: Messmethoden zum Studium biologischer Wirkungen des bodennahen Ozons. In: Z Hyg Infektionskr. Band 94, Nr. 41, 1948, S. 676-83.
  7. Präsidialkollegium der Ludwig-Maximilians-Universität München (Hrsg.), Chronik der Ludwig-Maximilians-Universität München 1984–1986, München o. J., ISBN 3-922480-04-7, S. 146 (Digitalisat)
  8. Karl Dirnagl, Erlebte Bäderheilkunde - Ein Physiker auf der Suche nach den Quellengeistern, Dießen, 2002, ISBN 3-922480-04-7, (Digitalisat)