Kanopus-V

Baureihe von russischen Erdbeobachtungssatelliten

Kanopus-V (Kanopus-Vulkan, russisch Канопус-В) ist der Name einer Baureihe von russischen Erdbeobachtungssatelliten.

Schematische Darstellung des russischen Erdbeobachtungssatelliten Kanopus-V

Aufbau Bearbeiten

Die dreiachsenstabilisierten und zwischen 450 und 490 kg schweren Satelliten sind nahezu baugleich mit dem Satelliten Belka 2 und sind mit einer panchromatischen Kamera mit einer Auflösung von etwa 2,1 m (1920 × 985 Pixel, 520 bis 850 nm) und einer Schwadbreite von 23 km, einer Vierkanal-Multispektralkamera (1920 × 985 Pixel, 460–520, 510–600, 630–690 und 750–840 nm) mit einer Auflösung von 10,5 m und einem Multispektralscanner MSU-200 (540 bis 860 nm) mit einer Auflösung von 25 m und einer Schwadbreite von 250 km für Übersichtsbilder ausgerüstet. Sie sollen der Erderkundung und der Datensammlung für verbessertes Kartenmaterial dienen, wobei die Daten auch für den Katastrophenschutz und der Landwirtschaft eingesetzt werden sollen. Gebaut wurde er auf Basis eines Satellitenbus der russischen Firma WNIIEM (ursprünglich: Allunionsweites Wissenschafts- und Forschungsinstitut für Elektromechanik). Die Avioniksysteme stammen von Surrey Satellite Technology aus Großbritannien. Die geplante Lebensdauer beträgt jeweils fünf Jahre. Die Energieversorgung übernimmt ein Paar Solarzellen, die jeweils aus drei Modulen bestehen und eine durchschnittliche Leistung von 300 Watt im Orbit ermöglichen. Die Raumsonde beherbergt präzise Positionsbestimmungs- und Kontrollsysteme mit Stern- und Sonnensensoren; GNSS-Empfängern sowie Trägheitsmesssysteme zur Lagebestimmung und Reaktionsräder als primäre Lageaktoren. Die Satelliten verfügen über einen Onboardspeicher von 24 Gigabyte, der Datendownlink erfolgt über ein X-Band-Kommunikationssystem, das zwischen 8,048 und 8,382 GHz arbeitet und Datenraten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde erreicht.[1][2][3] Die Satelliten werden jeweils in eine sonnensynchrone Umlaufbahn mit etwa 510 km Bahnhöhe gebracht.[4]

Startliste Bearbeiten

Name Startdatum (UTC) Trägerrakete Startplatz COSPAR Bemerkungen
Kanopus-V1 22. Juli 2012
6:42 Uhr UTC
Sojus Baikonur 31/6 2012-039A Start mit BKA, Zond-PP, exactView 1 und TET 1
Kanopus-V-IK 14. Juli 2017
6:36 UTC
Sojus-2.1a/Fregat Baikonur 31/6 2017-042A anstelle MSU-200 ein MSU-IK-SR (Multispektralscanner, mit zwei Bändern im Infrarotbereich 3,5–4,5 µm und 8,4–9,4 µm mit einer Auflösung von 200 m und einer Schwadbreite von 2000 km)
Kanopus-V3
Kanopus-V4
1. Februar 2018
2:07 UTC[5]
Sojus-2.1a/Fregat-M Kosmodrom Wostotschny 2018-014A
2018-014B
Start zusammen mit vier S-NET-MicroSats der TU Berlin, vier Lemur-2-CubeSats von Spire Global und der D-Star ONE v1.1 Phoenix CubeSat von German Orbital Systems
Kanopus-V5
Kanopus-V6
27. Dezember 2018
2:07 UTC[6]
Sojus-2.1a/Fregat-M Kosmodrom Wostotschny 2018-111A
2018-111B
Start zusammen mit 26 weiteren Satelliten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spaceflight101: Kanopus-V – Kanopus-V 3 & 4 | Spaceflight101, accessdate: 11. Februar 2018
  2. raumfahrer.net: Sojus bringt Satellitenquintett ins All, Günther Glatzel, 22. Juli 2012, 09:50 Uhr
  3. Satellite Missions: Kanopus-V 1 - eoPortal Directory - Satellite Missions, accessdate: 11. Februar 2018
  4. WMO OSCAR | Satellite: KANOPUS-V4: WMO OSCAR | Satellite: KANOPUS-V4, abgerufen am 11. Februar 2018
  5. Spaceflight101: Soyuz / Fregat Redeem Themselves on Third Vostochny Launch – Kanopus-V 3 & 4 | Spaceflight101, accessdate: 11. Februar 2018
  6. RussianSpaceWeb.com: Soyuz rocket launches a 28-satellite cluster, accessdate: 3. Januar 2019