Die kamassische Sprache war eine der samojedischen Sprachen. Diese bilden gemeinsam mit den finno-ugrischen Sprachen die uralische Sprachfamilie.

Kamassisch

Gesprochen in

Russland
Sprecher Seit 1989 ausgestorben
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ISO 639-3

xas

Kamassisch wurde in Russland östlich des Ural bis zum Jenissei von den Kamassen gesprochen. Dialekte waren Kamas und Koibal (Kaibal). Der Niedergang der Sprache setzte im 18. Jahrhundert ein, als die Sprecher immer mehr im turksprachigen Volk der Chakassen aufgingen.

Besonders die Arbeiten von Matthias Alexander Castrén und Kai Donner haben das Wissen über die Sprache für die Wissenschaft bewahrt. Die letzte Muttersprachlerin des samojedischen Kamassisch Klawdija Plotnikowa starb 1989 im Dorf Abalakowo bei Aginskoje in der Region Krasnojarsk. Da zahlreiche überwiegend in den 1960er-Jahren gefertigte Tonbänder und Filmaufnahmen überliefert sind, können sich Linguisten heute noch ein gutes Bild der Sprache machen.

Sprachsystem Bearbeiten

(nach dem finno-ugrischen phonetischen Alphabet)

Literatur Bearbeiten

  • Aulis Johannes Joki (Hrsg.): Kai Donners Kammasisches Wörterbuch nebst Sprachproben und Hauptzügen der Grammatik. (= Lexica Societatis Fenno-Ugricae 8). Suomalais-Ugrilainen Seura, Helsinki 1944.
  • Tiina Klooster: Individual language change: a case study of Klavdiya Plotnikova’s Kamas. Tartu Ülikool, 2015 (ut.ee).
  • Ago Künnap: Kamass. (= Languages of the World/Materials). LINCOM Europa, München 1999
  • Péter Simoncsics: Kamassian. In: Daniel Abondolo (Hrsg.): The Uralic Languages. Routledge, London 1998, ISBN 0-415-08198-X, S. 580–601.

Weblinks Bearbeiten