Kalau vom Hofe

preußisches Adelsgeschlecht

Kalau vom Hofe ist der Name einer Familie, die mit Fabian Kalau vom Hofe (1610–1678) am 7. Mai 1663[1] in den preußischen Adelsstand erhoben wurde[2][3] und wohl ursprünglich aus Calau in der Lausitz stammte. Die Namensführung wechselte später teilweise zu Kalau von Hofen oder von Hoven. Der in Mohrungen in Ostpreußen geborene Jurist Fabian Kalau hatte als Geheimer Sekretär und Rat für den Großen Kurfürsten die brandenburgische Landesherrschaft im Herzogtum Preußen installiert und die Güter Prasnicken und Fünflinden erworben. Sein jüngerer Bruder war der lutherische Theologe Abraham Calov.

Mit Mittel-Röhrsdorf im Landkreis Fraustadt lag der namhafteste Grundbesitz der Familie im Raum Posen-Westpreußen.[4] Diese Familienlinie begann mit Hermann von Hoven (1818–1886), verheiratet mit Pauline Quoos (1825–1881), und nahm 1888 die Namensführung Kalau vom Hofe wieder an. Gutserbe wurde im Minorat der Offizier Fritz Kalau vom Hofe (1854–1917).[5] Der ebenso aus Mittel-Röhrsdorf stammende kgl. preuß. Hauptmann Konrad Kalau vom Hofe (1880–1917) war Ritter des Ordens Pour le mérite.[6] Erdmann Kalau vom Hofe-Mittel-Röhrsdorf (1878–1941) wurde Polizei-Oberst und Major a. D. Später wurde mit Schwierse im Landkreis Oels noch ein kleiner Besitz in Schlesien hinzu erworben.

Aus den anderen Familienzweigen gingen mit Ludwig Kalau vom Hofe (1785–1849) ein Superintendent, mit Benno Kalau vom Hofe (1884–1951) und Ottomar Kalau vom Hofe (1824–1883) Juristen und mit Friedrich Kalau vom Hofe (1858–1945) ein Oberst hervor. Franz Kalau vom Hofe (1855–1934) war kais. dt. Vizekonsul für Paris und Triest.

Waldemar Kalau vom Hofe war Oberregierungsrat[7] und trat 1938 als NSDAP-Mitglied wieder aus dem Johanniterorden aus.[8]

Bekannte Familienmitglieder (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 7. Mai 1663, in: Lor. M. Rheude: Archiv für Wappenkunde. Monatsschrift. Jg. 6, Hrsg. Roland, Verein zur Förderung der Stammkunde, Gebr. Vogt, Papiermühle S. A. 1906, S. 155.
  2. Glückliche Ehe-Verbindung/ Deß ... Herrn Fabian Kalau vom Hofe/ Sr. Churfl. Durchl. zu Brandenburg ... geheimen Secretarii, Mit der ... Jungf. Anna Regina/ Seel. Hn. Ahasveri von Schmitnern/ Med. D. Eheleiblichen/ Und des ... Churfl. ... Hoff- und Gerichts-Rahts/ auch des Samländischen Consistorii Officialis, Seel. Hn. Georgii Reimanni/ I.U.D. Stieff- und Pflege-Tochter Welche den 10. Febr. Anno 1665. auff dem Kreytzischen Saal hochfeyerlich vollzogen ward ... . In: Johann Roeling 1665.
  3. Lezter Ehren-Dienst, welchen ... Fabian Kalau vom Hofe ..., als derselbe ... den 24sten Junii ... diese Welt gesegnet hatte und den 12. Julii darauff ... beygesezzet ward, zu wolverdientem Nachruhm ... .
  4. Oskar Köhler, Kurt Schleising: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch für Provinz Grenzmark, Posen-Westpreußen sowie Freistaat Danzig und Ostpr. Reg.- Bezirk Marienwerder. In: Niekammer`Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band II. 3. Auflage. Kreis Marienwerder. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 20 f.
  5. Johann Georg Hermann Friedrich (Fritz) Kalau vom Hofe. Geb. 24. Mai zu Mittel-Roehrsdorf, in: H. K. Eggers: Offizier-Stammrollen des Königlich Preußischen 1. Hanseat. Infanterie-Regiments No. 75. 1866–1897. J. Berens, Bremen 1897, S. 46.
  6. Ernst Schäffer: Pour le mérite. Stürmer in grau und blau, Band 2, Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1932, S. 129 ff.
  7. Kalau-Hofe, Waldemar vom, geb. 8.7.1885. In: Deutsche Digitale Bibliothek.
  8. Graf von Baudissin: Johanniter-Ordensblatt 1939. Hrsg.: Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Johanniterorden. 145. Nachweisung. Eigenverlag, Berlin 15. Februar 1939, S. 4.