Bei diesem Bayerischen Güterwagen handelt es sich um einen zweiachsigen offenen Güterwagen nach dem Musterblatt 307 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gem. Wagenstandsverzeichnis von 1913. Der Wagentyp wurde in zwei unterschiedlichen Ausführungen gebaut.

Oq nach Blatt 307
Nummerierung: 51 418 bis 52 893
(nicht alle Nummern)
Anzahl: 65
Baujahr(e): 1866 bis 1872
Ausmusterung: < 1950?
Bauart: offener Güterwagen
Gattung: Oq
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 8.264 mm
Länge: 7.040 mm / 6.440 mm
Höhe: 2.417 mm / 3.084 mm
Breite: 2.430 mm
Fester Radstand: 3.650 mm
Leermasse: 6,1 / 7,8 t
Dienstmasse: 12,5 – 13,13 t
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
Raddurchmesser: 986 mm
Bremse: Handspindelbremse
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1.217 mm
Ladelänge: 6.950 mm / 6.350 mm
Ladebreite: 2.335 mm
Ladehöhe: 1.200 mm
Ladefläche: 15,8 – 16,7 m²
Laderaum: 16,1 – 19,0 m³
Ansichten zum offenen Güterwagen nach Blatt 307

Konstruktive Merkmale Bearbeiten

Untergestell Bearbeiten

Der Rahmen der Wagen war schon komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Die Querträger waren ebenfalls aus U-Profilen und nicht gekröpft. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel. Die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen zweifach geschlitzte Korbpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Bei den Wagen mit Bremsen war das Untergestell war auf einer Seite zur Bremserplattform ausgebildet. Das einseitig zugängliche Bremserhaus entsprach bayerischen Baugrundsätzen.

Laufwerk Bearbeiten

Die Wagen hatten aus Flacheisern geschmiedete Fachwerk-Achshalter. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslager. Die Räder hatten Speichenradkörper der Bauart 38 mit einem Raddurchmesser von 986 mm. Die ursprüngliche Federung bestand aus acht 1.130 mm langen Federeisen mit einem Querschnitt von 76 × 13 mm. Nach 1876 wurden die Federn aller Wagen verstärkt Im Zug dieser Umbauten erhielten die Wagen nunmehr ein Federpaket mit neun Federeisen.

Bei den gebremsten Wagen wurden alle Räder beidseitig gebremst, das Bremsgestänge hatte mittige Umlenkhebel in der bayerischen Bauform.

Wagenkasten Bearbeiten

Bei den ungebremsten Wagen waren alle Seitenwände des Wagenkastens abbordbar, bei den gebremsten war die Stirnwand auf der Bremserhausseite fest mit dem Wagenkasten verbunden. Bei einzelnen Wagen konnten die Seiten- und Stirnwände nur mit Hilfe von Werkzeugen abgebaut werden. Das Gerippe der Wagenwände bestand aus U- und Flachprofilen. Die Wagenwände hatten eine Stärke von 45 mm.

Die beidseitigen Ladeöffnungen hatten zweiflügelige, nach außen zu öffnende Türen aus Holz mit eisernen Verstärkungen und einer lichten Ladebreite von 1.500 mm. Beim Typ 307I waren die Bordwände 1.100 mm hoch, beim Typ 307II 1.200 mm.

Der Wagenkasten war auf einer Seite verkürzt. Dort befand sich die Bremserplattform. Das Dach war bis zum Ende der 525 mm breiten Plattform durchgehend, so dass diese Überdacht war. Das Dach wurde durch zwei seitliche Stützen abgefangen.

Wagennummern Bearbeiten

Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fahrwerk Wände Fassungsraum Gewichte Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab 1875 ab 1909
(1907)
DRG
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
Aus-
gemu-
stert
LüP
[mm]
Höhe
über
SOK
[mm]
Anz.
Achs.
Lenk-
achs.
Achs-
stand
[mm]
Brem- sen Stirn-
wände
Seiten-
wände
Lade-
länge
[mm]
Lade-
breite
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[kg]
Eigen-
gewicht
[kg]
Bemerkungen
Blatt-Nr. 307I
(ehemals 208)
O.m. O.q. Om Om (siehe
Legende)
(siehe
Legende)
Wände abbordbar Bordhöhe : 1.100 mm
1868/72 13 51 418
51 419
51 423
51 425
51 436
51 880
51 937
51 939
51 954
52 167
52 168
52 170
52 888
Re 51 418
Re 51 419
Re 51 423
Re 51 425
Re 51 436
Re 51 880
Re 51 937
Re 51 939
Re 51 964
Re 52 167
Re 52 168
Re 52 170
Re 52 888
8.264 2.417 2 3.650 2 2 7.000 2.335 16,7 18,4 12,5 6,10 – 6,90
Blatt-Nr. 307II
(ehemals 208)
O.m. O.q. Om Om (siehe
Legende)
(siehe
Legende)
Wände abbordbar Bordhöhe : 1.200 mm
1868/72 17 51 378
51 420
52 429
51 431
51 443
51 475
51 478
51 483
51 497
51 506
51 658
51 874-51 875
51 885
51 961
52 887
52 893
Re 51 378
Re 51 420
Re 52 429
RE 51 431
Re 51 443
Re 51 475
Re 51 478
Re 51 483
Re 51 497
Re 51 506
Re 51 658
Re 51 874-51 875
Re 51 885
Re 51 961
Re 52 887
Re 52 893
8.264 2.417 2 3.650 2 2 7.000 2.335 15,9 16,7 12,5 6,10 – 7,00
Blatt-Nr. 307III
(ehemals 208)
O.m. O.q. Om Om (siehe
Legende)
(siehe
Legende)
Wände abbordbar Bordhöhe : 1.200 mm
1866/71 8 51 586
51 592
52 597
51 690
51 775
51 925
51 944
52 040
Re 51 586
Re 51 592
Re 52 597
Re 51 690
Re 51 775
Re 51 925
Re 51 944
Re 52 040
8.264 3.084 2 3.650 Brh. 1 2 6.440 2.335 15,3 16,1 12,5 7,50 – 7,80 Stirnwand nur mit Werkzeug abnehmbar
Blatt-Nr. 307IV
(ehemals 208)
O.m. O.q. Om Om (siehe
Legende)
(siehe
Legende)
Wände abbordbar Bordhöhe : 1.200 mm
1866/68 1 51 948 Re 51 948 8.264 3.084 2 3.650 Brh. 1 2 6.440 2.335 15,8 19,0 12,5 7,50 – 7,70 Stirnwand nur mit Werkzeug abnehmbar
Blatt-Nr. 307V
(ehemals 202)
O.m. O.q. Om Om (siehe
Legende)
(siehe
Legende)
Wände abbordbar Bordhöhe : 1.200 mm
1866/68 2 51 686
51 771
Re 51 686
Re 51 771
8.264 3.084 2 3.650 Brh. 1 2 6.440 2.335 15,8 19,0 12,5 7,50 – 7,70 Stirnwand nur mit Werkzeug abnehmbar
Legende Bremsen Handbremstypen BrH = Bremserhaus; Pl = Handbremse auf Plattform; Fsbr = Freisitzbremse
Druckluftbremsen Hnbr = Henri-Bremse; Hsbr = Henri-Schnellbremse; Kp. = Knorr-Bremse; Sbr. = Schleifer-Bremse; Ssbr = Schleifer-Schnellbremse; Wbr = Westinghouse-Bremse; Wsbr = Westinghouse-Schnellbremse;
Saugluftbremsen Hbr = Hardy-Bremse; Ahbr = Autom. Hardy-Vacuumbremse
Legende Lenkachsen Bauarten der Lenkachsen A4 = Länderbahnversion A4; V = Vereinslenkachse (VDEV)

Literatur Bearbeiten

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.