Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Johnson-Syndrom ist eine sehr seltene angeborene, zu den Syndromalen X-chromosomalen mentalen Retardierungen zählende Erkrankung mit den Hauptmerkmalen Geistige Behinderung, Makrozephalie und vergrößerte Hoden (Makroorchidie).[1]

Synonyme sind: Geistige Retardierung, X-chromosomale - Macrozephalie - Makroorchidie

Die Bezeichnung bezieht sich auf den Erstautoren der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1998 durch den US-amerikanischen Humangenetiker John P. Johnson und Mitarbeiter.[2]

Das Syndrom ist nicht zu verwechseln mit dem Stevens-Johnson-Syndrom, einer Hauterkrankung.

Verbreitung und Ursache Bearbeiten

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurden 12 Betroffene in einer Familie bei 12 Angehörigen über zwei Generationen beschrieben. Die Vererbung erfolgt X-chromosomal-rezessiv. Das ursächliche Gen wurde in die Chromosomenregion Xq12-q21 kartiert.[1]

Klinische Erscheinungen Bearbeiten

Klinische Kriterien sind:[1]

  • Geistige Behinderung in beiden Geschlechtern
  • Makrozephalie
  • bei den meisten männlichen Patienten Makroorchie

Makroorchie und Makrozephalie ohne Intelligenzminderung ist gleichfalls möglich.

Literatur Bearbeiten

  • P. Long, M. M. May, V. M. James, S. Grannò, J. P. Johnson, P. Tarpey, R. E. Stevenson, K. Harvey, C. E. Schwartz, R. J. Harvey: Missense Mutation R338W in ARHGEF9 in a Family with X-linked Intellectual Disability with Variable Macrocephaly and Macro-Orchidism. In: Frontiers in molecular neuroscience, Band 8, 2015, S. 83; doi:10.3389/fnmol.2015.00083, PMID 26834553, PMC 4719118 (freier Volltext).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Geistige Retardierung, X-chromosomale – Macrozephalie – Makroorchidie. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. J. P. Johnson, R. Nelson, C. E. Schwartz: A family with mental retardation, variable macrocephaly and macro-orchidism, and linkage to Xq12-q21. In: Journal of medical genetics, Band 35, Nr. 12, Dezember 1998, S. 1026–1030; PMID 9863601, PMC 1051516 (freier Volltext).