Johann Woltz (* um 1550; † 10. September 1618) war Organist in Heilbronn, von wo aus er ein bedeutendes Orgeltabulaturbuch herausgab.

Leben Bearbeiten

Er war ein Sohn des Würzburger Ratsschreibers und Organisten Johann Woltz.[1] Er kam wohl in der ersten Hälfte der 1570er Jahre nach Heilbronn, wo er später das Bürgerrecht besaß.[2] Dort wurde er als Organist angestellt und heiratete 1574 Maria Trapp.[1] Von 1592 an betreute er als Pfarrverwalter einen in Würzburger Besitz befindlichen Pfarrhof in Heilbronn.[1] Im Amt folgte ihm sein Sohn.[2]

Sein Tabulaturbuch umfasst insgesamt drei Bände mit lateinischen und deutschen Motetten, Fugen und Canzonen von Organisten und Komponisten aus Deutschland und anderen Ländern. Das Werk erschien erstmals 1617 bei Johann Jacob Genath in Basel[3] und wird bis in die Gegenwart immer wieder neu aufgelegt, zuletzt als sechsbändige Ausgabe im Cornetto-Verlag.[4] Es gibt auch CD-Einspielungen der Partituren.

Ein originales Exemplar befand sich bis in die 1870er Jahre noch im Besitz der Stadtbibliothek Heilbronn und wurde dann mit anderen Werken aus dem städtischen Musikschatz nach Straßburg gespendet.[5]

Werke Bearbeiten

  • Novam Musices Organices Tabulaturam, Basel 1617

Literatur Bearbeiten

  • Redaktion des General-Anzeigers (Hrsg.): Lebensbilder hervorragender Heilbronner, Heilbronn 1912, Nr. 41, S. 62.
  • A. Hyatt King: The Organ Tablature of Johann Woltz. In: The British Museum Quarterly Vol. 25, Nr. 3/4 (1962), S. 61–63; JSTOR:4422744.
  • Manfred Hug, Schriftleitung: Woltz, Johann. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 17 (Vina – Zykan). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2007, ISBN 978-3-7618-1137-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Manfred Hug, Schriftleitung: Woltz, Johann. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 17 (Vina – Zykan). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2007, ISBN 978-3-7618-1137-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. a b Lebensbilder... 1912, S. 62.
  3. Hyatt King 1962, S. 61.
  4. cornettoshop.com
  5. Die Archivsuche HEUSS des Heilbronner Stadtarchivs enthält eine Notiz, dass zwei Werke 1878 nach Straßburg gespendet wurden. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass sie bereits 1871 ein Teil der 1338 Bücher umfassenden Bücherspende mit zahlreichen Stücken aus dem Heilbronner Musikschatz zum Wiederaufbau der verbrannten Straßburger Universitätsbibliothek waren. Vgl. hierzu Wilhelm Steinhilber: Heilbronner Bücherspende an die Universität Straßburg. In: Schwaben und Franken. Heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme. 4. Jahrgang, Nr. 6, 28. Juni 1958, S. 1–2.