Johann Georg Grieninger

1716 bis 1798 Beruf/Funktion Porzellanfabrikant ; sächsischer Kommissionsrat Konfession keine Angabe Namensvarianten Grieninger, Johann Georg

Johann Georg Grieninger, auch Grüninger (* 1716; † 1798 in Berlin) war ein sächsischer Kommissionsrat, Unternehmer und erster Direktor der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin.

Johann Georg Grieninger und seine Familie (1766)
Medaillon der KPM von Friedrich Elias Meyer

Über Grieningers frühen Werdegang ist nichts weiter bekannt. Er wurde am 30. April 1750 an der Universität Leipzig immatrikuliert[1] Er war in Sachsen königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Kommissionsrat, als ihn Johann Ernst Gotzkowsky 1761 als Direktor für seine Porzellanfabrik nach Berlin holte. Auch als Friedrich II. das Unternehmen erwarb und als Königliche Porzellan-Manufaktur weiterführte, blieb Grieninger Direktor und Mitglied der Porzellan-Manufaktur-Commission. 1776 wurde Carl Jacob Christian Klipfel sein Mitdirektor. Grieningers gleichnamiger Sohn (1757/58–1826)[2] wurde 1787 sein Assistent mit dem Titel Hofrat[3] und heiratete 1791 Susanna Iselin (1768–1855) aus Basel, eine Tochter Johann Jakob Iselins (1742–1831), eines Hauptmanns in französischen Diensten.[4] Als Grieninger nicht mehr dienstfähig war, wurde im Mai 1796 sein Tätigkeitsbereich und der Titel an Friedrich Philipp Rosenstiel übertragen. Grieningers Schrift Vom Ursprung und Fortgang der aechten Porzellan-Manufaktur zu Berlin[5] ist die wichtigste Quelle zur Geschichte der Porzellanmanufaktur bis zu Friedrichs II. Tod. Nach Grieningers Tod im Jahr 1798 wurde sein Sohn Nachfolger in der Porzellan-Manufaktur-Commission, aber nicht Direktor, und blieb bis 1814 im Dienst der Manufaktur. Ab 1803 war er auch Mitglied des Berlinischen Armendirektoriums. Bis 1812 ist er in Berlin nachweisbar.[6]

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Einzelnachweise

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  1. John F. Reynolds (Hrsg.): C. F. Gellerts Briefwechsel. Band 2: 1756–1759. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1987, ISBN 3-11-009860-1, S. 303. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Arnulf Siebeneicke: Offizianten und Ouvriers: Sozialgeschichte der Königlichen Porzellan-Manufaktur und der Königlichen Gesundheitsgeschirr-Manufaktur in Berlin 1763–1880. de Gruyter, Berlin / New York 2001, ISBN 3-11-017158-9, S. 32. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Porzellan-Manufactur (Königliche) In: Adress-Kalender der Königlich-Preußischen Haupt- und Residentz-Stätte Berlin und Potsdam, 1788, S. 275
  4. Gustaf Adolf Wanner: Seit 600 Jahren in Basel: Lebensbilder aus der Familie Iselin. Kommissionsverlag Helbing & Lichtenhahn, Basel 1964, S. 93 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Vom Ursprung und Fortgang der aechten Porzellan-Manufaktur zu Berlin. In: Paul Seidel (Hrsg.): Hohenzollern-Jahrbuch. 1902, S. 186–206 (zlb.de).
  6. Porzellan-Manufactur-Direction. In: Salomo Sachs: Allgemeiner Straßen- und Wohnungsanzeiger für die Residenzstadt Berlin, 1812, S. 140. Berlinisches Armen-Directorium. In: Salomo Sachs: Allgemeiner Straßen- und Wohnungsanzeiger für die Residenzstadt Berlin, 1812, S. 102.