Johann Friedrich Wiese

hannoverscher Verwaltungsjurist und Oberamtmann

Johann Friedrich Wiese (* 1761 in Einbeck; † 1824) war ein hannoverscher Verwaltungsjurist.

Leben Bearbeiten

Johann Friedrich Wiese wurde 1761 in Einbeck als Sohn des späteren Geheimen Registrators und Kanzelisten in der Deutschen Kanzlei Jürgen Christian Wiese (1722–1801) geboren[1] und wuchs so in London auf.[2] Zur Vorbereitung auf das Studium besuchte er das Ratsgymnasium Hannover; eine Schilderung der Schulzeit gab Karl Philipp Moritz.[1] Er schrieb sich am 17. Oktober 1778[3] als Student der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen ein[1] und wurde am 7. November 1778 ausweislich der überlieferten Conventsprotokolle als Mitglied der Hannoverschen Landsmannschaft aufgenommen.[4] Aus der Studienzeit bis Michaelis 1781 ist sein Schattenriss in der Silhouetten-Sammlung Schubert erhalten.[5] Nach dem Studium wurde er 1781 Auditor beim Amt Nienburg, 1785 Amtsschreiber zunächst beim Amt Rotenburg, 1787 beim Amt Radolfshausen und 1792 dann bei dem Amt Hoya.[1] 1802 wurde als Amtsverwalter in das Amt Hagen in Hagen im Bremischen versetzt und dort 1806 zum Amtmann ernannt.[1] Später wurde er dort zum Oberamtmann befördert.[1] Sein Sohn Georg Friedrich Wiese († 1827) wurde ebenfalls Verwaltungsjurist im Staatsdienst des Königreichs Hannover.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Anneliese Klingenberg, Christof Wingertszahn, Yvonne Pauly: Karl Philipp Moritz. Sämtliche Werke: kritische und kommentierte Ausgabe. Band 1, S. 987
  2. Götz von Selle: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1734–1837. Hildesheim, Leipzig 1937: Eintrag „gebürtig aus Einbeck im Grubenhagen'schen, nun in London“
  3. Götz von Selle: Die Matrikel der Georg-August-Universität zu Göttingen 1734–1837. Hildesheim, Leipzig 1937
  4. Otto Deneke: Alte Göttinger Landsmannschaften, Göttingen 1937, S. 44; Caddick/Curschmann: Die Hannöversche Landsmannschaft an der Universität Göttingen von 1737 bis 1809, Neustadt a.d. Aisch 2009, Nr. 0714
  5. SUB Göttingen, Signatur 8* Cod. Ms. hist. lit. 103 Cim., Blatt 43; Datierung der SUB Göttingen: 20. Juni 1779.
  6. Heinrich Ferdinand Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen, Bd. 1: 1809–1899, Göttingen 2002, Nr. 214: 1818 aktiv im Corps Hannovera Göttingen und verstorben als Amtsauditor im Amt Grönenberg (Melle)