Jammeh Foundation for Peace

Gambia

Die Jammeh Foundation for Peace (JFP) war – nach eigenen Angaben – eine unabhängige, unpolitische, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Gambia, Westafrika. Die Stiftung wurde von Gambias damaligem Präsidenten Yahya Jammeh 1999 gegründet.[1]

Mission Bearbeiten

Die Mission der Stiftung ist es, substanzielle und nachhaltige Verbesserungen der Lebensqualität für die Menschen in Gambia zu erreichen. Um dies zu erreichen, bietet die Stiftung Programme in:[2]

  • Bildung
  • Gesundheit
  • Landwirtschaft
  • Frauenfragen
  • Entwicklung der Jugend

Geschichte Bearbeiten

Die Stiftung wurde vom gambischen Präsidenten Alhaji Yahya Jammeh und der First Lady von Gambia, Zineb Yahya Jammeh, gegründet. Die Gründung erfolgte im Mai 1999. Die First Lady Jammeh war die Präsidentin der Stiftung.[3] Den Vorstandsvorsitz (Chair of the Board) hatte die gambische Vizepräsidentin Isatou Njie Saidy inne. Jammehs Bruder Ansumana Jammeh war von 2006 bis 2008 Executive Director.[4] Seine Nachfolgerin wurde Nancy Njie.[5]

Am 10. September 2001 wurde die Stiftung als Wohltätigkeitsorganisation registriert.[4]

Im Mai 2011 ließ die nationale Gambia Police Force (GPF) der Stiftung eine – jährlich wiederkehrende – Spende zukommen. Die GPF spendete bei einer Zeremonie im Polizeipräsidium in Banjul 31 Säcke mit Produkten der polizeieigenen Farm, darunter 7 Säcke Erdnüsse, 7 Säcke Coos, 11 Säcke Mais und 6 Säcke Reis.[2]

Im September 2011 besuchte die saudi-arabische Prinzessin Ameera bint Aidan bin Nayef Al-Taweel Gambia und besichtigte die Stiftung. Die Stiftung spendete 500.000 US-Dollar für den Bau eines Gesundheitsdiagnostikzentrums. Während ihrer Tour versprach Prinzessin Ameera eine Spende von 100.000 Dollar an die Stiftung.[6]

Kritik Bearbeiten

Nachdem Jammeh das Präsidentenamt verloren hatte, veröffentlichte Reuters am 24. Februar 2017 einen Bericht, in dem es hieß, dass Gelder der Jammeh Foundation for Peace an Jammeh selbst gingen, nicht an die Projekte der Stiftung.[7]

Im September 2019 wurden die Ergebnisse der Janneh Commission veröffentlicht, die von Jammehs Nachfolger, Präsident Adama Barrow eingesetzt worden war, um die finanziellen Aktivitäten Jammehs zu untersuchen. Demnach habe die Stiftung weder über eine Haushaltsplanung verfügt noch seien die Finanzen geprüft worden. Selbst die Vorstandsmitglieder hätten kaum Informationen zu den Tätigkeiten der Stiftung gehabt.[4]

Insgesamt seien laut Janneh Commission knapp 9,5 Millionen US-Dollar für andere als die vorgesehenen Zwecke ausgegeben worden. Dazu zähle eine Überweisung der Botschaft von Taiwan in Höhe von zwei Millionen Dollar aus dem Januar 2011, die noch am selben Tag bar abgehoben und Jammeh übergeben worden sei. Zum Zeitpunkt von Jammehs Abreise aus Gambia nach der verlorenen Präsidentschaftswahl in Gambia Ende 2016 sei das Konto um fast 200.000 US-Dollar überzogen gewesen.[4]

Der Untersuchungsausschuss kam zu dem Schluss, dass die Stiftung Jammeh als Deckmantel gedient habe, um sich persönlich zu bereichern.[4]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Holger Lüttich: The Gambia and its President on the Road to a Prospering Future. Winterbloom Publications, 2010.
  2. a b Omar Wally: Gambia: Police Force Gives to JFP. In: The Daily Observer (Banjul). 19. Mai 2011, abgerufen am 19. Januar 2020.
  3. Office of The Gambian President: State House Online: Yahya A.J.J. Jammeh. In: statehouse.gm. web.archive.org, 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. März 2016; abgerufen am 19. Januar 2020.
  4. a b c d e COMMISSION OF INQUIRY INTO THE FINANCIAL ACTIVITIES OF PUBLIC BODIES, ENTERPRISES AND OFFICES AS REGARDS THEIR DEALINGS WITH FORMER PRESIDENT YAHYA A. J. J. JAMMEH AND CONNECTED MATTERS REPORT VOLUME 9. (PDF) Abgerufen am 14. Januar 2020.
  5. Reshuffle in diplomatic service. In: thepoint.gm. archive.thepoint.gm, 3. Mai 2010, abgerufen am 23. August 2020.
  6. Princess Ameerah Al-Taweel Visits Hospital Supported by Alwaleed Foundation in the Gambia. In: Islamic Finance News. 21. September 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2021; abgerufen am 19. Januar 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zawya.com
  7. Exclusive: How money flowed to Gambia's ex president. In: Reuters. 2017 (reuters.com).