IOB, Interessengemeinschaft der in der Zone enteigneten Betriebe

Organisation

Die IOB, Interessengemeinschaft der in der Zone enteigneten Betriebe wurde 1948 unter dem Namen IOB, Interessengemeinschaft der in der Ostzone enteigneten Betriebe als überparteilicher Verein gegründet. Sie bezweckt die Förderung und Fürsorge von Personen sowie Gesellschaften, die in der Sowjetischen Besatzungszone, der Deutschen Demokratischen Republik und Ost-Berlin durch Enteignung, Beschlagnahme ihrer Betriebe oder durch sonstige Beeinträchtigungen ihrer Rechte geschädigt wurden.

Seit 1. Mai 1960 führt der Verein den heutigen Namen. Die IOB ist ein eingetragener Verein und ist gemeinnützig. Der Vorstand arbeitet ehrenamtlich.

Nach Angaben des Nachrichtenmagazins Spiegel setzte sich die IOB für die Interessen von über 400 von Enteignungen betroffenen Großbetrieben im Jahr 1949 ein. Den enteigneten Berliner und Ostzonen-Firmen in Westdeutschland sollte die gleiche Rechtsstellung wie den flüchtigen Unternehmern aus dem Gebiet hinter der Oder-Neiße-Linie verschafft werden.[1] Mit drei Repräsentanten war die IOB im Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands vertreten.[2]

Nach der Wiedervereinigung forcierte die IOB ihre Öffentlichkeitsarbeit[3] und forderte eine „zügige Rückübereignung“ von in der DDR zurückgelassenen Immobilien oder zumindest eine Entschädigung.[4] Sie unterstützte klageführende Mitglieder bei Verfahren und finanzierte eine Verfassungsbeschwerde gegen das Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz.[5][6]

Publikationen

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  • IOB-Informationen (1949–1975)
  • VhW-IOB-Informationen (1977–1982) hrsg. vom VhW, Bundesverband der Heimatvertriebenen Wirtschaft e.V., Bonn in Arbeitsgemeinschaft mit der IOB, Bonn
  • Westadressen-Verzeichnis der Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen aus der sowjetisch besetzten Zone und dem Ostsektor Berlins. In Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft der in der Ostzone Enteigneten Betriebe e.V., Herfurth, Frankfurt am Main 1957
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Einzelnachweise

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  1. Enteignungsprüfung, Der Spiegel, 5. März 1949
  2. Markus Gloe: Planung für die deutsche Einheit: der Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands 1952–1975. VS, Verlag für Sozialwiss., Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14435-9, S. 97; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Constanze Paffrath: Macht und Eigentum: die Enteignungen 1945-1949 im Prozess der deutschen Wiedervereinigung. Zugl. Diss. Duisburg, Essen, 2003, Böhlau, Köln Weimar Wien 2004, ISBN 3-412-18103-X, S. 315; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Wolfgang Hoffmann: Bonner Kulisse, Die Zeit, 3. August 1990
  5. Christine Hess: Die rechtliche Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen: eine Analyse aus der Perspektive der Opfer. Zugl. Diss. Frankfurt (Main) 2006, Cuvillier, Göttingen 2007, ISBN 978-3-86727-442-5, S. 78; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Rudolf Wassermann: Wo bleibt die Gerechtigkeit, wenn die Substanz fehlt?, Die Welt, 4. Januar 1996