Hornköpfchen

Gattung der Familie Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

Die Pflanzengattung Ceratocephala, auf Deutsch Hornköpfchen, ist eine relativ artenarme Gattung der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die natürlichen Verbreitungsgebiete der drei bis vier anerkannten Ceratocephala-Arten[1][2] liegen in Eurasien, Nordafrika und Neuseeland.

Hornköpfchen

Geradfrüchtiges Hornköpfchen (Ceratocephala orthoceras)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Gattung: Hornköpfchen
Wissenschaftlicher Name
Ceratocephala
Moench

Beschreibung

Bearbeiten

Erscheinungsbild und Laubblätter

Bearbeiten

Ceratocephala-Arten sind kleinwüchsige, flockig behaarte einjährige Kräuter. Die Laubblätter sind grundständig und mehrfach dreiteilig eingeschnitten. Die schaftartigen Stängel tragen keine Laubblätter, sondern jeweils eine Blüte.[2]

Die Blüten sind radiärsymmetrisch und besitzen fünf Kelchblätter und meist ebenfalls fünf, manchmal nur vier oder drei Kronblätter. Letztere sind gelb und meistens etwas länger als die Kelchblätter, manchmal nur ungefähr so lang wie diese. Es sind einige bis viele Staubblätter vorhanden. Die zahlreich vorhandenen Fruchtblätter laufen in eine lange Spitze aus und tragen einen geraden Griffel.[2]

Früchte und Samen

Bearbeiten

Die Balgfrüchte stehen zusammen in einem elliptischen bis zylindrischen Köpfchen, das durch die Vergrößerung des Blütenbodens nach dem Blühen entsteht. Die Früchte besitzen ein dickes Perikarp und einen langen Schnabel, der oft etwas nach oben gebogen ist.[2] Die reifen Einzelfrüchtchen lösen sich nicht vom Blütenboden, somit kann ganze Einheit als Klettfrucht bezeichnet werden.[3]

Chromosomen

Bearbeiten

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7.

Systematik und Verbreitung

Bearbeiten

Die Gattung Ceratocephala wurde 1794 durch Conrad Moench in Methodus plantas horti botanici et agri Marburgensis, S. 218 aufgestellt. Gelegentlich werden die Arten in eine weit gefasste Gattung Ranunculus einbezogen (bspw. bei Plants of the world online[4], jedoch ist die Eigenständigkeit von Ceratocephala auch im Licht neuer molekularphylogenetischer Befunde gut begründbar.[5][3]

Die Gattung Ceratocephala umfasst mindestens drei anerkannte Arten:

  • Geradfrüchtiges Hornköpfchen (Ceratocephala orthoceras DC.): Von dieser in Deutschland nicht einheimischen eurasiatischen Art sind in Baden-Württemberg Vorkommen mit Einbürgerungstendenz bekannt.[6]
  • Sichelfrüchtiges Hornköpfchen (Ceratocephala falcata (L.) Cramer): Diese eurasiatische Art war früher in Deutschland und Österreich eingebürgert, ist mittlerweile jedoch ausgestorben oder tritt nur noch unbeständig auf.[6][5]
  • Ceratocephala pungens Garnock-Jones: Diese erst 1984 beschriebene Art kommt in Neuseeland vor.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. David J. Mabberley: Mabberley's plant-book. A portable dictionary of plants, their classification and uses, utilizing Kubitzki´s The families and genera of vascular plants (1990-) and current botanical literature; arranged according to the principles of molecular systematics. 3. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 2008, ISBN 0-521-82071-5.
  2. a b c d Michio Tamura: Systematic part. In: Paul Hiepko (Hrsg.): Die natürlichen Pflanzenfamilien nebst ihren Gattungen und wichtigsten Arten, insbesondere den Nutzpflanzen. Unter Mitwirkung zahlreicher hervorragender Fachgelehrter, begründet von A. Engler und K. Prantl. 2., stark vermehrte und verbesserte Auflage. 17 a IV: Angiospermae: Ordnung Ranunculales, Fam. Ranunculaceae. Duncker & Humblot, Berlin 1995, ISBN 978-3-428-47980-1, S. 223–497.
  3. a b Joachim W. Kadereit und Volker Melzheimer: Die Ranunculaceae der Flora von Zentraleuropa : Familie Ranunculaceae A. L. De Jussieu 1789, Gen. Pl.: 231, nom. cons. Hahnenfußgewächse. 2021, doi:10.21248/gups.61481 (70 S.).
  4. Kew Science. Plants of the world online. [1]
  5. a b Arndt Kästner und Manfred Adalbert Fischer: Porträts ausgewählter seltener österreichischer Gefäßpflanzenarten (II): (5) Callianthemum anemoides, (6) Cephalaria transsylvanica, (7) Ceratocephala orthoceras, (8) Ficaria calthifolia ... In: Neilreichia. Band 4, 2006, S. 75–109.
  6. a b Karl Peter Buttler: Florenliste von Deutschland - Gefäßpflanzen. Version 10 (August 2018) : Archivierte Fassung als PDF-Datei. 2020, doi:10.11585/buttler_et_al_florenliste_v10.
Bearbeiten
Commons: Ceratocephala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien