Hohenwalde war ein Ort südlich von Oberfrauendorf, der im 15. Jahrhundert wüst gefallen ist.

Spuren von Bergbau und Siedlungstätigkeiten oberhalb der Faulen Pfütze
Die Bezeichnung Hohe Wald in der Landkarte von Adam Friedrich Zürner aus dem Jahr 1733

Geografie

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Die Wüstung liegt südlich von Oberfrauendorf im Hochwald an der Faulen Pfütze auf einer Höhe von 555,5 m ü. NHN. Im Quellgebiet der Prießnitz die in Glashütte in die Müglitz fließt.[1]

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung war am 14. Mai 1404, als das Dorf Hohenwalde (Hoenwalde) neben den Ortschaften Cunnersdorf (Conradsdorff), Oberfrauendorf (Oberfrawendorff) und Schlottwitz (Slatewiez) vom Markgrafen Wilhelm von Meißen den Tyczemann von Grunenrode und Renczen von Grimme (Reinhardtsgrimma) beliehen wurde.

Schon 1492 wurde der Ort als wustung an dem Hoenwalde und 1524 als wustung an dem Hohenwalde bezeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde der Flurname der hohe Wald verwendet.[2]

In der ersten Landesvermessung von Sachsen durch Matthias Oeder taucht die Bezeichnung „Hohewald“ auf.[3] 1733 gab Adam Friedrich Zürner in seiner Karte des Meißnischen Kreises dem Wald östlich von Schmiedeberg die Bezeichnung „Hohe Wald“.[4]

Grabungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts erbrachten die Erkenntnis, dass eine Burg existierte, die vermutlich die Form einer Turmhügelburg hatte. Sie hat nach Einschätzung der Wissenschaftler möglicherweise der Überwachung des Bergbaus dort oder zur Grenzsicherung gedient. Mit Hilfe von Laseraufnahmen aus der Luft wurden Pingen als Anzeichen für Bergbau identifiziert, vermutlich wurde Eisenerz gefördert.[5]

Literatur

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Commons: Hohenwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Openstreetmap.org, Abruf am 19. Dezember 2019
  2. Darstellung beim digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen, Abruf am 19. Dezember 2019
  3. Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen: auf Befehl des Kurfürsten Christian I. ausgeführt von Matthias Oeder (1586 - 1607) Zum 800jährigen Regierungs-Jubiläum des Hauses Wettin herausgegeben von der Direktion des Königlichen Hauptstaats-Archivs. Bearbeitet von Sophus Ruge. Faksimile-Ausgabe der Handzeichnung, Maßstab 1:53 333. Stengel & Markert, Dresden 1889 (Link zum Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  4. Adam Friedrich Zürner: Beschreibung: ChurF. S. Land- und Grentz-Commiss. auch Geographus, des Churfürstenthums Sachsen Meisnischer Creis Geographice - Mscr.Dresd.J.20.d : delineiret und aus denen über jeglich Amt gefertigten Special-Charten copirt und zusammen in diese General-Creis-Charte geb[r]acht, Handzeichnung von 1733 (Link zur Karte in der Sächsischen Staats- und Universitätsbibliothek)
  5. Online-Bericht Die sagenhafte Burg im Hochwald in der Sächsischen Zeitung.de vom 5. Januar 2019, Abruf am 19. Dezember 2019

Koordinaten: 50° 50′ 15,6″ N, 13° 42′ 26,5″ O