Hilgenrieder Bucht

heute weitgehend verlandete Bucht in der Gemeinde Hagermarsch im niedersächsischen Landkreis Aurich

Koordinaten: 53° 39′ 33″ N, 7° 22′ 0″ O

Reliefkarte: Niedersachsen
marker
Hilgenrieder Bucht
Ehemalige Hilgenrieder Bucht vom Blandorf-Wichter Geestrand aus gesehen

Die Hilgenrieder Bucht ist eine heute weitgehend verlandete Bucht bei Hilgenriedersiel, einem Ortsteil der Gemeinde Hagermarsch im niedersächsischen Landkreis Aurich. Sie entstand vermutlich während der Dünkirchen-I-Transgression durch Auswaschung der Mündung eines oder mehrerer kleiner Bäche.

Am östlichen Rand der Bucht entstand im 9. Jahrhundert der Ort Nesse als Handelssiedlung und wichtiger Hafen.[1] Die Gegend um die Hilgenrieder Bucht war vermutlich der Austragungsort der sogenannten Schlacht bei Norditi, in der im Jahre 884 ein friesisches Heer unter der Führung des Erzbischofs Rimbert von Bremen-Hamburg über dänische Wikinger siegte, was den vollständigen Rückzug der Wikinger aus Ostfriesland zur Folge hatte.

Die Bucht konnte während des hohen Mittelalters relativ leicht eingedeicht werden, da die Zuflüsse nur ein sehr kleines Einzugsgebiet hatten und die Verlandung so durch abfließendes Wasser nur wenig behindert wurde. Spätestens um die Mitte des 13. Jahrhunderts war Nesse bereits vom Wasser abgeschnitten und um 1300 war die Deichlinie bereits geschlossen.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Hans Homeier: Der Gestaltwandel der ostfriesischen Küste im Laufe der Jahrhunderte. Selbstverlag, Pewsum 1969

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft: Nesse, Samtgemeinde Dornum, Landkreis Aurich (Memento des Originals vom 16. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostfriesischelandschaft.de (PDF; 35 kB), aufgerufen am 11. August 2010.
  2. Karl-Ernst Behre: Die Veränderungen der niedersächsischen Küstenlinien in den letzten 3.000 Jahren und ihre Ursachen. Abgerufen am 11. März 2016.