Hildebrandtfrankolin

Art der Gattung Pternistis

Der Hildebrandtfrankolin (Pternistis hildebrandti, Syn.: Francolinus hildebrandti) ist ein 35 Zentimeter großer Hühnervogel.

Hildebrandtfrankolin

Hildebrandtfrankolin

Systematik
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Pavoninae
Tribus: Coturnicini
Gattung: Pternistis
Art: Hildebrandtfrankolin
Wissenschaftlicher Name
Pternistis hildebrandti
(Cabanis, 1878)

Aussehen

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Die Männchen haben ein weißes Gefieder, das mit vielen kleinen abgestuften v-förmigen, schwarzen Federn in mehreren Reihen entlang der Brust, dem Bauch und dem Hals versehen ist. Die Beine und der Schnabel sind rot. Die Flügel- und die Schwanzoberseite sind braun. Das Weibchen hat ein rostbraunes Gefieder mit kleinen weißen Flecken.

Verbreitung und Lebensraum

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Diese Art kommt nur sehr verstreut im Osten der Demokratischen Republik Kongo, Kenia und Tansania vor. Der Hildebrandtfrankolin bewohnt die bewaldeten Hügellandschaften und Berghänge, die mit dichten Büschen und hohen Gräsern bewachsen sind, meist in der Nähe von Gewässern.

Lebensweise

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Die Hildebrandtfrankoline leben in kleineren Gruppen von 6-12 Tieren zusammen und ziehen auf der Suche nach Nahrung durch die Landschaft. Sie ernähren sich von Samen, Beeren und Pflanzentrieben, daneben picken sie auch Insekten und deren Larven und kleinere Wirbellose auf. Bei Anbruch der Dämmerung ziehen sie sich auf hohe Bäume zurück, um dort zu übernachten. Das Höchstalter beträgt etwa 4 Jahre.

Fortpflanzung

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In der Brutzeit leben die Tiere monogam zusammen. Der Schrei des Hahns ist schrill und weithin zu hören. Damit grenzen die Tiere ihren Brutbereich voneinander ab. Das Weibchen legt das Nest als flache Mulde im hohen Gras an. Das Gelege umfasst 4-8 cremefarbene Eier, die Brutzeit beträgt ca. 25 Tage. Das Männchen hält währenddessen in der Nähe Wache und warnt das Weibchen mit seinen grellen Rufen vor möglichen Gefahren. Nach dem Schlupf suchen die Jungen sofort selbstständig nach Nahrung. In der Nacht wärmt das Weibchen die Jungen am Boden unter ihren Flügeln. Wenn die Jungen etwas älter sind, verbringen sie die Nacht gemeinsam auf Bäumen wie die Altvögel.

Gefährdung

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Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und weil für diese Art keine Gefährdungen bekannt sind, stuft die IUCN diese Art als ungefährdet (Least Concern) ein.

Unterarten

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Es sind zwei Unterarten bekannt:[1]

Francolinus altumi Fischer & Reichenow, 1884[4], Francolinus fischeri Reichenow, 1887[5] und Francolinus hildebrandti helleri Mearns, 1915[6] werden heute als Synonyme zur Nominatform gesehen, Francolinus grotei Reichenow, 1917[7] als Synonym für P. h. johnstoni.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung des Hildebrandtfrankolins erfolgte 1878 durch Jean Louis Cabanis unter dem wissenschaftlichen Namen Francolinus (Scoeroptera) Hildebrandti. Das Typusexemplar wurde von Johann Maria Hildebrandt (1847–1881) in Ndi im Distrikt Taita gesammelt[2]. Bereits 1832 führte Johann Georg Wagler die für die Wissenschaft neue Gattung Pternistis ein.[8][A 1] Dieser Name leitet sich von pternistēs, pternē πτερνιστης, πτερνη für „auf den Fersen laufend, Ferse“ ab.[9] Der Artname „hildebrandti“ ist seinem Sammler gewidmet[2]. „Johnstoni“ ehrt Harry Hamilton Johnston (1858–1927)[3], „altumi“ Johann Bernard Theodor Altum (1824–1900)[4], „fischeri“ Gustav Adolf Fischer (1848–1886)[5], „helleri“ Edmund Heller (1875–1939)[6] und „grotei“ Hermann Grote (1882–1951)[7].

Literatur

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  • Tierwelt Afrikas in Farbe. Karl Müller Verlag, Erlangen 1989, S. 57, 59-60.
  • Jean Louis Cabanis: Herr Cabanis hält einen Vortrag über die Sammlungen von Vögeln, welche von den Herren J. M. Hildebrandt und dessen zeitweiligem Reisegefährten von Lakreuth in Ost-Afrika. In: Journal für Ornithologie (= 4). Band 6, Nr. 142, 1878, S. 204–206 (biodiversitylibrary.org).
  • Jean Louis Cabanis: Uebersicht der Vögel Ost-Afrikas, welche von den Herren J. M. Hildebrandt und v. Kalckreuth gesammelt sind. In: Journal für Ornithologie (= 4). Band 6, Nr. 143, 1878, S. 213–246 (biodiversitylibrary.org).
  • George Ernest Shelley: Second List of Birds collected by Mr. Alexander Whyte, F.Z.S., in Nyasaland. In: The Ibis (= 6). Band 6, 1894, S. 1–28 (biodiversitylibrary.org).
  • Johann Georg Wagler: Neue Sippen und Gattungen der Säugthiere und Vögel. In: Isis von Oken. Band 25, Nr. 11, 1832, S. 1218–1235 (biodiversitylibrary.org).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Gustav Adolf Fischer, Anton Reichenow: Neue Vogelarten aus dem Massailand (Inneres Ost-Afrika). In: Journal für Ornithologie (= 4). Band 12, Nr. 165, 1884, S. 178–182 (biodiversitylibrary.org).
  • Anton Reichenow: Dr. Fischer's Ornithologische Sammlungen während der letzten Reise zum Victoria Njansa. In: Journal für Ornithologie (= 4). Band 15, Nr. 177, 1887, S. 38–78 (biodiversitylibrary.org).
  • Anton Reichenow: Herr Reichenow beschreibt ferner die folgenden neuen Arten. In: Journal für Ornithologie. Band 637, Nr. 177, 1919, S. 334–335 (biodiversitylibrary.org).
  • Edgar Alexander Mearns: Descriptions of new African birds of the Genera Francolinus, Chalopelia, Cinnyris, Chalcomitra, Anthreptes, Estrilda, Halcyon, Melittophagus, and Colius. In: Proceedings of the United States National Museum. Band 48, Nr. 1274, 1915, S. 381–394 (biodiversitylibrary.org).
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Commons: Hildebrandtfrankolin (Pternistis hildebrandti) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. IOC World Bird List Dapple-throats, sugarbirds, fairy-bluebirds, kinglets, hyliotas, wrens, gnatcatchers
  2. a b c Jean Louis Cabanis, S. 206, S. 243, Tafel 4, Abbildung 2.
  3. a b George Ernest Shelley, S. 24–25.
  4. a b Gustav Adolf Fischer u. a., S. 179.
  5. a b Anton Reichenow (1887), S. 51–52.
  6. a b Edgar Alexander Mearns, S. 381.
  7. a b Anton Reichenow (1919), S. 334.
  8. Johann Georg Wagler (1832), S. 1229.
  9. James A. Jobling, S. 322.

Anmerkungen

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  1. Wagler nannte die Gattung Stachelhuhn. Er ordnete der Gattung Kapfrankolin (Pternistis capensis (Gmelin, JF, 1789)), die Rotkehlfrankolin-Unterart (Pternistis afer cranchii (Leach, 1818)) und die Gelbkehlfrankolin (Pternistis leucoscepus Gray, GR, 1867 (Syn. Francolinus rubricollis Rüppel)) zu.