Hendrik Weihs

deutscher Raumfahrtingenieur

Hendrik Weihs (* 1962 oder 1963, Aichtal[1][2]) ist ein deutscher Raumfahrtforscher.

Ausbildung Bearbeiten

Weihs ist Diplomingenieur.

Arbeitsschwerpunkt Bearbeiten

Er ist Koordinator für Rückkehrtechnologien des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und leitet dessen Forschungsprogramm SHEFEX, das auf einer Grundidee von ihm beruht. Die Neuentwicklungen wären auch für den Bau von großen Raumfähren und Hyperschallflugzeugen interessant.[3]

Grundlegend neue Idee, den für den Eintritt von Raumschiffen aus dem All in die Atmosphäre nötigen Hitzeschild durch günstiger herzustellende und zu montierende flache Hitzeschutzelemente zu konstruieren. In der Vergangenheit wurden Raumkapseln mit gerundeten Hitzschildern konstruiert. Die Verbindung der flachen Hitzeschutzkacheln zu einem für den Hyperschallflug in der Luftschicht geeigneten Körper mit einer guten aerodynamischen Form führt zwangsläufig zu scharfen Kanten bei der Konstruktion.[4]

Hendrik Weihs erklärte dazu: „Die Idee für das Projekt kam mir in einem Münchner Biergarten, als ich mit einem befreundeten Aerodynamiker zusammensaß. Strömungstechnisch gesehen wissen wir schon lange, dass scharfe Kanten besser sind als abgerundete Formen, die außerdem enorm hohe Ansprüche an die Fertigung stellen. Das Problem scharfer Kanten war nur, dass man lange Zeit dachte, die dort auftretenden hohen Temperaturen nicht beherrschen zu können. Mit dem SHEFEX-Projekt haben wir diese Herausforderung angenommen und mittels einer elaborierten Kühltechnik das Gegenteil bewiesen.“[5]

Projektleitung von SHEFEX Bearbeiten

Als Projektleiter von SHEFEX führt Weihs, der am Institut für Bauweisen- und Konstruktionsforschung auf dem Stuttgarter Campus des DLR gehört, die Arbeit von sieben DLR-Instituten und -Einrichtungen zusammen.[6]

Lehre Bearbeiten

Weihs bietet am Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart Lehrveranstaltungen Konstruieren mit Keramik I und II an.[7]

Ehrungen Bearbeiten

Das Land Baden-Württemberg zeichnete im Rahmen der Feier seines 60-jährigen Landesjubiläums in Zusammenarbeit mit der Rundfunkanstalt Südwestrundfunk Hendrik Weihs für die Idee zu dem und die Arbeit an dem Projekt SHEFEX mit dem Titel „Übermorgenmacher“ aus.[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Videoporträt des Übermorgenmachers Hendrik Weihs. Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg.
  2. Reimund Abel: Neue Raketentechnik. Der Trick mit dem Knick. in Stuttgarter-Nachrichten.de vom 22. Juni 2012; abgerufen am 2. Juli 2012
  3. Hendrik Weihs: SHEFEX II, Entwicklungs- und Flugtestprogramm. Mit Beiträgen der Institute und Einrichtungen AS,BK,FT,RB,RY,RM,SC, WF und MORABA@1@2Vorlage:Toter Link/www.dlr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 19. Februar 2010, abgerufen am 30. Juni 2012. (PDF-Datei; 5,5 MB), Folie 6
  4. DLR (archive.org): Raumfahrzeug SHEFEX II startet im September 2011 in Norwegen
  5. DLR (archive.org): Land Baden-Württemberg ehrt Hendrik Weihs als „Übermorgenmacher“
  6. DLR: Durch die Atmosphäre mit scharfen Kanten, Freitag, 22. Juni 2012
  7. http://www.ifb.uni-stuttgart.de/mitarbeiter?id=102
  8. Staatsministerium Baden-Württemberg: Murawski zeichnet "Übermorgenmacher" aus. 26. Juni 2012, abgerufen am 25. März 2023.