Wikipedia

Helmut König (Medailleur)

deutscher Medailleur und Graveur

Helmut König (* 1. Oktober 1934 in Mailand, Italien; † 24. März 2017 in Zella-Mehlis) war ein Thüringer Medailleur und Graveur.[1]

Leben Bearbeiten

König wurde als Sohn des Feinmechanikermeisters Willy König am 1. Oktober 1934 in Mailand geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Zella-Mehlis, Thüringen, erlernte er ab 1949 den Beruf des Jagdwaffengraveurs. Danach folgte bis 1952 die Ausbildung zum Stahlstempelschneider. Die Meisterprüfung legte Helmut König 1962 ab, nachdem er in verschiedenen Betrieben als Graveur tätig war.[2] Er lebte bis zu seinem Tode am 24. März 2017 in Zella-Mehlis.[3][4][5]

Wirken Bearbeiten

Seit 1972 war König selbständiger Handwerker. Seine erste Medaille schuf er 1974 im Auftrag des Kulturbundes der DDR. 1977 wurde König mit dem DDR-Titel „Anerkannter Kunsthandwerker“ ausgezeichnet.[6] 1982 erhielt er die Verdienstmedaille der DDR. 1986 wurde er in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen sowie 1989 in den Verband bildender Künstler Thüringens e. V., Erfurt.

König hat als Stempelschneider und Medailleur über 2000 Prägemedaillen hergestellt, zumeist auf eigener 200-Tonnen-Presse, so etwa jahrzehntelang die Goldene Medaille der Goethe-Gesellschaft in Weimar.[7] Medaillenentwürfe von Helmut König finden sich heute in zahlreichen Ausstellungen und Museen, wie die Medaille mit dem Bildnis von Friedrich Schiller nach David d’Angers, die er zum 175. Todestag des Dichters schuf und die 1994 Aufnahme in den Bestand des Münzkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fand.[8]

König gilt als Altmeister der Tradition südthüringischer Medaillenprägung.[9]

 
Eine der filigransten Arbeiten von König für den Kulturbund der DDR mit Motiven aus St. Leo (Bibra) und der Stiftskirche (Römhild)

Teilnahme an Ausstellungen (unvollständig) Bearbeiten

  • 1978 und 1984: Suhl, Bezirkskunstausstellungen
  • 1982/1983 und 1987/1988: Dresden, IX. und X. Kunstausstellung der DDR
  • 2011: Dresden, Hausmannsturm („Die deutsche Kunstmedaille der Gegenwart“)[10]

Literatur Bearbeiten

  • Arist Engler, Kurt Harke: Medaillen des Medailleurs Helmut König 1974–1994.
    • Band 1: Numismatik / Verkehr. Berlin 1995.
    • Band 2: Persönlichkeiten / Personendarstellungen. Berlin 1996.
    • Band 3: Burgen, Schlösser, Kirchen, Rathäuser, Denkmäler. Berlin 1997.
    • Band 4: Städtejubiläen, öffentliche Gebäude, Philatelie. Berlin 1998.
  • Kunst aus Thüringen auf Medaillen. Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst
    • Band 1: Konrad Dienel: Helmut König – Medaillen 1995 bis 2010. Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 2011, ISBN 978-3-87933-980-8.
    • Band 2: Konrad Dienel, Werner Martin Dienel: Martin Luther und die Reformation. Medaillen von Helmut König (Zella-Mehlis/Thüringen). Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 2012, ISBN 978-3-87933-441-4.
    • Band 3: Konrad Dienel, Werner Martin Dienel: Reise in Preußens Vergangenheit. Medaillen von Helmut König. Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 2012, ISBN 978-3-87933-442-1.
  • Konrad Dienel: Atelier Helmut König Zella-Mehlis – Medaillen. Arbeitsverzeichnis 2011 + 2012. Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 2013, ISBN 978-3-87933-991-4.
  • Konrad Dienel: 40 Jahre Atelier Helmut König. Medaillen 1974–2014. Galerie. Wettin-Verlag, Kirchberg/Jagst 2014, ISBN 3-87933-994-5.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ↑ Matthias Grimm: Helmut König (01.10.1934 – 24.03.2017). Sächsische Numismatische Gesellschaft e.V., abgerufen am 26. März 2024.
  2. ↑ Arist Engler: Medaillen des Medailleurs Helmut König 1974–1994. Band 3: Burgen, Schlösser, Kirchen, Rathäuser, Denkmäler. Berlin 1997, S. 3.
  3. ↑ Helmut König Graveur- und Prägeanstalt im Branchenbuch meinestadt.de, abgerufen am 13. Oktober 2013.
  4. ↑ Nachruf Helmut König. In: Stadt-Anzeiger, Jg. 26, 2017, Nr. 2 vom 6. April 2017. Abgerufen am 10. April 2017.
  5. ↑ Helmut König (1.10.1934 – 24.3.2017) zum Gedenken. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V. vom 27. März 2017. Abgerufen am 10. April 2017.
  6. ↑ medailleurpreis.de: Deutscher Medailleurpreis „Johann Veit Döll“ 2010 (Memento vom 10. Oktober 2013 im Internet Archive)
  7. ↑ Hans-Peter Brachmanski: Helmut König †. In: NNB. Mai 2017, ISSN 0937-6488, S. 207–208.
  8. ↑ Rainer Grund: Friedrich von Schiller auf Medaillen und Plaketten. Zu Neuerwerbungen des Münzkabinettes seit 1990. In: Dresdener Kunstblätter. Band 49, Heft 5, Dresden 2005, S. 293.
  9. ↑ Helmut König. Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e. V., abgerufen am 1. April 2017.
  10. ↑ Sonderausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Die deutsche Kunstmedaille der Gegenwart (Memento vom 16. Juli 2012 im Internet Archive; PDF; 1,96 MB)
Personendaten
NAME König, Helmut
KURZBESCHREIBUNG deutscher Medailleur und Graveur
GEBURTSDATUM 1. Oktober 1934
GEBURTSORT Mailand, Italien
STERBEDATUM 24. März 2017
STERBEORT Zella-Mehlis
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Helmut_König_(Medailleur)&oldid=243450919“