Heizwerk und Werkstättengebäude (Flensburg-Mürwik)

Gebäude in Flensburg-Mürwik, im Stadtviertel Sonwik

Das Heizwerk und Werkstättengebäude in Flensburg-Mürwik, im Stadtviertel Sonwik, entstand in den 1930er Jahren.[1][2][3] Es wurde 2017 bis 2020 zum Hotel James umgebaut.[4][5][6] Das Gebäude gehört zu den Kulturdenkmalen der Stadt.[1]

Das langgestreckte Heizwerk und Werkstättengebäude, links im Bild (2002)
Gebäudeteil in dem sich das Heizwerk befand (Foto 2017).
Gebäude in dem sich Werkstätten befanden (Foto 2017)

Hintergrund

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Die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes

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Das Heizwerk und Werkstättengebäude wurde 1936/37 als ein langgestrecktes Backsteingebäude mit Walmdach erstellt. Als militärischer Bau diente es als Bestandteil des Stützpunktes Flensburg-Mürwik, der seit Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. Das Gebäude am Ende der Swinemünder Straße[7] wurde, wie auch die Nachbargebäude, mit seiner Längsseite zur Wasserseite ausgerichtet, wobei es aber das größte der Gebäude am Marinehafen darstellte. Das Heizkraftwerk befand sich im Nordbereich des Gebäudes.[8][9] Der südliche Teil diente Werkstattzwecken.[8] Ursprünglich besaß das Gebäude offenbar einen zum Heizwerk zugehörigen langen, backsteinernen Schornstein, der irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt wurde.[10] Das besagte Gebäude ist nicht mit dem benachbarten Heizwerk der Marineschule Mürwik zu verwechseln, das seit den 1910er Jahren in dessen Hauptgebäude bestand und dessen Schornstein bis heute erhalten blieb (Lage).

Nutzung durch die Bundesmarine

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Nach der Aufstellung der Bundesmarine in den 1950er Jahren begann die erneute militärische Nutzung des Stützpunktes Flensburg-Mürwik. Die Bundesmarine nutzte das Gebäude, wie auch die umliegenden Nachbargebäude, bis zum Ende des Kalten Krieges. Das Marinestützpunktkommando Flensburg-Mürwik, das den Marinehafen nutzte, wurde 1998 aufgelöst. Die Konversion folgte. Das Gebäude wie auch die Nachbargebäude wurden aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen unter Denkmalschutz gestellt.[11] Seit dem Jahr 2002 wurden die benachbarten Gebäude des Marinehafens schrittweise für zivile Zwecke umgebaut. Das Heizwerk und Werkstättengebäude, das damals auch Gebäude 2 genannt wurde, wurde zunächst nicht an private Investoren verkauft.[12] Auch das benachbarte Gebäude 3, das Unterrichtszwecken gedient hatte, sollte erst später verkauft werden.[13] Zum Schluss der militärischen Nutzung wurde das Heizwerk und Werkstättengebäude am Rande des Boootshafens der Marineschule Mürwik noch von der Marineschule genutzt.[14]

Anfang des Jahres 2015 wurden die Schlosserei, das Lager und die Werkstätten im Gebäude von der Marineschule aufgegeben.[15]

Hotel James

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Im Juni des Jahres 2015 wurden Planungen für ein Hotel im Heizwerk und Werkstättengebäude bekannt.[16] Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich an ziemlich gleicher Stelle schon einmal ein Hotel, nämlich das Strandhotel (später Lindenhof), befunden, das aber auf Grund der militärischen Nutzung des Geländes abgerissen worden war.[17] Im Zuge der Flüchtlingskrise prüfte das Land Schleswig-Holstein dennoch im Dezember 2015, ob die Unterbringung von Flüchtlingen im Gebäude möglich sei.[15] Diese Nutzungsidee setzte sich nicht durch. Der Umbau des Gebäudes zum Hotel begann 2017 mit dem Abriss eines nicht denkmalgeschützten Anbaus aus den 70er Jahren.[18] Danach begannen die eigentlichen Umbauarbeiten,[19] die über zwei Jahre andauerten. Große Bestandteile der alten Konstruktion wurden bei den Umbauarbeiten in Abstimmung mit dem Denkmalschutz erhalten und in den Umbau integriert. 80 bis 90 Prozent der Bausubstanz stehen unter Denkmalschutz.[20] Erhalten blieben so auch die fünf sehr hohen, sehr schmalen Fenster des Kesselhauses, die schwere Kranbahn im Inneren des Gebäudes sowie die Treppenhäuser mit Terrazzo-Böden und Holzgeländer.[21] Das Richtfest wurde im September 2019 gefeiert.[4] Dem neuen Hotel wurde während des Umbauzeitraums offenbar die Adresse Fördepromenade Nr. 30 zugewiesen.[22][23] Im James wurden insgesamt 81 Hotelzimmer zur Vermietung eingerichtet.[24] Das Hotel wurde am 10. Juli 2020 eröffnet.[4][25][26]

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Commons: Heizwerk und Werkstättengebäude – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 552 f.
  2. Manfred Sack und Rolf Reiner Maria Borchard: Sonwik, Flensburg, Opus 61. Stuttgart/London 2007, S. 18 f.
  3. Satzung der Stadt Flensburg über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Sonwik - Alter Marinestützpunkt Mürwik (VEP NR. 12) (dort der Lageplan sowie die Beschreibung zum Heizwerk und Werkstättengebäude unten rechts), abgerufen am: 15. Februar 2020
  4. a b c Flensburger Tageblatt: Flensburg-Sonwik: Das Hotel „James“ feiert Richtfest, vom: 12. September 2019; abgerufen am: 15. Februar 2021
  5. Hygienekonzept Das James (Stand: 16. Februar 2020)
  6. Restaurant-Guide: „Das Grace“ in Flensburg neu im Gourmet-Führer „Gault&Millau“, vom: 26. November 2020; abgerufen am: 16. Februar 2020
  7. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 550
  8. a b Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 552
  9. Tag des offenen Denkmals 2018, Sonwik, Fördepromenade, abgerufen am: 15. Februar 2020
  10. Vgl. Bilder von Erwin Vonier aus seiner Zeit auf SM Boot Rigel, 1. MSG Flensburg-Mürwik, Bild 8; abgerufen am: 15. Februar 2020
  11. Denkmalliste Flensburg. Bauliche Anlagen, abgerufen am: 5. November 2017
  12. Die Welt: Sonwik ist zu Flensburgs Vorzeigeort geworden, vom: 16. Januar 2010; abgerufen am: 15. Februar 2020
  13. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 550 und 552
  14. Swinemünder Str. 26, Haus 2, Tor, Hinweisschild auf die MSM (Mürwik 2015)
  15. a b Flensburger Tageblatt: Land prüft Flüchtlingsdorf in Sonwik, vom 21. Dezember 2015; abgerufen am: 15. Februar 2020
  16. Haus 2: Hotel-Boom geht weiter: Jetzt Sonwik. In: Flensburger Tageblatt, 3. Juni 2015, abgerufen am 10. Februar 2016.
  17. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009, S. 138.
  18. Flensburger Tageblatt: Tourismus in Flensburg: James: Nächster Baustein für Sonwik, vom: 27. Februar 2017 sowie: Flensburger Tageblatt: Hotel-Boom in Flensburg: Hilton und Handball, vom: 30. August 2017; abgerufen am: 5. November 2017
  19. Flensburger Tageblatt: Flensburg: Hotel „James“ in Sonwik: Baubeginn noch im Sommer, vom: 20. Juni 2018; abgerufen am: 15. Februar 2020
  20. Zu Gast im neuen Hotel „Das James“ in Flensburg-Sonwik, vom: 9. Juli 2020; abgerufen am: 15. Februar 2021
  21. Flensburger Tageblatt: Tourismus in Flensburg: James: Nächster Baustein für Sonwik, vom: 27. Februar 2017; abgerufen am: 15. Februar 2021
  22. Umbau und Sanierung Haus 2, Fördepromenade 30, 24944 Flensburg in ein Wellnesshotel mit 81 Zimmern, vom: 11. Dezember 2019; abgerufen am: 15. Februar 2020
  23. Flensburger Tageblatt: Flensburg: Im Hotel „James“ arbeitet bald ein Küchenteam mit Sterne-Erfahrung, abgerufen am: 19. Dezember 2019; abgerufen am: 15. Februar 2020
  24. Umbau und Sanierung Haus 2, Fördepromenade 30, 24944 Flensburg in ein Wellnesshotel mit 81 Zimmern, vom: 11. Dezember 2019; abgerufen am: 15. Februar 2020
  25. Flensburger Tageblatt: Tourismus in Flensburg: „Das James“: Wie in Sonwik ein Hotel heranwächst, vom: 16. August 2019; abgerufen am: 15. Februar 2020
  26. Flensburger Tageblatt: Mit Bildern: Zu Gast im neuen Hotel „Das James“ in Flensburg-Sonwik, vom: 9. Juli 2020, abgerufen am: 15. Juli 2020

Koordinaten: 54° 48′ 42,6″ N, 9° 27′ 20,4″ O