Heinrichsglück

Bergwerk in Deutschland

Die Grube Heinrichsglück war ein Erzbergwerk außerhalb Salchendorfs in der Gemeinde Neunkirchen im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Heinrichsglück
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Haldenreste der Grube Heinrichsglück
Förderung/Gesamt 1,452 Mio. t Eisenerz
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte 280
Betriebsbeginn um 1840
Betriebsende um 1900
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Eisenstein, Kupferkies
Größte Teufe 740 m
Geographische Lage
Koordinaten 50° 48′ 26,4″ N, 8° 2′ 0,3″ OKoordinaten: 50° 48′ 26,4″ N, 8° 2′ 0,3″ O
Heinrichsglück (Nordrhein-Westfalen)
Heinrichsglück (Nordrhein-Westfalen)
Lage Heinrichsglück
Standort außerhalb Salchendorfs
Gemeinde Neunkirchen
Kreis (NUTS3) Siegen-Wittgenstein
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Bergrevier Burbach

Gangmittel

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Die Erzvorkommen der Grube gehören zur Hochstätte. Das Gangmittel war knapp 80 m lang und bis zu 8 m mächtig. Geführt wurde Spateisenstein mit Tonschiefer und Quarz. In der Teufe fand sich reinerer Eisenstein.[1] Auf der 460-m-Sohle befand sich die größte Gangfläche der Grube, auf den untersten Sohlen verschwand der Gang jedoch ganz.

Geschichte

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Die Grube Heinrichsglück war eine der fünf Salchendorfer Gruben mit Schachtbetrieb. Sie lag in einem kleinen Seitental des oberen Gutenbachtals. Um 1840 werden hier erstmals Blei-, Zink- und Kupfererze abgebaut. Die Verleihung der Grube erfolgte am 11. August 1845. Am 23. Dezember 1846 wurde im Amtsblatt um die Erlaubnis der Anlage einer Setzwäsche unterhalb der Stollenhalde nachgesucht.[2] 1850 wurde der Obere Stollen angelegt, der in Richtung Rausche führt. Ein Jahr später wurde der Tiefe Stollen angelegt. Dieser traf 1851 nach 350 m Länge im auf den Gang und brachte 50 m Teufe ein.[1] Im Stollen wurde Gesenkbau betrieben.

1864 entschloss man sich zum Tiefbau.[3] Der angelegte Blindschacht[3] hatte eine Dampfmaschine zur Wasserhaltung und anfangs eine Haspel zur Förderung bis in 20 m Teufe. Später kam eine weitere Dampfmaschine hinzu, die die Förderung bis in 72 m Teufe ermöglichte.[1] Am 2. Oktober 1876 wurde die Grube Heinrichsglück mit der Grube Fidelio unter dem Namen Heinrichsglück konsolidiert und in 1.000 bewegliche Kuxe eingeteilt. Die Gewerkschaft besaß zu diesem Zeitpunkt außerdem 98 Kuxe der Grube Brüderbund und Bruderbund I sowie 95 der insgesamt 128 Kuxe der Grube Hinterstes Rennseifen. 1879 wurde ein Tagesschacht abgeteuft, der später eine Teufe von 275 m erreichte. Zwei Blindschächte führten auf Sohlen in 310 und 700 m Teufe. Auf der 310 m Sohle gab es einen Durchschlag zur Grube Stahlseifen. Die Gesamtteufe der Grube lag bei 740 m und wurde durch ein Maschinengesenk erreicht. Dort wurde auch die tiefste Sohle gehauen.

Jahr Förderung Eisenerz
(* =Werte gemittelt über Jahrzehnt)[4]
1860 ~360 t*
1865 ~738 t*
1869 ~738 t*
1875 ~4.561 t*
1881 ~1.517 t*
1884 ~1.517 t*
1885 ~3.613 t*
1891 ~10.454 t*
1895 ~10.454 t*
1897 ~<10.000 t*
1900 ~10.454 t*
1906 ~5.483 t*
1910 ~5.483 t*
1914–20 33.211 t
1921–30 57.766 t
1931–40 78.019 t

1885 lag das Ausbringen bei 3.613 t Eisenstein[1], 1897 bei knapp 10.000 t[5]. Der Eisenstein hatte nach dem Rösten als Röstspat einen Eisenanteil von 55 %. Neben Eisen wurden zusätzlich noch geringe Mengen Buntmetallerze gefördert:

Jahr 1864[3] 1865[6] 1866[7] 1867[8] 1885[1]
Bleierz 81 t 81 t 47 t 4 t
Zinkerz 14 t 23 t 16 t 15 t

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kaufte Heinrich Petri aus Neunkirchen die Mehrheit der Kuxe und nennt die Grube „Heinrichsglück“. Zuletzt arbeiteten hier 50–60 Belegschaftsmitglieder. Die Röstung des Erzes fand an Ort und Stelle in 4 Röstöfen statt. Konsolidationen bestanden mit „Fidelio“ und „Bremhitze“.

Grubenverbund

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1897 kaufte der Ruhrkonzern Phoenix die Gruben Heinrichsglück und Stahlseifen und machte daraus die Gewerkschaft Heinrichsglück. Eine Drahtseilbahn führte später über den Hardtwald von Heinrichsglück zur Grube Stahlseifen. Nachdem der Grubenbetrieb der Grube Heinrichsglück schon um 1900 eingestellt worden war, wurde Stahlseifen noch bis zum 31. Januar 1935 weiterbetrieben. 1910 werden die letzten Heinrichsglücker Gebäude abgerissen. Insgesamt wurden auf Stahlseifen und Heinrichsglück 1,452 Mio. t Eisenerz gefördert.

Grubenanlagen

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In einer, in den Grubenakten enthaltenen Liste vom Mai 1903, sind folgende Grubenanlagen aufgeführt:

  • 1 Maschinen- und Kesselgebäude (enthaltend zwei Flammrohrkessel und eine Zwillingsfördermaschine mit Vorgelege von 3 m Trommeldurchmesser und 500 mm Breite)
  • 1 eisernes Fördergerüst
  • 1 massiver 35 m hoher Schornstein
  • 1 Nussscher Wasserreinigungsapparat
  • diverse Förderwagen
  • 1 Aufbereitungsschuppen
  • 1 Zechenhaus
  • 1 Schmiede
  • 4 Röstöfen
  • 1 mechanische Aufbereitung für Roh- und Röstspat (1900 erbaut; enthaltend ein Lokomobil von 9 Atm. Überdruck, Baujahr 1900; Steinbrecher, Walzwerk, 8 dreiteilige Setzmaschinen, 2 Klärtrichter, einen Aufzug mit elektrischem Antrieb und 12 Förderwagen)
  • 1 Drahtseilbahn, erbaut 1900, zum Transport der Erze zur Bautenberger Transportbahn und zur Anlieferung von Kohlen, Koks usw.

Siehe auch

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Literatur

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  • Alfred Henrichs: Aus Salchendorfs Vergangenheit, Druckerei Braun, Neunkirchen 1966

Einzelnachweise

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  1. a b c d e T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
  2. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg: mit öffentlichem Anzeiger. 1847
  3. a b c Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1865
  4. H.D. Gleichmann: Die Grube Bautenberg bei Unterwilden, Artikel
  5. Gerhard Schäfer: Die Talbahn im Freien Grund. In: Regionale Verkehrsgeschichte. Band 24. EK-Verlag, Freiburg 1998
  6. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1866
  7. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1867
  8. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1868
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Commons: Grube Heinrichsglück – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien