Heinrich Johann Bülle

mecklenburgischer Hofbildhauer, dessen Werk durch die Formensprache des flämischen Barock geprägt ist

Heinrich Johann Bülle (geboren um 1686; † 16. Juni 1761 in Schwerin) war ein mecklenburgischer Hofbildhauer, dessen Werk durch die Formensprache des flämischen Barocks geprägt ist.

Zur Herkunft Heinrich Johann Bülles (auch Hinrich Johan Bülle) gibt es keine gesicherten Hinweise. Eine Ausbildung in Lübeck bei Thomas Quellinus ist wahrscheinlich.

Ab 1709 stand er in den Diensten des mecklenburgischen Herzogs Friedrich Wilhelm I. und wurde 1717 vom nachfolgenden Herzog Karl Leopold zum „Hoff-Bildhauer, Stein und Structur-Arbeiter“ ernannt. Bülle wohnte in der Schweriner Neustadt auf der Schelfe und hatte drei Töchter aus zwei Ehen. Einer seiner Schwiegersöhne war der Architekt und Hofbaumeister Johann Joachim Busch, der u. a. die Stadtkirche zu Ludwigslust errichtete. Andere Mitglieder der Familie Busch waren gemeinsam mit Bülle an der Herstellung von Altaraufsätzen beteiligt. Bülle starb im Juni 1761 in Schwerin.[1][2]

Überliefert sind Einzelplastiken und vor allem Altaraufbauten und Kanzeln in Mecklenburger Dorfkirchen:

Literatur

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  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Mecklenburg-Vorpommern, Deutscher Kunstverlag, 1964, S. 10, 246, 258
  • Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. K. G. Saur, München und Leipzig 1991ff., ISBN 3-598-22740-X
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Commons: Heinrich Johann Bülle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerd Dettmann: Eine Schweriner Bildhauerwerkstatt des 18. Jahrhunderts, in: Mecklenburgische Zeitung, 10. April 1933, Nr. 84
  2. Gabriele Schwartz: Der mecklenburgische Hofbildhauer Heinrich Johann Bülle und der Altar in Döbbersen, in: Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung, Heft 1/2006